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Lenovos ThinkPad X1 Carbon G11 bietet keine Vorteile gegenüber dem alten Modell

Lenovo ThinkPad X1 Carbon G11
Lenovo ThinkPad X1 Carbon G11
Lenovo aktualisiert seinen Vorzeige Business-Laptop mit den neuen Raptor-Lake-Prozessoren von Intel. Wirklich mehr Leistung bieten diese aber nicht, zudem gibt es noch Probleme bei der Leistungsentfaltung. Wirkliche Kaufargumente für das neue Modell sucht man vergebens, hier kann man bedenkenlos zum günstigeren Vorgänger greifen.

Mit der nunmehr 11. Generation des ThinkPad X1 Carbon bietet Lenovo nur ein kleines Update des bekannten 14-Zoll-Business-Laptops. Zu den Qualitäten gehören auf jeden Fall das kompakte und stabile Gehäuse. Mit weniger als 1,2 kg ist das ThinkPad nach all den Jahren immer noch extrem mobil und verzichtet dabei nicht auf Anschlüsse wir USB-A oder HDMI. Zudem kann das ThinkPad X1 Carbon auch mit WWAN-Modulen ausgestattet werden, entweder LTE oder auch 5G. Lediglich auf einen Kartenleser muss man verzichten. 

Das einzige wirkliche Update in diesem Jahr ist der Raptor-Lake-Prozessor, der jedoch keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem letztjährigen Alder-Lake-Chip bietet. Zudem haben wir schon im letzten Jahr gesehen, dass die Kühlung mit den beiden kleinen Lüftern nicht besonders leistungsfähig ist und sich vor allem die eigentlich schnelleren P-Serie-CPUs nicht lohnen. Lenovo nutzt hier 15-Watt-CPUs, erlaubt aber ein Power Limit von bis zu 55 Watt. Damit kommt die Kühlung nicht zurecht und die Leistungsentfaltung ist sehr schwanken. Hier sollten lieber vernünftige Limits gesetzt werden (beispielsweise 30/20 Watt), was auch die lauten Lüfter vermeiden würde. 

Beim Display muss man sagen, dass das bekannte LowPower-IPS-Display eine ordentliche Leistung bietet, seit Jahren aber unverändert ist. Das Panel ist sehr effizient und bietet ausreichende Werte bei der Helligkeit, für einen Flagship-Laptop würden wir uns jedoch eine etwas höhere Helligkeit und auch eine höhere Frequenz. Der optionale OLED-Bildschirm bietet zwar eine sehr gute Bildqualität, aber es gibt PWM-Flackern und er reduziert die Akkulaufzeit massiv, was kaum zum mobilen Anspruch passt.

Wenn man sich die letzten Jahre und die Entwicklung bei verschiedenen ThinkPads ansieht, muss man sich bei den Eingabegeräten schon fast freuen, dass sich die Eingabegeräte nicht weiter verschlechtert haben. Die Tastatur ist nach wie vor gut, aber den einstigen Status als Referenz im mobilen Sektor gibt es nicht mehr. 

Alles in allem muss sich Lenovo steigern, um den Anschluss nicht zu verlieren. In Kürze erwarten wir beispielsweise das neue HP EliteBook 845 G10, das mit dem neuen AMD Phoenix-U deutlich mehr Leistung bei geringeren Power Limits bieten sollte. Zudem ist die Tastatur bei den aktuellen Modellen in unseren Augen sogar minimal besser und es kommt ein WUXGA-Display mit 500 Nits und 120 Hz zum Einsatz.

Was wir uns für ein zukünftiges wünschen würden? Ein minimal dickeres Gerät, bei dem wieder die hervorragende Tastatur aus dem X1 Carbon G6 mit 1,8 mm Tastenhub und ohne die flachen Key-Caps zum Einsatz kommt. Zudem ein hochwertiges 16:10-IPS-Panel mit mehr Helligkeit und höherer Frequenz, zumindest als Option. Und wenn wir schon träumen, dann noch eine AMD-Option mit den neuen Phönix-U-Chips....

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Autor: Andreas Osthoff, 24.06.2023 (Update: 24.06.2023)