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Wasserknappheit soll mit Fracking-Abfällen entgegengewirkt werden

Die Grundwasserspeicher in West-Texas sind bald erschöpft, weshalb das Fracking-Wasser recycelt werden soll. (Bild: Delfino Barboza/Unsplash)
Die Grundwasserspeicher in West-Texas sind bald erschöpft, weshalb das Fracking-Wasser recycelt werden soll. (Bild: Delfino Barboza/Unsplash)
Die Grundwasserspeicher in West-Texas sind bald erschöpft. Nun soll Wasser, das als Nebenprodukt beim Fracking anfällt, recycelt werden, um die Grundwasserspeicher zu entlasten. Kritiker beurteilen das Verfahren als absichtliche Nutzung der Ressource bis zur völligen Erschöpfung.

Die Grundwasserspeicher in West-Texas sind allmählich aufgebraucht. Deswegen recycelt eine Fracking-Anlage am Permian-Becken-Ölfeld das verunreinigte Fracking-Wasser. Beim Fracking in der wichtigsten Region zur Öl-Gewinnung der US in Midland in Texas, fällt bei der Gewinnung von Erdöl auch stark verschmutztes Wasser an.

Dabei handelt es sich unter anderem um Fracking-Flüssigkeit, also Wasser, das mit chemischen Zusätzen und Stützmitteln behandelt worden ist und über Fracking-Bohrungen unter hohem Druck in das Gestein gepumpt wird. Beim Fracking entstehen Risse im Sedimentgestein, durch welche das im Gestein eingeschlossene Öl fließen und an der Oberfläche heraussprudeln kann.

Üblicherweise wird das etwa mit Öl, Gas, Salz und Chemikalien verunreinigte Wasser dann entsorgt, indem es zurück in den Boden geleitet wird, wodurch es gelegentlich zu leichten Erdbeben kommen kann.

Fracking trotz drohender Wasserknappheit

Zur Herstellung der Fracking-Flüssigkeit wird in Texas das frische Wasser aus Grundwasserspeichern genutzt. Da das Wasser in den Aquiferen mittlerweile zur Neige geht, sollen diese entlastet werden, indem das verschmutzte Wasser recycelt wird, anstatt dieses zurück in den Erdboden zu leiten.

Auf einen Teil Frischwasser, der durch die Bohrungen in den Boden geleitet wird, kommt zudem etwa die doppelte Menge an stark salzhaltigem Wasser, den Überresten alter Ozeane, wieder aus dem Boden heraus.

Etwa 130 Millionen Liter des verunreinigten Wassers des Permian-Beckens werden täglich von XRI Holdings in Kläranlagen recycelt. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der gesamten Wassermenge von etwa 1,7 Milliarden Litern, die täglich anfällt. Außerdem transportiert XRI im Gegensatz zu anderen Permian-Pipeline-Netzen Wasser von den Ölfeldern zu den Aufbereitungsanlagen zurück. Das relativ simple Verfahren soll laut CEO Matthew Gabriel in den nächsten Jahren enorme Fortschritte machen:

You open a valve and you can have all the water you need. I think we’re going to see enormous advances around this concept in the coming years.

Dennoch ist es für Fracking-Unternehmen deutlich günstiger, das verunreinigte Wasser zurück in den Boden zu leiten, anstatt es zu recyceln. Da in Zukunft allerdings mit einer Wasserknappheit in Texas zu rechnen ist, dürfte sich Recycling von Wasser für Unternehmen wirtschaftlich wieder lohnen. Denn nach dem aktuellen texanischen Bericht über die Zukunft von recyceltem Wasser sollen die Wasservorräte in den kommenden 50 Jahren um etwa 18 Prozent abnehmen.

Dies bedeutete, dass ohne zusätzliche Wasservorräte ein Viertel der texanischen Bevölkerung weniger als die Hälfte der benötigten Wasservorräte zur Verfügung hätte:

Without additional supplies … one-quarter of Texas’ population would have less than half of the municipal water supplies they will require in 2070.

Kontrollierte Erschöpfung

 Fracking boomt in der USA, was besonders bei der Bevölkerung in trockenen Regionen Ängste aufkommen lässt. Denn im Westen von Texas kommen etwa 80 Prozent der Wasservorräte aus Grundwasserspeichern, die Millionen von Jahren benötigt haben, um sich mit Wasser aufzufüllen. Der texanische Hydrologe Jeff Bennett ist besorgt und meint, dass durch Fracking eine „kontrollierten Erschöpfung“ der wichtigen Ressource herbeigeführt werde. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis das Wasser aufgebraucht ist. Das Recycling sorge lediglich für einen langsameren, aber dennoch unaufhaltsamen Prozess:

We’re just planning to deplete it. It’s not like we’re conserving it. We’re just making the crash landing slow and somewhat tolerable.

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Autor: Nicole Dominikowski, 29.12.2022 (Update: 30.12.2022)