
Engwe Engine Pro 2.0 im Praxistest - Vollgefedertes Fat-Faltrad
Fetter Falter.
Das Engwe Engine Pro 2.0 ist eine wilde Mischung. Es ist ein Klapprad mit kräftigem Elektromotor - gleichzeitig ist es ein Fully, also vollgefedert. Und es steht auf sehr breiten Reifen, es ist ein Fat-Bike. Kann das Engine Pro 2.0 alles oder nichts richtig? Das klärt unser Test.Benedikt Winkel Veröffentlicht am
Fazit - Überzeugender Allrounder mit Gewichtsproblemen
Das Engwe Engine Pro 2.0 fällt aus dem Rahmen. Es verbindet Elemente aus verschiedenen Fahrrad-Genres und funktioniert dabei erstaunlich gut. Die Ausstattung des Rades ist funktional und spürbar wertiger als bei den günstigsten Klapprädern.
Federelemente und Bremsen sind ebenfalls sehr brauchbar und arbeiten im Test zuverlässig und im besten Sinne unauffällig. Die No-Name-Federelemente schlagen weder durch, noch sorgen sie für Wipp-Bewegungen beim Pedalieren. Der Antrieb hinterlässt einen zweischneidigen Eindruck: er ist angenehm kräftig und über den Drehmomentsensor besser steuerbar als die Motoren der günstigsten E-Bikes.
Bei der Abstimmung fehlt es allerdings an Feintuning. Der Elektromotor reagiert nur träge auf die Krafteingabe auf den Pedalen - etwa beim Anfahren. Auch das Ausfaden der Unterstützung bei der Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h ist unharmonisch gelöst.
Das einzige echte Manko des Engwe Engine Pro 2.0 ist das hohe Gewicht
Durch die Klappfunktion wächst der Einsatzbereich des Engine Pro 2.0. Es passt recht problemlos in den Kofferraum größerer Autos und darf kostenlos im Zug mitgenommen werden. Für den Dauereinsatz beim Pendeln ist das Klapprad aber deutlich zu schwer. Gerade Treppen werden zum Hindernis.
Insgesamt überzeugt das Engine Pro 2.0. Es funktioniert in einem breiten Einsatzgebiet überraschend gut und leistet sich kaum Schwächen. Bei der Motorabstimmung fehlt der letzte Feinschliff und das hohe Gewicht kann je nach Einsatzort das Pendeln erschweren.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Das Engine Pro 2.0 hat eine UVP von 1599 Euro. Im Onlineshop des Herstellers wird das Rad zum Testzeitpunkt für 1449 Euro verkauft. Das E-Bike wird aber auch bei anderen Händlern wie etwa Amazon angeboten.
Inhaltsverzeichnis
- Fazit - Überzeugender Allrounder mit Gewichtsproblemen
- Lieferung und Aufbau - Mäßige Anleitung, wertige Teile
- Ausstattung und Optik - Engine Pro 2.0 ist groß und schwer
- Akku, Motor und Reichweite - Engine Pro 2.0 mit viel Power und großem Akku
- Display und App - Aktuell ohne Engwe-App
- Unterwegs - Engine Pro 2.0 ohne klares Einsatzgebiet
Was ist denn das? Die Frage drängt sich beim Anblick des Engwe Engine Pro 2.0 geradezu auf. Der Hersteller hat sich auf Klappräder spezialisiert und bietet viele verschiedene Modelle an. Wir waren bereits mit einem günstigen Modell, dem Engwe P1 unterwegs.
Das Engine Pro 2.0 spielt in einer anderen Liga. Der Hecknabenmotor leistet bis zu 75 Nm Drehmoment, verzögert wird mit hydraulischen Scheibenbremsen, das Rad ist vollgefedert und mit einer UVP von 1599 Euro ist es auch bedeutend teurer als das P1.
Der Hersteller bezeichnet es als Outdoor-Abenteuer-Klapprad. Für den Abenteuer-Charakter sorgen vor allem die breiten Ballonreifen. Engwe verkauft das Engine Pro 2.0 in drei Farbvarianten: Berggrün, Space Schwarz und Mitternachtsblau. Unser Testrad ist schwarz. Das Faltrad gibt es lediglich in einer Größe, durch einen großen Verstellbereich soll es für Fahrer zwischen 165 und 200 cm Körpergröße Platz bieten.
