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Eleglide Coozy E-Scooter im Test: Flinker Roller mit Luftreifen und guter Reichweite

Schwer, aber oho. E-Roller liegen im Trend. Kein Wunder, sind diese deutlich günstiger als E-Bikes und bringen den Fahrer dabei sogar gänzlich ohne den Einsatz von Muskelkraft ans Ziel, welches im Fall des Eleglide Coozy auch schon mal 40-50 Kilometer entfernt sein darf. Wir haben den Elektroscooter ausführlich getestet.

Ausgestattet mit 10-Zoll-Luftreifen, einem starken 350-Watt-Motor und einem Akku mit einer Kapazität von 450 Wattstunden, mit dem der Hersteller Reichweiten bis zu 55 Kilometer verspricht, ist der Eleglide Coozy E-Scooter zur oberen Mittelklasse unter den Elektrorollern zu zählen. Preispunkt: rund 600 Euro, je nach Rabattaktion auch schon einmal deutlich weniger. Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung war der Eleglide Coozy beim Onlinehändler Geekmaxi mit Coupon-Code "5pApMwkD" bereits um 534,99 Euro zu haben.

Dank umfassender Ausstattung (Scheibenbremse, komplette Lichtausstattung) sowie den grundlegenden technischen Leistungsspezifikationen ist der E-Roller in vielen EU-Ländern, u.a. auch in Österreich, einsetzbar. Für Deutschland fehlt bislang leider die notwendige Betriebserlaubnis.

Technische Daten

Eleglide Coozy
Akku 36 V; 12,5 Ah (entspricht rund 450 Wh); Ladeschlussspannung 42 V (100-240 V, 2 A)
Antrieb Hinterradantrieb mit bürstenlosem 350-Watt-Motor (36 V, 210 U/min, 22 Nm); max 15% Steigung
Höchstgeschwindigkeit 25 km/h; dreistufig regelbar auf 10 km/h, 15 km/h, 25 km/h; Push-Modus mit 6 km/h
Reichweite 50-55 km
Ladegerät 42 V 2 A, entspricht 84 Watt, Ladedauer rund 7 h
Traglast 120 kg
Abmessungen 113 x 54 x 121 cm
Bereifung 10 x 2,25-Zoll-Luftreifen
Bremssystem mechanische Scheibenbremse (Heck) + elektronische Bremse/E-ABS (Heck)
Gewicht 18,7 kg
Beleuchtung/Sicherheit LED Licht vorne/hinten, Blinker links/rechts, Bremslicht (blinkend); E-ABS; IPX4 (Schutz vor allseitigem Spritzwasser)
sonstige Merkmale mechanische Dämpfung vorne, klappbar, gummiertes Trittbrett (19 cm breit), CE-Zertifikat nicht vorhanden
Herstellerseite Eleglide

Unboxing und Montage - Eleglide Coozy ist in wenigen Minuten startklar

Nachdem man die rund 23 kg schwere, unhandliche Verpackung mühsam nach Hause gebracht hat, ist das Komplizierteste schon vollbracht. Zu unserem Erstaunen ist der Testroller fast komplett vormontiert, lediglich der Lenker muss an die Lenkstange geschraubt werden. Dies erfolgt mittels 4 Inbusschrauben und geht praktischerweise mit dem beigelegten Schraubenschlüssel. Dieser ist aber etwas unterdimensioniert, ein größerer Schlüssel oder eine Hebelknarre gestalten die Montage um einiges einfacher. Auch die Reifen sind bereits aufgepumpt - sogar relativ hart mit 45-50 PSI (3,1-3,5 bar). Einerseits toll, da der Eleglide Coozy sofort einsatzbereit ist, andererseits liefert das aber ein erstes Indiz für Reichweitenoptimierung zu Lasten des Komforts.
Neben dem Stromkabel liegt eine Bedienungsanleitung bei. Diese ist relativ gut verständlich in 6 Sprachen (Englisch, Italienisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Polnisch) übersetzt. 

