Fazit zu den Nothing Ear (3)
Die Nothing Ear (3) sind ein überzeugendes Upgrade, das besonders in puncto Design, Ausstattung und innovativen Features glänzt. Das sogenannte Super Mic, eingebaut ins Case, hebt die Sprachaufnahme für Anrufe und Voice Memos auf ein neues Niveau und ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Auch ANC (bis zu 45 dB), die Verwendung hochwertiger 12 mm Treiber, LDAC-Support und eine durchdachte App (mit EQ, persönlicher Klangsignatur etc.) zählen klar zu den Stärken.
Allerdings gibt es auch Schwächen: Die Laufzeit bei aktivem ANC ist nur durchschnittlich (ca. 5,5 h), und beim Einsatz von LDAC + ANC sinkt sie noch weiter. Auch das ANC selbst, insbesondere bei Wind oder sehr lauter Umgebung, kann nicht immer voll überzeugen. Insgesamt liefern die Ear (3) jedoch ein stimmiges Gesamtpaket.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Spezifikationen: Nothing Ear (3)
| Trageweise | In-Ear |
| Konnektivität | Bluetooth 5.4 (Multipoint) |
| Reichweite | 10 m |
| Lautsprecher | 12 mm dynamische Treiber, 32 Ω, 20-40000 Hz |
| Audio-Codecs | SBC, AAC, LDAC |
| Akkuleistung | 55 mAh (Buds), 500 mAh (Case) |
| Ladeanschluss | USB-C |
| kabelloses Laden | unterstützt |
| Gewicht | 5.2 g (Buds), 71.4 g (Case) |
| Firmware-Version | 1.0.1.59 |
| Lieferumfang | Buds, Case, 3 Paar zusätzliche Aufsätze, USB-C-Kabel |
| Preis (UVP) | 179 Euro |
Nachdem wir die aktuellen Kopfhörer bereits in einem Vergleichstest genauer beleuchtet haben, nehmen wir die neuen Nothing Ear (3) unter die Lupe. Diese bieten erstmals ein sogenanntes Super Mic, wobei es sich um ein zusätzliches Mikrofon handelt, welches ein besseres Telefonieerlebnis ermöglichen soll.
Gehäuse und Ergonomie - Case mit zusätzlichen Mikrofonen
Die Nothing Ear (3) sind aus Kunststoff gefertigt und in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich. Der untere Teil des Ladecases besteht aus Aluminium und beherbergt neben den zusätzlichen Mikrofonen auch eine Sprechtaste. Verarbeitung und Materialanmutungen sind gut, was auch auf die Aluminiumbasis zurückzuführen ist. Sowohl die Ohrhörer als auch das Ladeetui sind gemäß IP54 gegen Staub und Wasser geschützt.
Die Ear (3) werden mit drei zusätzlichen Silikonaufsätzen geliefert Um einen optimalen Sitz zu gewährleisten, sollte die passende Größe gewählt werden. Dann sitzen die Kopfhörer sicher im Gehörgang und sollten auch bei den meisten Sportübungen an Ort und Stelle bleiben.
Nachhaltigkeit
Nothing setzt auf eine komplett kunststofffreie Umverpackung. In der Endmontage wurden zudem ausschließlich erneuerbare Energien verwendet und im Mittelrahmen wird 100 % recyceltes Aluminium eingesetzt. Der CO2e-Fußabdruck (Lebenszyklus) wird mit 2,87 kg angegeben.
Ausstattung und Bedienung - Nothing Ear (3) mit Fast und Swift Pair
Fürs schnellere Koppeln unterstützen die Nothing Ear (3) sowohl Google Fast Pair als auch Microsoft Swift Pair. Der manuelle Kopplungsvorgang kann über eine dedizierte Taste im Ladeetui ausgelöst werden. Die Kopfhörer beherrschen Dual-Bluetooth und können sich somit mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden.
Die Nothing X App ermöglicht die Verwaltung und Steuerung der True-Wireless-Kopfhörer. Sie ist sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store verfügbar und kann alternativ direkt als APK von Nothing heruntergeladen werden.