Lieferung und Aufbau - Mäßige Anleitung, wertige Teile
Das Engine Pro 2.0 wird in einem - für ein Faltrad - erstaunlich großen Karton geliefert. Beim Herausheben des Rades aus der Box fällt ein erstes Mal das beachtliche Gewicht auf. Das Rad ist vormontiert, die noch erforderlichen Arbeitsschritte benötigen dennoch Zeit. Die Anleitung ist zwar grob bebildert, gibt aber nur wenige Informationen preis.
Das mitgelieferte Werkzeug reicht aus, um alle Montageschritte zu erledigen, es ist allerdings von einfacher Qualität. Die Lenkstange muss zusammengesetzt und mit dem Rahmen verbunden werden. Für die Montage des Gelenks muss ein Platzhalter demontiert werden - das steht jedoch nicht in der Anleitung, sondern muss logisch erschlossen werden.
Außerdem müssen Pedale, Schutzbleche, Lichtanlage vorne wie hinten, der Gepäckträger und das Vorderrad samt neuer Achse montiert werden. Bei der Montage des vorderen Lichts fällt eine verbogene Schraube auf. Davon abgesehen überzeugt der erste Qualitätseindruck. Die Schweißnähte sind zwar nicht filigran, aber ordentlich. Der Lack hat keine Kratzer.
Die Kabel sind alle verlegt und eingesteckt. Nach Prüfung des Luftdrucks steht die erste Proberunde an. Die Bremse muss eingebremst werden, die Schaltung arbeitet ab Werk nicht perfekt und muss an unserem Rad nachgestellt werden. Im Karton gibt es einen Beutel mit Verschleißteilen, wie Bremsbelägen und Sicherungen.
Ausstattung und Optik - Engine Pro 2.0 ist groß und schwer
Das Engwe Engine Pro 2.0 ist kein teures Markenrad wie ein Brompton Electric G Line, es ist aber auch deutlich teurer als das Engwe P1. Das macht sich bei der Ausstattung bemerkbar: Am Engine Pro 2.0 kommen etwa hydraulisch angesteuerte Scheibenbremsen zum Einsatz, bei vielen günstigen E-Bikes sind es mechanische Bremsen. Die Teile kommen nicht von einem namhaften Hersteller, aber sie funktionieren tadellos.
Ergonomische Flossengriffe gibt es auch schon bei vielen billigen Bikes, am Engine Pro 2.0 sind sie jedoch angenehm weich und vor allem verschraubt, was ein Verrutschen verhindert. Die Federgabel des Testbikes kommt ohne Luftunterstützung aus, sie ist jedoch in der Vorspannung einstellbar und hat außerdem ein Sperrfunktion. Diese Liste lässt sich lange fortführen. Das Engine Pro 2.0 verfügt über eine sehr funktionale Ausstattung, wahrt jedoch einen deutlich Abstand zu teureren Bikes. Dieser Abstand wird an den fehlenden Markenteilen sichtbar, aber auch an manchen Funktionen, der hintere Dämpfer etwa ist nicht einstellbar.
Beim Antrieb setzt Engwe auf einen Hinterradnabenmotor mit stolzen 75 Nm Drehmoment in Kombination mit einem 832 Wh großen Akku. Anders als das P1 hat das Engine Pro 2.0 auch einen Drehmomentsensor. Der Akku ist entnehmbar, wenn der Rahmen geklappt wird. Laden ist in beiden Zuständen möglich.
Das Engine Pro 2.0 hat eine Art Gasgriff am Lenker, der mit dem linken Daumen bedient werden kann. Dieser ist auch in Deutschland legal, weil er lediglich an Anfahrhilfe dient, das Rad beschleunigt damit auf maximal 5 km/h. Das ist in Anbetracht des hohen Gewicht, des Rollwiderstands und des etwas trägen Anfahrverhaltens sinnvoll. Die Funktion kann auch als Schiebehilfe genutzt werden. Eine Schiebehilfe ist auch mittels Tastenkombination am Bedienfeld möglich.