 

Der Akku war bei Auslieferung fast vollständig geladen (80-100%). Leider gibt eben dieser Grund zur Sorge: Er ist, wie bei den meisten E-Scootern üblich, fest verbaut. Muss der Scooter gegebenenfalls zu einer Lademöglichkeit getragen werden, da man etwa am Garagenstellplatz keine Steckdose zur Verfügung hat, gestaltet sich dieses Vorhaben bei dem Gewicht schwierig.

Helfen soll der Klappmechanismus. Seine Bedienung ist denkbar einfach: Verriegelung der Lenkstange lösen, knicken und den Lenker mittels als Ring bezeichneter Kunststofflasche am Kotflügel des Hinterrades einhängen. Der Roller kann so ähnlich einem Koffer getragen werden, entsprechende Muskelkraft vorausgesetzt, denn das Gewicht von rund 19 Kilogramm will trotzdem erst einmal über mehrere Etagen durchs Stiegenhaus getragen werden. Zusammengeklappt passt der Roller auch in einen Kofferraum, wird dort aber, je nach Autotype, relativ viel Platz in Anspruch nehmen.

Aufbau, Ausstattung und Bedienung - schwerer Elektroroller, leichte Handhabung

Unser Testgerät besteht aus einem Aluminium-Kunststoff-Materialmix, Schwarz- und Grautöne dominieren, es gibt keine farbigen Akzente. Der optische Eindruck ist insgesamt gut, ebenso die augenscheinliche Stabilität, wobei hierfür in erster Linie das hohe Gewicht sorgt. Im Detail sind dann kleinere optische Mängel zu finden, etwa unsaubere Klebestellen bei der Gummiauflage des Trittbretts und den seitlichen Rahmenabdeckungen im Bereich des Hinterrads und der Ladebuchse. Nichtsdestotrotz traut man aufgrund des soliden Gesamteindrucks dem Gerät die 120 kg maximale Traglast definitiv zu.

Wie erwähnt, ist der Eleglide Coozy mit fast 19 kg relativ schwer, aber auch wegen seiner Abmessungen muss man ihn zu den größeren Vertretern seiner Gattung zählen. Doch die großen 10 x 2,25-Zoll-Luftreifen, 113 cm Länge, die 54 cm breite Lenkstange und ein Trittbrett mit rund 19 x 47 cm haben auch Vorteile: Sie ermöglichen ein bequemes, paralleles Stehen auf dem Roller.

In der Mitte des Lenkers befindet sich ein Display mit einem Universalbutton. Dieser schaltet den Elektroscooter ein und aus, wechselt zwischen den 4 Fahrfunktionen und aktiviert Vorder- und Rücklicht. Der Blinker wird über einen separaten Wechselschalter nahe dem linken Handgriff gesteuert. Das Display informiert über den gewählten Fahrmodus, Geschwindigkeit, gesamte gefahrene Kilometer und ungefähren Akkustand in Form von 5 Balken (fest und blinkend) stellvertretend für je 20% bzw. 10% Restkapazität.

Lichtausstattung - E-Scooter kommt inklusive Blinker

Der E-Scooter ist mit einer vollständigen Beleuchtungsanlage ausgestattet. Das inkludiert einen Front-LED-Strahler inklusive Rückstrahler, ein LED-Rücklicht, das zudem ein blinkendes Bremslicht inklusive Reflektor ist, zwei orange Reflektoren an der Seite sowie zwei LED-Blinker links und rechts am Ende der Lenkstange. Dadurch ist die Sichtbarkeit des Rollers im Straßenverkehr gut, wobei die beiden Blinker gerne noch auffälliger sein könnten. Zudem besteht die Gefahr, dass diese von den Händen verdeckt werden und so von hinten kommende Verkehrsteilnehmer diese nicht sehen können.

App - Viele zusätzliche Funktionen mit verbundenem Smartphone

Für das Auslesen zusätzlicher Informationen und Steuerungsmöglichkeiten wird eine App angeboten (für Android und iOS, allerdings nicht in den offiziellen Stores). Ein direkter Download der .apk per QR-Code (siehe Bedienungsanleitung) ist notwendig, für die Installation müssen die Sicherheitsrestriktionen am Phone gegebenenfalls deaktiviert werden. Im Anschluss kann die App eingerichtet und per Bluetooth mit dem Roller verbunden werden. Das Pairing klappte im Test innerhalb weniger Sekunden.

