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Amazon Leo baut massives Bodennetzwerk auf, um Starlink Konkurrenz zu machen

Amazon Leo Ultra Antenne (Bildquelle: Amazon)
Amazon Leo Ultra Antenne (Bildquelle: Amazon)
Amazon nimmt den Kampf gegen Starlink auf und setzt über 300 bodengestützte Gateway-Stationen ein, um seinen neu benannten Satelliten-Internetdienst „Amazon Leo” zu betreiben. Mit diesem massiven Infrastrukturprojekt sollen Millionen künftiger Nutzer robuste, schnelle Verbindungen und direkte AWS-Cloud-Konnektivität erhalten.

Amazon Leo (Amazons Satelliten-Internetdienst) bereitet sich darauf vor, über 300 bodengestützte Gateways einzurichten und damit weltweit robuste Geschwindigkeiten zu liefern. Damit tritt das Unternehmen in direkte Konkurrenz zu Starlink. Auf der AWS re:Invent-Veranstaltung letzte Woche gab das Unternehmen die Ankündigung bekannt und erklärte, wie es sich auf die Herstellung von Millionen von Empfangsantennen für Verbraucher und Unternehmen vorbereitet, um eine Verbindung zu seinem Satelliten-Internetdienst herzustellen.

Im Hintergrund arbeitet das Unternehmen daran, ein Netzwerk von Gateway-Stationen aufzubauen, um Daten zwischen den Leo-Satelliten und bodengestützten Glasfasernetzen weiterzuleiten. Nick Matthews, Netzwerkingenieur bei Amazon, sagte in einer Sitzung auf der AWS re:Invent, dass die Bodenstationen des Unternehmens aus fünf Gateway-Satellitenschüsseln bestehen werden, die in abgelegenen Gebieten stationiert sind.

Eine Folie aus seiner Präsentation besagt, dass das Unternehmen über 300 Gateways plant. Dieser Aufbau spiegelt die Nutzung von Bodenstationen durch Starlink zur Weiterleitung von Daten zwischen Satelliten im Orbit wider. Die Bodenstationen können dann Daten an eine andere Einrichtung senden und empfangen, den sogenannten Point of Presence, der direkt mit Glasfaser-Internetnetzen verbunden ist.

Amazon Leo-Infrastruktur (Bildquelle: Amazon)
Amazon Leo-Infrastruktur (Bildquelle: Amazon)

Amazon-Ingenieure wiesen darauf hin, dass diese Einrichtungen eine Verbindung zum AWS-Dienst des Unternehmens herstellen können. AWS ist ein großer Cloud-Anbieter, der bereits Top-Unternehmen wie Netflix und Twitch bedient. Das bedeutet, dass Kunden von Amazon den Satelliten-Internetdienst Leo nutzen könnten, um über eine private Netzwerkverbindung eine AWS-Cloud-Umgebung oder die Cloud eines Drittanbieters zu erreichen.

Das Ergebnis soll einen hochwertigen Internetdienst für Verbraucher und Geschäftskunden von Amazon Leo bieten. Kürzlich wurde eine ausgewählte Beta-Phase für Unternehmenskunden gestartet. Das Unternehmen plant, Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s, 400 Mbit/s und 100 Mbit/s über drei verschiedene Benutzerterminals anzubieten. Matthews sagte jedoch, dass Leo eine Latenz von unter 50 Millisekunden anbieten wird. Das ist etwas höher als bei Starlink, wo die Latenz bei etwa 30 ms liegt. Ein Amazon-Manager sagte zuvor, dass Leo eine Markteinführung im ersten Quartal anstrebt.

Allerdings steht der Satelliten-Internetdienst einem harten Kampf mit SpaceX bevor. Amazon muss Hunderte zusätzlicher Satelliten ins All schicken, bevor ein robuster Internetdienst für Kunden angeboten werden kann. Eine weitere Folie in der Präsentation deutet zudem darauf hin, dass Leo anfangs keine globale Abdeckung bieten wird. Derzeit umfasst die Satellitenkonstellation von Amazon etwa 150 Satelliten, während SpaceX über 9.000 Satelliten besitzt und mit Starlink mehr als 8 Millionen Kunden weltweit bedient. Im Juli enthüllte SpaceX außerdem, dass es allein in den Vereinigten Staaten über 100 Gateway-Standorte mit insgesamt über 1.500 Antennen gibt, um 2 Millionen Nutzer zu versorgen.

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Autor: Antony Muchiri, 10.12.2025 (Update: 10.12.2025)