Die Apple Watch Series 10 (ca. 419 Euro auf Amazon) wird auf Apples Produktseite als klimaneutral beworben. In einem Umweltbericht schlüsselt Apple auf, wie es möglich ist, dass die Smartwatch keine CO₂-Emissionen verursacht, zumindest auf dem Papier. Allen voran stammt die Energie, welche für die Produktion der Apple Watch Series 10 aufgewendet wird, zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Die Verpackung verzichtet gänzlich auf Plastik, und besteht vollständig aus recycelten oder nachhaltig erwirtschafteten Holzfasern.
Apple liefert zumindest jede zweite Apple Watch Series 10 nicht über den Luftweg, um die Transport-Emissionen zu reduzieren. Laut Apples eigenen Angaben führen diese Maßnahmen dazu, dass für die Produktion einer Apple Watch Series 10 insgesamt 8,3 Kilogramm CO₂ emittiert werden. Um auf die beworbenen null Emissionen zu kommen, kauft Apple CO₂-Zertifikate. Und genau mit diesen Zertifikaten hat ein Gericht aus Frankfurt nun Probleme festgestellt. Denn das Geld wird investiert, um Eukalyptus-Plantagen in Paraguay anzulegen, welche das Kohlenstoff-Dioxid binden sollen, das bei der Fertigung der Smartwatch anfällt.
Einerseits seien solche Monokulturen aber schlecht für den Boden und würden einen hohen Wasserverbrauch aufweisen, andererseits werden 75 Prozent dieser Bäume auf Land gepflanzt, das nur bis zum Jahr 2029 gepachtet wurde, sodass nicht sichergestellt werden kann, dass diese nicht in wenigen Jahren abgeholzt werden. Die Klage wurde von der Umweltschutz-Organisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) eingebracht, und soll gegen Greenwashing durch Apple vorgehen. In einem Statement gegenüber Reuters hat Apple angegeben, dass das Gericht Apples "konsequenten Ansatz zur CO₂-Neutralität größtenteils bestätigt" hätte, ob Berufung gegen das Urteil eingelegt wird, steht noch nicht fest. Laut Gerichtsurteil darf Apple die Smartwatch ab September nicht mehr als klimaneutral bewerben.
