Die App liefert erweiterte Informationen zum Display am Roller: Gesamtkilometer auf eine Kommastelle genau, Trip-Anzeige der bei der aktuellen Fahrt gefahrenen Distanz, Akkustand auf Prozent genau und die Temperatur. Soweit so gut, aber manche Werte offenbarten sich im Test als etwas fragwürdig - waren zum Zeitpunkt der Abfahrt noch 50% Restkapazität ausgewiesen, so sank diese innerhalb von Minuten auf rund 40%, die Temperatur zeigte 25 Grad, die Außentemperatur lag allerdings nur bei 19 Grad. Da der Sensor nach einigen Minuten Betrieb auf über 30 Grad stieg, dürfte es sich hier um einen internen Sensor handeln, der etwa die Temperatur der Batterien visualisiert.
Darüber hinaus kann man das Licht ein- und ausschalten, zwischen den Betriebsmodi wechseln und per “Suchen-Button” den Roller piepsen lassen, um ihn besser lokalisieren zu können. Auch das Sperren des Fahrzeugs per App ist möglich, wodurch der Motor nicht mehr aktiviert werden kann und der Scooter leise piept, wenn man ihn bewegt. Gegen physisches Entwenden hilft das freilich wenig. Hier wäre schon eine laute Sirene anstatt leisem Gepiepse notwendig gewesen.

Außerdem lässt sich in den Einstellungen das Geschwindigkeitsmaximum auf bis zu 50 km/h hochstellen (mehr dazu später) und ein direkter Start ohne den Roller zuvor mit dem Fuß ankicken zu müssen aktivieren.

Will man Zugriff auf diese Informationen während der Fahrt empfiehlt sich eine Handyhalterung, wobei sich die Montage einer selbigen als recht schwierig erweisen könnte, da am Lenker kaum mehr Platz dafür ist (siehe Bild oben).

Fahrleistung und Komfort - Der Coozy E-Scooter ist nicht fürs Gelände gemacht

Per Kickstart setzt man den Roller - sofern man diese Option in der App zuvor nicht deaktiviert hat - in Gang. Das breite Trittbrett sorgt für eine entspannte Beinstellung, dankenswerterweise auch bei längeren Fahrten. Was den Fahrkomfort an sich betrifft, hätten wir aber zufolge der Daten am Papier (große Luftreifen, gefedertes Vorderrad) mehr erwartet. Bereits eine durchschnittlich schlechte Asphaltstraße schüttelt den Fahrer ordentlich durch, niedrige Stufen von wenigen Zentimetern wollen vorsichtig und langsam überfahren werden, um nicht Gefahr zu laufen vom Roller abgeworfen zu werden. Schuld scheinen hier in erster Linie die ab Werk knüppelhart aufgepumpten Räder zu sein. Natürlich kann der Komfort durch weniger Reifendruck erhöht werden, damit geht aber auch eine Reduktion der Reichweite einher.
Die zusätzliche Federung des vorderen Reifens scheint subjektiv wenig zur Steigerung des Fahrkomforts beizutragen. Auch sandiger oder kiesiger Boden ist kein optimales Terrain für den Scooter, trotz der großzügigen Reifendimension. In diesem Zustand fühlt sich der Eleglide Cozy ausschließlich auf plan asphaltierten Straßen in sehr gutem Zustand zu Hause. Der minimale Wendekreis (geschoben) beträgt stolze 1,7 m. Das kann insbesondere beim Schieben des Rollers im beengten Umfeld zu Einschränkungen führen.

Der Eleglide Coozy bietet drei verschiedene Fahrmodi: Eco (max. 10 km/h), Drive (max. 15 km/h) und Sport (maximal 25 km/h). Darüber hinaus verfügt der Elektroscooter auch über einen Push-Modus mit 6 km/h, der etwa beim Schieben bergauf behilflich sein kann. Nach einer ersten Phase des zurückhaltenden Kennenlernens wird man den Roller vermutlich bevorzugt im Sport-Modus bewegen, kommt dieser, selbst wenn Scooter-Neueinsteiger das Steuer übernehmen - entsprechende Straßenverhältnisse vorausgesetzt - auch mit Geschwindigkeiten von 25 km/h doch recht gut zurecht.