Ausstattung | |
---|---|
Schaltung | Kettenschaltung, 8 Gänge, Shimano Altus |
Bremse | Hydraulische Schbenbremse, 160/160 mm |
Reifen | Ballonreifen, 20 x 4.0 Zoll |
Akku | 832 Wh |
Spitzenmotorleistung | 750 W |
Max. Drehmoment | 75 Nm |
Gewicht | 33,3 Kg |
Gewicht Akku | 4 Kg |
Max. Zuladung | 150 Kg |
Ins Auge fallen am Engwe Engine Pro 2.0 vor allem die Reifen. Sie haben eine Dimension von 20 x 4 Zoll und sind damit ungewöhnlich breit für ein Klapprad. Die Chao Yang Mäntel sind auf Gussfelgen aufgezogen und kommen wegen des Ballon-Formats mit sehr geringem Luftdruck aus. Für die Kraftübertragung ist eine Shimano Altus-Kettenschaltung mit 8 Gängen zuständig.
Der Hersteller bietet eine umfassende Alltagsausstattung: weitreichende Metallschutzbleche, Seitenständer, Gepäckträger mit einer Kapazität von 25 Kilogramm, Lichtanlage und eine elektrische "Klingel". Der Knopf für die Klingel ist zwar sehr gut positioniert, das entstehende Geräusch wird jedoch von kaum jemandem einem Fahrradfahrer zugeordnet.
Licht - Engine Pro 2.0 mit Bremslicht
Das Engwe Engine Pro 2.0 kommt mit einer kompletten Lichtanlage. Der Scheinwerfer vorne ist an der Gabelbrücke montiert. Das Lichtbild ist nicht sonderlich homogen. Der Bereich direkt vor dem Vorderrad wird gut ausgeleuchtet. Auch das Lichtbild in der Ferne ist stimmig, in der Mitte bleibt jedoch ein größerer Bereich mit schlechter Ausleuchtung. Eine Fernlichtfunktion gibt es nicht.
Das hintere Licht arbeitet mit LED-Technik. Es hat zudem eine Bremslichtfunktion und auch die Positionierung gefällt. Durch die Anbringung zwischen den Ausläufern des Gepäckträgers ist es gut vor Schlägen geschützt.
Die Beleuchtung ist ab Start immer deaktiviert. Sie kann durch einen Druck auf eine Seitentaste der Bedieneinheit gesteuert werden.
Akku, Motor und Reichweite - Engine Pro 2.0 mit viel Power und großem Akku
Zum Motor des Engwe Engine Pro 2.0 gibt es unterschiedliche Angaben. Teilweise ist von 1200 Watt Spitzenleistung zu lesen, teils von 750 Watt. Wir gehen davon aus, dass unser für Deutschland homologiertes Rad auf lediglich 750 Watt kommt. Zudem ist die Unterstützung durch den Motor auf 25 km/h begrenzt. In anderen Ländern darf das Rad schneller fahren.
Das maximale Drehmoment gibt der Hersteller gleichbleibend mit 75 Nm an. Dank eines Drehmomentsensors passt die Elektronik die Kraftentfaltung an die Kraft des Pedalierens an. Über zwei große Flächen am Bedienfeld können fünf verschiedene Unterstützungsstufen ausgewählt werden.
Die Stufen haben jedoch keinen Einfluss auf die Kraftentfaltung des Motors, sondern steuern lediglich die maximale Geschwindigkeit, bis zu der der Elektromotor schiebt. In Stufe 5 sind es 25 km/h, in Stufe 4 20 km/h und so weiter.
Der 832 Wh große Akku findet im voluminösen Zentralrahmen seinen Platz. Wird das Rad in der Mitte geklappt, werden die Kontakte sichtbar. Der Akku ist mit einem Schloss gesichert. Dieses Schloss dient zugleich als Zündschloss für die gesamte Bordelektrik. Der Akku hat für den leichteren Transport einen klappbaren Griff und bringt 4000 Gramm auf die Waage.
Engwe verspricht eine Reichweite von bis zu 110 Kilometern, macht jedoch keine Angaben, unter welchen Bedingungen das möglich sein soll. Zwar fällt der Akku vor allem für die Preisklasse groß aus, in Anbetracht des Rollwiderstands darf dieser Wert jedoch bezweifelt werden.
Der Hersteller gibt eine Ladezeit von 5 Stunden an, das können wir im Test bestätigen. Wir messen eine maximale Ladeleistung von 183 Watt beim mitgelieferten Netzteil. Das Netzteil wird dabei zwar warm, aber nicht bedenklich heiß.
