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CES 2024 | Frore Systems demonstriert Airjet-Membran-Kühlung mit Macbook Air, Galaxy Book 2, Smartphone und SSDs

Das umgebaute Macbook Air mit Lüftung per Membrankühlung. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Das umgebaute Macbook Air mit Lüftung per Membrankühlung. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Auf der CES 2024 hat Frore Systems mit vielen Beispielen demonstriert, was mit der Membrankühlung Airjet Mini auf minimalem Platz gekühlt werden kann und gleichzeitig die Leistung der Hardware steigern kann. Außerdem gibt es ein Developer Kit, das aber sehr teuer wird.

Frore Systems macht mit seiner Membran-Kühlung Airjet Mini weiter Fortschritte. Auf der CES zeigte das Unternehmen eine ganze Reihe von selbst getätigten Umbauten im Betrieb und belegte damit erneut die Potenziale, die in dieser ungewöhnlichen Kühlmethode liegen.

Zur Schau stellte Frore unter anderem ein neues Macbook Air 15, ein Galaxy Book 2 13", ein Smartphone sowie zwei SSDs. In allen Fällen wurde die Dauerleistung zum Teil deutlich erhöht. Frore Systems ging aber auch mit den Nachteilen der Umbauten offen um, denn die Demos sind nicht immer für den produktiven Einsatz gedacht, sondern sollten nur die Möglichkeiten demonstrieren.

Für die Airjets im Macbook Air … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Für die Airjets im Macbook Air … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… hat Frore Systems eine eigene Kühlplatte produzieren lassen. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… hat Frore Systems eine eigene Kühlplatte produzieren lassen. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Macbook Air im Benchmark. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Macbook Air im Benchmark. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Beim Macbook Air beispielsweise musste Frore Systems einen recht großen Umbau vornehmen und teils Komponenten entfernen. Sonst würde in dem engen Design kein Platz für die Airjets sein. Durch den Einbau von drei Airjet Mini kann die CPU-Power im Dauerbetrieb aber von 14 auf 20 Watt erhöht werden, was in rund 13 Prozent mehr Leistung im Cinebench umgesetzt werden konnte.

Beim Galaxy Book 2 hingegen konnte Frore Systems den bestehenden Lüfter durch drei Airjets ersetzen. Die CPU-Power steigt von 14 auf 16 Watt und gleichzeitig konnte die Lärmentwicklung von 32 dBA auf 25 dBA reduziert werden.

Akkulaufzeiten reduzieren sich durch verbesserte Leistung

Zu beachten ist bei all diesen Demos jedoch, dass eine einzelne Kühleinheit in Form eines Airjet Mini rund ein Watt Leistungsaufnahme benötigt. Der versprochene Effizienzgewinn der Hardware kommt also zu einem hohen Preis. Im Falle des Macbook und Galaxy Book kostet die Kühlung im schlimmsten Fall also drei Watt extra, wenn das System unter Last ist.

Galaxy Book 2 im Betrieb mit drei Airjet Mini. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Galaxy Book 2 im Betrieb mit drei Airjet Mini. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Frore Systems wies zudem darauf hin, dass mit dem Airjet Mini die demonstrierte Hardware jeweils leistungsfähiger geworden ist. Bei hoher Last reduziert dies die Akkulaufzeit selbstverständlich auch. Es gibt also derzeit auch handfeste Gründe, die gegen einen Einsatz des Airjet Mini sprechen. Vor allem bei mobilen Geräten, die für Akkulaufzeit eher nicht die maximale Leistung abrufen sollten, ist die Technik in der derzeitigen Umsetzung nur bedingt geeignet.

Bei einem Gaming-Smartphone, das Frore Systems ebenfalls demonstrierte, mag das anders aussehen. Hier soll schließlich fürs Spielen die Leistung erhöht werden. Akkulaufzeit ist im Zeitalter der Powerbanks dann eher Nebensache.

SSDs mit deutlich erhöhter Dauerleistung.