Hält man eine bestimmte Geschwindigkeit über einen Zeitraum von rund 5 Sekunden, was mit dem Daumen-Beschleunigungshebel am rechten Handgriff, abgesehen von den jeweiligen fixierten Top-Speeds der einzelnen Modi durchaus eine Herausforderung darstellt, vernimmt man einen Piepton, der die Aktivität des Cruise-Modus signalisiert. Nunmehr kann man den Drehregler loslassen und der Scooter hält bis zur nächsten Bremsaktivität so gut es ihm möglich ist seine Geschwindigkeit. Gerade bei langen Strecken ist das eine große Erleichterung.

 

Beschleunigung und Bremsen

Der im Hinterrad verbaute Motor liefert laut Datenblatt eine Leistung von 350 Watt und ein Drehmoment von 22 Nm. Die drei Fahrmodi unterscheiden sich zufolge unserer Beobachtungen nicht nur hinsichtlich der unterschiedlichen abgeriegelten Höchstgeschwindigkeit, auch der Antritt, sprich Beschleunigung, ist unterschiedlich. Im Drive-Modus messen wir im Bereich 5-15 km/h im Durchschnitt (Schnitt aus 5 Messungen) 3,4 Sekunden und im Sport-Modus 3,1 Sekunden im Schnitt. Im Testbereich 5-20 km/h (Sport-Modus) halten wir 5,2 Sekunden fest, den voreingestellten Top-Speed von 25 km/h erreichen wir im Schnitt nach 7,7 Sekunden. Subjektiv fühlt sich der Eleglide E-Scooter im Sport-Modus angenehm spritzig und agil an, nach etwas Eingewöhnung wird der Roller wohl nur noch in diesem Modus betrieben werden.

5-15 km/h 5-20 km/h 5-25 km/h
Beschleunigung (Drive Mode) 3,4 sec
Beschleunigung (Sport Mode) 3,1 sec 5,2 sec 7,7 sec

Mittels App lässt sich die Beschränkung von max. 25 km/h aufheben und auf 50(!) km/h hochsetzen. Aber Vorsicht, je nach Land könnte dies gegen die Vorschriften für den Betrieb eines Scooters verstoßen, zudem steigt das Risiko sich in heikle Fahrsituationen zu bringen, da der Scooter wohl nur bedingt für derartige Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Auch der Energieverbrauch steigt so stark an, die Reichweite schmilzt dahin. Im Test auf privatem Gelände erreichten wir in der Ebene max. 30 km/h, mehr ist wohl ohnehin nur bergab möglich. Im Leerlauf kann der Motor auf bis zu 38 km/h hochdrehen.

25 km/h: Höchstgeschwindigkeit im Sport-Modus
25 km/h: Höchstgeschwindigkeit im Sport-Modus
Nicht legal, aber möglich: 30 km/h Topspeed
Nicht legal, aber möglich: 30 km/h Topspeed
Eleglide Coozy lässt Gummi im Bremstest
Eleglide Coozy lässt Gummi im Bremstest

Der Roller verfügt über eine Scheibenbremse am Hinter- bzw. dem Antriebsrad. Im Rahmen unserer Tests wurde der Eleglide Coozy E-Scooter auch einem umfangreichen Bremstest unterzogen. Vorgenommen wurden Zielbremsungen auf nasser sowie trockener Fahrbahn (Asphalt) aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Der Stopp bei einer Geschwindigkeit von 15 km/h auf trockener Fahrbahn wird demzufolge nach durchschnittlich (Schnitt aus 5 Wertungen) 2,9 Metern erreicht, bei 20 km/h sind es 5,1 Meter und bei einer Vollbremsung mit 25 km/h Topspeed kommt der Eleglide Coozy nach 7,0 Metern zum Stillstand.
Das wechselhafte Herbstwetter ermöglichte darüber hinaus auch Bremstests bei nasser Fahrbahn. Mit durchschnittlich 5,4 Metern von 20 auf 0 km/h und 7,9 Metern von 25 auf 0 km/h fallen die Bremswege erwartet länger aus. Laut Datenblatt verfügt der Eleglide über E-ABS. Bei unseren Bremstests, insbesondere auf nasser Fahrbahn, konnten wir allerdings kein spürbares Eingreifen einer derartigen Sicherheitsvorkehrung beobachten, das Hinterrad blockierte komplett und kam so jedes Mal ins Rutschen. Für geübte Fahrer ist das Verhalten des Rollers in diesen Situationen dennoch beherrschbar, zumal der ungebremste Vorderreifen nicht die Bodenhaftung verliert. Elegilde dürfte sich mit der Bezeichnung E-ABS auf die elektronische Bremswirkung des Antriebes beziehen.