Display und App - Aktuell ohne Engwe-App
Ein farbiges LC-Display informiert ständig über die aktuelle Geschwindigkeit, den Akkustand und die Unterstützungsstufe. Weitere Infos wie Gesamtkilometer, Tripzähler, Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeit können mit einem Schalter an der Bedieneinheit durchgeschaltet werden. Das Display ist sehr gut ablesbar und wird auch bei direkter Sonneneinstrahlung hell genug. Der Blickwinkel ist einstellbar.
Es gibt eine Engwe-App im Google Play-Store und im Apple App-Store. Nach der Installation ist das Anlegen eines Engwe-Accounts notwendig. Im Anschluss kann ein Rad mit der App gekoppelt werden. Das Engine Pro 2.0 wird in der Auswahl jedoch nicht angezeigt. Die App bietet verschiedene Möglichkeiten, etwa Infos zum Akkustand, Unterstützungsstufe und Ausgabe von Fahrdaten. Außerdem können Strecken getrackt werden. Ob das Engine Pro 2.0 in die App aufgenommen werden soll, konnten wir zum Testzeitpunkt nicht erfahren.
Unterwegs - Engine Pro 2.0 ohne klares Einsatzgebiet
Ein eindeutiges Einsatzgebiet hat das Engwe Engine Pro 2.0 nicht. Wir haben das klappbare, vollgefederte Fatbike im Alltag bewegt, im Ort und beim Pendeln. Wir haben es aber auch aus der Komfortzone gebracht und eine Mountainbike-Tour mit Tiefschnee ausprobiert. Dabei haben wir das E-Bike maximal gefordert.
Teststrecke - Engwe Engine Pro 2.0 im Tiefschnee am Berg
Die Strecke hat einige knackige Anstiege, auf 33,5 Kilometern haben wir 910 Höhenmeter bewältigt. Einige Kilometer davon musste sich das Engine Pro 2.0 durch Tiefschnee graben, andere Abschnitte waren geräumt oder zumindest geebnet.
Unterwegs fällt auf, dass die Akkuanzeige nicht wirklich die Kapazität anzeigt, sondern eine Schätzung, wie lange der Akku bei der aktuellen Belastung noch reicht. Entsprechend schnell sinkt die Anzeige bei extremer Belastung.
Nach 33 Kilometern extremer Belastung verbraucht das Ladegerät 673 Wh an der Steckdose, bis der Akku wieder vollständig geladen ist. Unter weniger extremen Bedingungen ist mit einer Reichweite von mindestens 50 Kilometern zu rechnen.
Fahrerfahrung - Komfort und Grip am Engine Pro 2.0
Das Engine Pro 2.0 liegt mit seinen breiten Reifen richtig satt auf der Straße. Das vermittelt enorm viel Sicherheit. Gerade bei den winterlichen Straßenbedingungen im Testzeitraum brilliert das Rad mit Grip ohne Ende, selbst auf Eis und Schnee.
Die andere Seite der Medaille ist der enorme Rollwiderstand der voluminösen, grobstolligen Reifen. Wie groß der Widerstand ist, wird schnell deutlich, wenn man das Engine Pro 2.0 ohne Elektro-Unterstützung fährt, das macht wenig Spaß.
Die Haltung auf dem Rad ist außergewöhnlich aufrecht. Dabei haben wir den Lenker in einer der niedrigsten Stufen belassen. Die Unterbringung ist wenig fahraktiv, auf dem Lenker liegt kaum Last. Sportlich ist das Engwe-Klapprad in keiner Weise, die aufrechte Sitzposition sorgt aber für eine gute Übersicht im Straßenverkehr. Mit etwas Eingewöhnung lässt sich das Engine Pro 2.0 dank des kräftigen Motors auch zu dem ein oder anderen Power-Wheelie provozieren.
Überraschend gut funktioniert durch die Hohe Front das Fahren im Stehen - auch wenn das Rad dafür nicht gedacht ist. Die klappbaren Alupedale sorgen für erfreulich viel Halt. Die weiteren Kontaktpunkte, wie die ergonomischen Griffe können ebenfalls überzeugen. Die Bremsgriffe sind in der Weite nicht verstellbar, passen aber gut zu den Händen des Testers (Handschuhgröße 8).
