Keine Apple Intelligence und auch kein Screen Sharing oder iPhone Mirroring in der EU
Europäische iPhones bleiben AI-frei, zumindest mal in diesem Jahr. Das bestätigte Apple gegenüber Bloomberg in einem Artikel, der sich auf sozialen Medien sofort wie ein Lauffeuer verbreitete. Demnach wird Apple bis auf weiteres weder die neuen Apple Intelligence Features noch die beiden iPadOS 18 und macOS 15 Features iPhone Mirroring sowie SharePlay Screen Sharing in den Ländern der Europäischen Union verfügbar machen. Der Grund ist offenbar der Digital Markets Act, der Apple zwinge, die Sicherheit seiner Produkte und Services zu unterminieren - so der Hersteller in einem Statement:
We are concerned that the interoperability requirements of the DMA could force us to compromise the integrity of our products in ways that risk user privacy and data security.
Der Digital Markets Act (DMA, Gesetz über digitale Märkte) soll innerhalb der EU dafür sorgen, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen und sogenannte Gatekeeper (Torwächter), also große Plattformen wie Apple, Google oder Microsoft keine Monopole bilden können. Konkret müssen sie etwa für eine Offenheit der Services sorgen, dürfen keine persönlichen Daten aus unterschiedlichen Services miteinander kombinieren und müssen erlauben, dass Apps aus Drittanbieter App Stores heruntergeladen werden können.
Apples enge Verzahnung seiner AI-Features mit eigenen Diensten - natürlich im Sinne der Privatsphäre und Sicherheit der Konsumenten - könnte tatsächlich ein Problem mit den Regulierungen innerhalb der EU sein, warum Apple aber bei den neuen iPadOS 18 Features Screen Sharing beziehungsweise dem macOS 15 Feature iPhone Mirroring Konfliktpotential mit dem Digital Markets Act sieht, ist aktuell nicht ganz nachvollziehbar.
Mark Gurman argumentiert auf der Social Media Plattform X, dass Apple Intelligence Features anfangs (ab Herbst 2024) ohnehin nur für Apple-Geräte mit eingestellter US-Amerikanischer Sprache vorgesehen war, insofern ändere sich etwa für Apple-UserInnen in Deutschland und Österreich de facto wenig. Wenn die neuen Funktionen allerdings EU-weit geblockt werden, hilft es multilingualen Benutzern auch nicht mehr, die Systemsprache zu ändern. Wann Apple plant, die KI-Funktionen letztlich auch in der EU auszurollen bleibt derzeit leider offen.
Update 05:00 Potentielle Gründe für iPhone-Mirroring-Bann in der EU
Die Nachricht dass Apple viele neue Features UserInnen in der EU vorerst vorenthalten will, hat noch für viel Gesprächsstoff gesorgt. So erwähnte etwa Mark Gurman auf X, dass er dadurch potentiell auch die iPhone 16 Verkäufe in dem riesigen Markt gefährdet sieht. Der Android-Experte Mishaal Rahman lieferte eine potentielle Erklärung dafür dass auch iPhone Mirroring potentiell problematisch mit den EU-Regulierungen ist. Ein Erklärungsansatz wäre etwa, dass Windows-OEMs mittels API in die Lage versetzt werden müssten, ein Spiegeln des iPhones auch für Windows-PCs zu ermöglichen.
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The lack of iPhone mirroring support being blamed on the DMA is particularly interesting.
— Mishaal Rahman (@MishaalRahman) June 21, 2024
Did Apple just not want to be forced to open up an API that would allow Windows PC OEMs to make an iPhone mirroring client?
Google created such an API for Android in Android 13 (Virtual… https://t.co/oAS0UCvuLN