Bei einer externen Sabrent-SSD konnte Frore nach eigenen Angaben die Dauerleistung von rund einem GByte/s beim Lesen auf 3 GByte/s erhöhen. Dafür genügte ein zusätzlicher Energiebedarf von 2 Watt für die beiden Airjet Mini. Die Temperatur wurde zudem noch gesenkt.

Bei stationären Geräten, dazu kann man auch die externen SSDs zuzählen, eignet sich das System laut Frore also gut. Die etwas höhere Leistungsaufnahme ist im Kontext eines kabelgebundenen Systems kein großer Nachteil. Insbesondere wenn eine SSD beispielsweise sehr viel schneller arbeiten kann. 

Smartphones … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Smartphones … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… und SSDs hat Frore Systems auch im Blick. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… und SSDs hat Frore Systems auch im Blick. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Hier kommt der Effekt des "Race to Idle" zum Tragen. Die SSD transferiert Daten besonders schnell und kann dann in einen Schlafmodus wechseln. Dünnere Grafikkarten sind ebenfalls ein interessantes Anwendungsgebiet, auch wenn leistungsfähige Grafikbeschleuniger heutzutage in einem Wattbereich arbeiten, der es für die rund 5 Watt pro Airjet-Mini schwierig macht. Airjets lassen sich über Masse zwar skalieren, aber das Design wird aufwendig.

Größere Airjets sind übrigens nicht in Planung, die man etwa auf Grafikkarten installieren könnte. Das Unternehmen konzentriert sich auf seine 5-Watt-Kühler.

"Snow Goose" Developer Kit für einen fünfstelligen Betrag

Um die Entwicklung zu erleichtern, wird Frore Systems auch ein Developer Kit zur Verfügung stellen. Das wird allerdings teuer. Frore Systems sprach von einem niedrigen fünfstelligen Betrag, den das Unternehmen verlangen wird. Für's Basteln ist es also einfacher sich Zotacs Mini-PC zu kaufen und diesen auseinanderzunehmen.

Das Kit selbst besteht aus 20 Airjet Minis und mehreren Werkzeugen. Darunter auch ein "Thermal Test Bed", um die Leistungsfähigkeit eines Designs zu testen. Außerdem gibt es fünf Stunden Support von Frore Systems.

Die SSD mit zwei Airjet Minis. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Die SSD mit zwei Airjet Minis. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Das Snow-Goose-Devkit. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Das Snow-Goose-Devkit. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Das zeigt auch, dass das Unternehmen eher Großkunden im Blick hat. Nachrüstkits für fortgeschrittenes Basteln sind nicht in Sicht.

Airjet Mini Slim wird dünner

Den nächsten Schritt bereitet Frore Systems auch gerade vor. Die nächste Generation Airjet Mini Slim soll demnächst in den Einsatz kommen. Die Leistungsdaten sind identisch mit dem Vorgänger, doch der Platzbedarf sinkt etwas. Die Einbauhöhe sinkt von 2,8 mm auf nur noch 2,5 mm. Dazu müssen aber bei beiden Generationen noch 0,4 mm Puffer für die Luftbewegungen eingerechnet werden. 

Eine Airjet-Lösung passt also nun in einem Platzbudget von 2,9 mm. Das ist etwas weniger als vier übereinanderliegende Kreditkarten (ohne Prägung). Der Einsatz in einem Smartphone wäre damit also eher möglich, auch wenn der Platzbedarf weiter groß wäre.

Die Fortschritte und Beispiele, die Frore Systems mittlerweile vorweisen kann, sind jedenfalls vielversprechend. Ob und wann weitere Produkte neben Zotacs Minirechner erscheinen ist aber noch unbekannt. Frore Systems nutzte die CES 2024 – wie vergangenes Jahr auch die Computex – natürlich auch, um potenzielle Hardwarehersteller von dem Konzept zu überzeugen. 

Quelle(n)

Frore Systems / CES

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Autor: Andreas Sebayang, 16.01.2024 (Update: 16.01.2024)