15-0 km/h 20-0 km/h 25-0 km/h
Bremsweg trocken 2,9 m 5,1 m 7,0 m
Bremsweg nass 5,4 m 7,9 m

Darüber hinaus halten wir nach unseren Tests mit dutzenden gefahrenen Kilometern fest, dass die Bremsanlage zum Quietschen neigt und die elektronische Bremswirkung sehr gering ausfällt. Ein von Elektroautos bekanntes “One-Pedal-Driving”, sprich das alleinige Bremsen durch ein Aussetzen der Beschleunigung, ist bei E-Scootern noch kein Thema. Dafür sind wohl die eingesetzten Motoren noch viel zu klein dimensioniert. Ob oder wie stark die elektronische Bremse Energie rückgewinnt (Rekuperation), etwa bei längeren Fahrten bergab, ließ sich im Test leider nicht eindeutig feststellen. Wohl verzeichnete die Akkustandsanzeige der App einen Zuwachs von mehreren Prozent, um diese nach Beendigung der Talfahrt allerdings sogleich wieder abzuziehen. 

Akku und Laden - Große Reichweite, in der Theorie…

Testrunde: 20 km, flaches Gelände
Testrunde: 20 km, flaches Gelände

Eleglide spricht von 50-55 km Reichweite, wobei es sich hier um ein absolutes Best-Case-Szenario handelt. Die Werte stammen vom Hersteller und wurden unter folgenden Optimalbedingungen erhoben: “75kg Last, 26°C Temperatur, 15km/h konstante Geschwindigkeit, auf flachen Straßen und ohne starken Wind”. Demzufolge dürften die real erreichbaren Werte entsprechend niedriger ausfallen.

Unsere Proberunde über eine Distanz von 20 Kilometern, überwiegend flach, bei einer Außentemperatur von rund 20 Grad, Fahrergewicht inkl. Bekleidung rund 65 kg und Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h (Durchschnitt rund 20 km/h) ließ die Restkapazitätsanzeige von 100 auf rund 50% schmelzen. Hochgerechnet dürfte man unter diesen Umständen auf ca. 40 km Gesamtreichweite kommen, was einem rechnerischen Verbrauch von 11,25 Wh pro Kilometer entspricht.
 Die Anzeige der Restakkukapazität erfolgt am integrierten Display in Form von 5 Balken (fest und blinkend), sprich in Schritten zu je rund 10%. Eine “genauere” Auskunft ist über die App auf einem verbundenen Smartphone möglich.

Eine weitere Fahrt, diesmal bei für den Akku deutlich ungünstigeren Bedingungen (Außentemperatur 10 Grad), startete mit 1,5 Balken (ca. 30%) und endete bereits nach rund 500 Metern. Die Antriebskraft ließ nach, der Roller war zuerst nur noch mit geringer Geschwindigkeit zu bewegen, bevor er den Fahrer endgültig zum Absteigen zwang. Die Restreichweite ist im unteren Drittel demzufolge relativ schwer einzuschätzen, die bordeigenen Anzeigen liefern keine verlässlichen Daten, vor allem bei ungünstigen, kalten Witterungsverhältnissen. Es empfiehlt sich, den Scooter vor dem geplanten Einsatz zu laden bzw. diesen in Umgebungen auf Raumtemperatur abzustellen, um keine bösen Überraschungen am Morgen zu erleben.

