Vor-Ort-Bericht | Ein Blick in Dolbys neues Hauptquartier in Nürnberg
Dolby hat in Nürnberg unweit des Flughafens sein neues Hauptquartiert eröffnet. Nach einem längeren Umzug, der bereits im April startete, ist nun der Arbeitsplatz in der Marienbergstraße für rund 100 Beschäftigte fertig, die den ersten und zweiten Stock eines Bürokomplexes einnehmen. In dem Entwicklungsgebiet sollen sich vor allem Hochtechnologie-Unternehmen ansiedeln und Dolby ist mit einem seiner größeren weltweiten Standorte nun dort vertreten.
Verkehrlich ist das Büro gut angebunden. Der U-Bahnhof Ziegelstein ist gerade mal zwei Bus-Stationen entfernt, was man auch laufen kann. Der Flughafen liegt eine Station weiter und bietet so Verbindungen über die Drehkreuze Frankfurt (M) und Amsterdam, um etwa zum Hauptquartier von Dolby in San Francisco zu kommen.
Dabei hat Dolby in Nürnberg vor allem Ingenieure beschäftigt. Rund 80 von ihnen sind es, die vor allem in der Forschung und Entwicklung arbeiten. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Dolby Atmos, was auch mehrere zahlreiche Audio-Labore zeigen, durch die während der Eröffnung geführt wurde und die auch demonstriert wurden.
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Aber auch Dolby Vision ist ein Schwerpunkt, der zusätzlich vom Büro in Berlin unterstützt wird. Außerdem ist freilich die Konzernzentrale in San Francisco auch bei allem beteiligt. In Nürnberg gab man sich aber stolz, denn wann immer Dolby Atmos zum Einsatz kommt, dann ist dort auch Software dabei, die an diesem Standort entwickelt wurde.
Automobilbranche von Interesse
Interessant ist außerdem, dass das Büro dafür geeignet ist, Fahrzeuge aufzunehmen. Das ist aktuell ein Fokus. So waren jeweils ein Auto von Hyundai und Volvo in den Büroräumen untergebracht, in denen Dolby Atmos und Dolby Vision prototypenhaft installiert wurden.
Wir haben im Volvo einmal kurz probehören können und trotz der schlechten Sitzposition hinten rechts funktionierte Dolby Atmos erstaunlich gut in dem Fahrzeug. Immerhin 21 Lautsprecher hat Dolby in dem Fahrzeug positionieren können. Deutlich mehr als in der Installation in dem Hyundai (sechs Boxen, dafür mit Carplay). Der Monitor in der Mittelkonsole war noch nicht ideal für die Rückbank, aber es ist auch keine finale Installation. Zumal die Schwierigkeit in einem Fahrzeug wohl eher die Lautsprecherpositionen sind, die für alle funktionieren müssen. Es war allerdings schon ein Monitor auf der Rückbank installiert, der aber nicht in Verbindung mit der Demo funktionierte.
Update: Natürlich findet sich Dolby-Technik bereits in einigen Fahrzeugen. Partner sind laut Dolby unter anderem Volvo, Mercedes, NIO, Hyundai, Lucid. Die Lab-Fahrzeuge sind für die weitere Entwicklung gedacht.
Die Nähe zur Automobilindustrie dürfte für Dolby hier durchaus von Vorteil sein, auch wenn (noch?) kein Fahrzeug im Büro war, dass den großen deutschen Autoherstellern zuzuordnen ist.
Etwas später ging es allerdings in den Wohnzimmer-Demoraum. Eine komplette 7.1,4-Installation mit zwei unterschiedlichen Anzeigesystemen (Fernseher und Kurzdistanzprojektor) war dort aufzufinden. Die Atmos-Lautsprecher gab es wahlweise als direkte Strahler von oben oder auch als indirekte Strahler auf den Boxen positioniert. Zum Einsatz kamen nur die Deckenlautsprecher. Das Ergebnis gefiel erwartungsgemäß und war auch besser als im Auto. Interessanterweise war die große Installation aber empfindlicher, was die eigene Sitzposition anging.
Die weiteren Demostationen waren Räume mit Audio-Installationen in jeweils einer 9.1.6- oder 9.2.6-Konfiguration mit der Möglichkeit, auf 5.1 umzuschalten. Deswegen waren in der Ebene in einem Raum mehr als 9 Lautsprecher zu finden. In diesem Raum war sogar eine Anordnung für Bodenlautsprecher zu sehen, was Dolby Atmos eigentlich noch gar nicht kann. Offiziell funktionieren diese Lautsprecher auch nicht.
Außerdem gab es einen Testraum für Dolby Vision, wo sich auch ein Sony-Referenzmonitor (Trimaster-EL-4K-Serie) fand, gegen den andere Monitore antreten müssen und sich über das Messequipment beweisen müssen.
Das Dolby Hauptquartier ist also gut ausgestattet. Natürlich nicht auf dem Niveau der US-Abteilung, die gleich ein ganzes Kino hat. Dafür muss man von Nürnberg etwas weiter reisen. Die nächsten Dolby-Vision-Kinos (Markenname Dolby Cinema) sind etwa in Esslingen oder München zu finden. Vergleichsweise viele Installationen gibt es außerdem in Österreich (Linz, Wien, Salzburg), Die Alpenrepublik folgte recht schnell auf das Dolby Cinema in Hilversum. Die Anforderungen an solche Kinosäle sind sehr hoch, auch wegen der Schwierigkeit, tiefes Schwarz mit Notbeleuchtung in Einklang zu bringen.
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Quelle(n)
Dolby