Die massive Aufwertung des Neuen Taiwan-Dollars (NTD) am 5. Mai 2025 hat die Finanzmärkte aufgeschreckt und globale Lieferketten erschüttert. Der NT$ verzeichnete gegenüber dem US-Dollar seinen stärksten Tagesgewinn seit Jahrzehnten und löste Diskussionen über die Ursachen und weitreichenden Folgen aus – insbesondere für Taiwans dominierende IT-Branche und die Europäische Union.
Der NT$ auf unter 30 pro US-Dollar (29,59 NTD), ein signifikanter Anstieg, der Spekulationen über einen Zusammenhang mit laufenden US-Taiwan-Handelsgesprächen nährte. Taiwans Zentralbank (CBC) wies dies jedoch zurück und führte die Bewegung auf spekulative Kapitalzuflüsse und eine positive Marktstimmung zurück, möglicherweise verstärkt durch geringere Liquidität aufgrund von Feiertagen in Asien.
Für Taiwans exportorientierte IT-Industrie, das Rückgrat der Wirtschaft, stellt ein dauerhaft starker NT$ jedoch eine erhebliche Belastung dar. Die Produkte werden auf dem Weltmarkt teurer, was die Wettbewerbsfähigkeit schmälert und die Gewinnmargen unter Druck setzt. Führende Unternehmen wie TSMC, UMC und ASE Technology haben bereits quantifiziert, wie empfindlich ihre Margen auf Währungsschwankungen reagieren. TSMC etwa schätzt, dass eine Aufwertung des NTD um 1 % die operative Marge um 0,4 Prozentpunkte reduziert.
Die NTD-Kursschwankungen haben auch direkte Auswirkungen auf die Europäische Union, einen wichtigen Handelspartner Taiwans und stark abhängig von dessen Halbleiterlieferungen. Ein starker NTD sorgt kurzfristig für Probleme bei den Handelspartnern.
Die Währungsturbulenzen liefern ein weiteres Argument für Initiativen wie das Europäisches Chip-Gesetz, das darauf abzielt, die heimische Produktion zu stärken und Lieferketten widerstandsfähiger zu machen. Die Notwendigkeit für Unternehmen, Währungsrisiken zu managen und Lieferketten zu diversifizieren, wird ebenfalls deutlich.







