Jay Y. Lee, seines Zeichens stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und faktischer Chef der Samsung-Gruppe, wurde verhaftet. Ihm wird unter anderem Bestechung vorgeworfen.
Ganz überraschend kommt ist die Verhaftung nicht. Zwar lehnte ein Bezirksgericht im Januar einen Antrag auf einen Haftbefehl gegen Jay Y. Lee ab, der mit der Ermittlung der Korruptionsaffäre betraute Sonderstaatsanwalt kündigte jedoch weitere Untersuchungen an.
Konkret wird dem Samsung-Chef Untreue, Meineid und Korruption vorgeworfen. So soll Jay Y. Lee rund 35 Millionen Euro an eine Organisation von Choi Soon Sil gezahlt und deren Tochter die Reitausbildung finanziert haben.
Pikant daran: Choi Soon Sil gilt als enge Vetraute der im Zuge der Affäre entmachteten südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye. Durch diese Einflussnahme soll unter anderem einer Fusion von zwei Konzerntöchtern vor zwei Jahren zugestimmt worden sein.
Samsung kündigte an, mit den Behörden zu kooperieren, zieht jedoch auch rechtliche Schritte gegen die Verhaftung in Betracht.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 10068 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.