Chinesische Forscher haben einen wichtigen Durchbruch im Bereich der drahtlosen Kommunikation erzielt. Ein Team der Universität Peking und der City University of Hong Kong stellte einen Chip vor, der Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Gbit/s ermöglicht – bisher allerdings nur als funktionierender Prototyp.
Der Chip misst 11 x 1,7 Millimeter und deckt einen Frequenzbereich von 0,5 GHz bis 115 GHz ab. Zum Vergleich: Handelsübliche Hardware benötigt aktuell neun verschiedene Systeme, um diesen Bereich zu erreichen. Das neue Design vereint alle benötigten Komponenten in einem einzigen Bauteil auf Basis von Dünnschicht-Lithiumniobat (TFLN).
Laut den Forschern nutzt das System eine neuartige Technologie zur Erzeugung und Übertragung von Signalen. Kernstück ist ein elektro-optischer Breitbandmodulator, der drahtlose Signale in optische Signale umwandelt. Diese werden anschließend von optoelektronischen Oszillatoren verarbeitet, die stabile Signale für den gesamten Frequenzbereich erzeugen. Erste Tests zeigten beeindruckende Ergebnisse – darunter eine Frequenzabstimmungszeit von nur 180 Mikrosekunden und eine Bandbreite von über 100 GHz.
Allerdings erfordern 6G-Netze spezielle Infrastruktur und kompatible Endgeräte. Branchenanalysten rechnen daher damit, dass erste kommerzielle Anwendungen frühestens um das Jahr 2030 verfügbar sein werden.









