Zu seinem 12-jährigen Jubiläum hat 8Bitdo wieder einen Metallcontroller auf den Markt gebracht. Es ist bereits der dritte SN30 Pro, der dieses Mal in Space Gray kommt, und damit etwas gekünstelt wirkt als Produkt. Denn: Warum sollte eine Firma ihr 12-jähriges Jubiläum feiern. Es klingt beliebig und nach übertriebenem Marketing.
Nichtsdestotrotz wurde dadurch die Metallversion des SN30 Pro wieder verfügbar. Die goldene und die silberne Edition sind nämlich längst ausverkauft. Wir haben also kurzerhand geordert. Und um es gleich von Anfang an zu sagen: Es ist leider ein kabelgebundenes Joypad – wie die Vorgänger. Wir hätten viel lieber eine Bluetooth-Variante geordert. Einen Platz für die Bluetooth-Signale durch das Metall-Pad hätte sich sicher irgendwo in der Konstruktion gefunden. Aber sei's drum.
Der Controller kommt, wie seine Vorgänger, mit einem USB-A-Anschluss. Das ist nicht modern, aber in Anbetracht der Retro-Zielgruppe sicher sinnvoll. Wir haben rund 1,70 Meter Kabellänge gemessen, also ab der Ummantelung und ohne den rein metallenen A-Stecker-Teil. Für Wohnzimmer-Anwendungen ist das schon recht knapp. So knapp, dass wir uns erneut eine Bluetooth-Variante gewünscht haben.
Zur Einordnung: Unser Original-Super-Nintendo-Controller aus den 1990er-Jahren hat eine Kabellänge von ungefähr 2,4 Metern. Und damals waren die Fernseher noch kleiner. Man saß zwangsläufig näher an der "Kiste", auch wenn die Pixel gröber waren.
Der Controller ist offiziell nur für Windows sowie Nintendos Switch und Switch 2 vorgesehen. Wir haben den Controller kurz an einer Xbox Series X ausprobiert. Der SN30 Pro bekommt zwar Strom, aber sonst passiert nichts.
Unter Windows wird er wie ein Xbox-360-Controller erkannt. Die Windows-App Xbox Accessories kann mit ihm nichts anfangen, aber abseits der vertauschten A- und B-Knöpfe (sowie X und Y) gibt es keine nennenswerten Probleme. Das liegt aber daran, dass Nintendo traditionell die Knöpfe anders belegt, als Microsoft.
Für die Switch muss die kabelgebundene Kommunikation in den Einstellungen aktiviert werden, damit der SN30 Pro funktioniert.
An dem Joypad selbst gibt es nichts auszusetzen. Die Sticks, die laut 8Bitdo übrigens nicht auf Hall-Effect-Joysticks aktualisiert wurden, wie die normalen SN30 Pro, arbeiten präzise und mit wenig störendem Spiel. Auch D-Pad und Knöpfe arbeiten gut. Im Vergleich zu dem Plastik-SN30-Pro hat die Limited Edition beim D-Pad aber vergleichsweise viel Spiel und kann in der Fassung recht stark verschoben werden.
Was den Controller so angenehm macht, ist die Metalloberfläche. Im Sommer liegt das Joypad schön kühl in der Hand. Im Winter ist es vermutlich unangenehmer. Ob einem das hohe Gewicht zusagt, ist eine andere Sache. Die Space-Gray-Edition ist schon ein ziemlicher Brocken in der Hand. Wir haben ein Gewicht von 325 Gramm gemessen und dabei das Kabel nach oben gehalten. Dessen Gewicht (ca. 50 Gramm) wirkt sich nämlich nur in Teilen auf das Gesamtgewicht aus. Es kommt auf die Sitzposition an.
Formal ist der 8Bitdo-Controller damit leichter als etwa der Xbox Elite Controller (ca. 335 Gramm auf der selben Waage). Allerdings verteilt der Xbox-Controller das Gewicht auf ein deutlich größeres Volumen. Daher fühlt sich der 8Bitdo-Controller subjektiv erstaunlich schwer an. Der SN30 Pro (Bluetooth, Hall-Effect-Version) ist auf unserer Waage mit 111 Gramm übrigens deutlich leichter. Die kabelgebundene Variante ist ähnlich leicht (plus Zuglast des Kabels).
Zu beachten ist, dass unsere Waage nicht geeicht ist und nur eine Genauigkeit von einem Gramm bietet. Die Zahlen sind also nur zueinander zu betrachten. Beim Metall-Pad haben wir eine Abweichung von sechs Gramm zu den offiziellen Zahlen.
Ein bisschen schwierig ist der Kontrast des Joypads, das komplett in Grau gehalten ist. Es gibt auch keine aufgedruckten Beschriftungen. Stattdessen sind diese Teil des Gehäuses und erfühlbar. Das gilt sogar für das Typenschild auf der Rückseite. Bei der aktuellen Bluetooth-Version ist dies nur ein Sticker. Damit dürfte die Edition sehr langlebig sein. Es wird aber auch weiches Gummi genutzt. Start und Select sind weiches Material, das hoffentlich lange hält.
Die Space-Gray-Limited Edition kann nur im 8Bitdo-Shop bestellt werden und wird direkt aus Hong Kong versandt. Wir haben für den Controller inklusive Zoll-Abgaben für Deutschland und Versand rund 107 Euro Euro bezahlt. Die Lieferzeit betrug exakt zwei Wochen.
Wer lieber kein Kabel hat, der kann den SN30 Pro in der Plastikversion mit Bluetooth für rund 45 Euro bei Amazon erwerben.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde vom Autor auf eigene Kosten im freien Handel erworben. Der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung, es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
Quelle(n)
Eigene Recherchen