Über das mitgelieferte Netzteil (42 V 2 A) wird der Eleglide Coozy E-Scooter geladen. Die Batteriekapazität von 450 Wattstunden würde im Zusammenspiel mit der Ladeleistung des Netzteils von 84 Watt eine Ladedauer von rund 5,5 Stunden erwarten lassen, Eleglide spricht von 7 Stunden. Diesen Wert können wir im Test für eine volle Ladung auch bestätigen.
Leider ist während des Ladevorganges kein Zugriff auf das integrierte Display samt Ladestandsanzeiger möglich, dazu muss der Scooter zuvor vom Netzteil getrennt werden. Auch die Verbindung über die App zwecks Auslesen des aktuellen Ladestands ist nicht möglich. Ein gezieltes Laden wird damit nur schwer umsetzbar und der Akku in der Praxis wohl regelmäßig auf 100% aufgeladen, was hinsichtlich der Langlebigkeit desselbigen sicher nicht optimal ist.

Fazit - Eleglide Coozy mit "gewichtigen" Vor- und Nachteilen

Im Test: Eleglide Coozy E-Scooter, zur Verfügung gestellt von Geekmaxi.com
Im Test: Eleglide Coozy E-Scooter, zur Verfügung gestellt von Geekmaxi.com

Was bleibt nach einigen Wochen Testbetrieb und fast 100 km zurückgelegter Strecke? Der Eleglide Coozy präsentiert sich als robustes und durchaus bequemes Gefährt für kürzere und mittellange Strecken. Doch sollte man sich von den großen Luftreifen und den Stoßdämpfern für das Vorderrad nicht täuschen lassen und auf eine besondere Geländegängigkeit des Rollers schließen. Der Eleglide Coozy fühlt sich vor allem auf sauber asphaltierten Straßen zuhause.
In diesem Habitat liefert der Elektroscooter Beschleunigungswerte, die Freude am Fahren bereiten, und hält - bei entsprechenden Witterungsbedingungen und Fahrweise - auch mal 40 Kilometer und mehr durch.

Der Eleglide Coozy E-Scooter macht definitiv Spass, man sollte allerdings auch seine Schwächen kennen.

Etwas unterschätzt haben wir das hohe Gesamtgewicht von rund 19 Kilogramm. Zwar fällt dies beim Fahren keineswegs hinderlich auf, allerdings will der E-Scooter auch geladen werden. Muss man den Roller hierfür etwa über Stiegen in ein höher gelegenes Stockwerk tragen, braucht es schon eine gewisse Fitness, um dies zu bewerkstelligen, auch wenn die Klappfunktion dieses Vorhaben etwas erleichtert. Eine volle Ladung nimmt rund 7 Stunden in Anspruch und sollte demzufolge gut geplant werden.

Acht geben muss man bei winterlichen Verhältnissen. Niedrige Temperaturen können die Reichweite erheblich einschränken und entkräften die integrierte Anzeige der Restkapazität des Akkus.

Achtung: Die Vorschriften hinsichtlich des Betriebs eines E-Scooters obliegen dem jeweiligen Land und können teils stark variieren. In jedem Fall sollte man sich im Vorfeld dahingehend informieren. Alles Wissenswerte dazu finden Sie hier: AT, DE, CH

Preis und Verfügbarkeit

Der Eleglide Coozy ist im Geekmaxi-Onlineshop zum Listenpreis von 599,99 Euro erhältlich. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels läuft eine zusätzliche Rabattaktion, mit der sich bei Nutzung des Coupon-Codes “5pApMwkD” 65 Euro sparen lassen. Der Eleglide Coozy kostet dann 534,99 Euro.

Unter der Brand Eleglide werden verschiedenste E-Bikes und E-Scooter angeboten, die man über Onlineshops wie beispielsweise Geekmaxi.com erwerben kann. Der Versand erfolgt eigenen Angaben zufolge aus Lagern in der EU, womit keine weiteren Abgaben anfallen und eine schnelle Lieferung innerhalb weniger Tage umgesetzt werden kann.

Feststellung: Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller zu Testzwecken kostenlos zur Verfügung gestellt.

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Autor: Andrea Grüblinger,  6.10.2022 (Update: 10.10.2022)