Über die App lassen sich unter anderem Firmware-Updates installieren, der gewünschte Audio-Codec auswählen sowie vordefinierte oder individuelle Equalizer nutzen. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, räumliches Audio, das Super Mic, Geräuschunterdrückung, den Transparenzmodus und die Steuerung der In-Ears nach eigenen Vorlieben zu konfigurieren.
Sound - Nothing Ear (3) mit LDAC-Support
Die Nothing Ear (3) setzen auf 12 mm durchmessende Treiber mit einem nominell breitem Frequenzspektrum. Gegenüber dem Vorgänger wurden die Mitten und Tiefen hörbar verbessert, zudem steht mit LDAC ein leistungsstarker Audio-Codec für Android zur Verfügung.
Die Klangqualität gefällt uns richtig gut und zeichnet sich durch eine kraftvolle Wiedergabe aus, bei sehr hohen Hochtönen schwächeln die Kopfhörer jedoch ein wenig, im Alltag fällt dies jedoch nur sehr selten auf. Dies gilt sowohl für die Wiedergabe von Musik als auch Filmen und Spielen.
Das ANC ist durchaus wirkungsvoll und selbst im Flugzeug werden Umgebungsgeräusche ordentlich gedämpft. Ohne Medienwiedergabe ist das Gegenrauschen jedoch gut zu hören und der Pegel der Ear (3) müssen mitunter sehr hoch sein, um Inhalte gut verständlich zu halten. Auch die Klangqualität ist während eines Fluges mit aktiviertem ANC schwächer.
Beim Telefonieren in ruhigen Umgebungen liefern die Nothing-Kopfhörer eine ordentliche Vorstellung. Ist das Umfeld jedoch eher belegt, stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Da kommt das Super Mic ins Spiel: Dies ist vor allem für Sprach- und Videoanrufe optimiert und funktioniert mit gängigen Apps wie Zoom, Teams, Google Meet, WhatsApp oder WeChat. Für Aufnahmen wird es von nativen Sprachmemo-Apps (z. B. iOS Voice Memos) sowie Drittanbieter-Video-Apps wie von Blackmagic unterstützt. Nicht optimiert ist es für In-App-Sprachnachrichten (z. B. WhatsApp, WeChat, Snapchat) oder die Standard-Videoaufnahme unter Android / iOS, wo stattdessen die Smartphone-Mikrofone genutzt werden. Bei Telefonaten dämpft das zusätzliche Noise-Cancelling-Mikro im Case die Umgebungsgeräusche auf ein Minimum und das große Sprachmikrofon sorgt für eine richtig gute Verständlichkeit und eignet sich prima für die Kommunikation.
| Loudspeakers | |
| THD | |
| Apple AirPods 4 ANC (RMS: -2.4 dBFS) | |
| Nothing Ear 3 (RMS: -2.0 dBFS) | |
| Teufel Real Blue TWS 3 (RMS: -0.9 dBFS) | |
| THD+N | |
| Apple AirPods 4 ANC (RMS: -2.4 dBFS) | |
| Teufel Real Blue TWS 3 (RMS: -0.9 dBFS) | |
| Nothing Ear 3 (RMS: -2.0 dBFS) | |
* ... kleinere Werte sind besser
THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird.
Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.
Nothing Ear 3 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (93.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 16.1% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (3.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 8.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 12.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 63% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 63% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple AirPods 4 ANC Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (92.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(+) | guter Bass - nur 2% Abweichung vom Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (6.3% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 0% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 0% vergleichbar, 99% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 0% aller getesteten Geräte waren besser, 0% vergleichbar, 99% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeiten - 55 mAh in jedem Ohr
Die Akkulaufzeiten der Nothing Ear (3) sind ordentlich und sollen ohne ANC bis zu 10 Stunden erreichen, mit reduziert sich diese auf 5,5 Stunden.
Im Test fallen die Laufzeiten kürzer aus, insbesondere wenn zusätzlich LDAC genutzt wird. Im Test erreichen die Ear (3) dann meistens nicht mal 3,5 Stunden.
Vollständig geladen werden die Kopfhörer kabelgebunden binnen 70 Minuten, kabellos dauert es weitere 50 Minuten. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.


