Insgesamt legt der Hersteller großen Wert auf Fahrkomfort. Dafür sorgen die Federelemente in Verbindung mit den Ballon-Reifen. Zwar ist der hintere Dämpfer nicht einstellbar, mit dem Fahrergewicht von 85 Kilogramm kommt er aber gut zurecht. Im Test schlägt das Element nicht durch. Auch unter Last neigt die Konstruktion selbst bergauf kaum zum Wippen - zumindest bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Der Antrieb punktet mit viel Leistung, auch bei langen Anstiegen gibt es keinen Ausfall der Leistung durch Überhitzung - zumindest bei winterlichen Bedingungen. Schade ist, dass Engwe nicht verschiedene Leistungsmodi zur Verfügung stellt, um den Motor den eigenen Vorlieben anzupassen.
Der verbaute Drehmomentsensor arbeitet etwas träge. Engwe verspricht ein sofortiges Ansprechend der Leistung, das können wir im Test nicht feststellen. Es dauert eine Gedenksekunde, bis der Druck auf die Pedale durch den Motor verstärkt wird - das fällt vor allem beim Anfahren auf. Auch der Übergang beim Erreichen der 25 km/h-Grenze ist nicht ideal gelöst. Der Antrieb setzt für einige Sekunden aus, um etwas später wieder einzusetzen und erneut bis zur Grenze zu beschleunigen.
Es ist kaum möglich, die Geschwindigkeit bei 25 km/h zu halten, stattdessen führt der Charakter zu einem stetigen Pendeln zwischen Motor an und Motor aus. Erstaunlich ist, dass ein konstantes Fahren bei 20 km/h im vierten Modus deutlich besser gelingt.
Insgesamt ist das Rad zu lang übersetzt. Die letzten beiden Gänge werden nicht benötigt, weil es kaum möglich ist, das Rad aus eigener Kraft weiter zu beschleunigen. Wahrscheinlich wurde die Übersetzung nicht für die 25 km/h Version angepasst.
Einen guten Eindruck vermitteln die Bremsen. Zwar wandert der Druckpunkt der hinteren Bremse etwas, dafür überzeugt die Anlage mit tadelloser Wirkung. Der Gepäckträger wirkt stabil, der Rohrdurchmesser ist jedoch so groß, dass es bei gängigen Packtaschen zu Problemen beim Einhängen kommt.
Klappen - Engine Pro klappt doppelt, ist aber schwer
Das Engwe Engine Pro 2.0 hat zwei Scharniere: eines sitzt zwischen Lenkkopf und höhenverstellbarem Lenker, das andere im Zentralrohr des Rahmens. Außerdem können die Aluminium-Pedale eingeklappt werden. Alle Hebel der Klappmechanismen haben eine zusätzliche Sicherung. Die Bedienung gelingt einfach, sicher und schnell.
Sattel- und Lenker haben einen großen Verstellbereich. Sie können eingefahren werden, um Höhe zu sparen. Markierungen an den Rohren helfen dabei, sich die bevorzugte Höhe zu merken. Durch die enorme Breite der Reifen stehen diese im zusammengeklappten Zustand nicht parallel. Daher lässt sich das Rad zusammengeklappt nur schwer schieben.
Weil die Rahmenteile zudem nicht arretiert werden können, klappt sich das Rad beim Schieben automatisch wieder auf. Zusammengeklappt können Gabel und Gepäckträger direkt aneinander liegen, was auf Dauer zu Schäden am Lack führen wird. Ein Bügel unterhalb des Tretlagers sorgt dafür, dass das Rad zusammengeklappt abgestellt werden kann, ohne dass es auf dem Ritzel liegt. In einem fahrenden Zug kann das Rad dennoch leicht umfallen, eine passend positionierte Pedale sorgt am Boden für mehr Stabilität.
Das Engine Pro 2.0 passt locker in den Kofferraum eines Kompakt-SUV - in unserem Fall ein Ford Kuga. Anders als das Hitway BK6S passt es aber nicht annähernd in den Kofferraum eines Fiat Panda. In Zügen und S-Bahnen hatten wir kein Problem mit dem Engwe-Bike. Klappräder gelten als Gepäckstück und dürfen kostenlos transportiert werden.
Einzig das enorme Gewicht von 33 Kg schmälert den Spaß beim Pendeln mit dem Engine Pro 2.0 enorm, zumindest wenn es Treppen zu überwinden gilt. Bergab sorgen Federung und Reifen für ein Tänzeln auf den Stufen, bergauf ist einiges an Kraft gefragt.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.