Notebookcheck Logo

Linux und LibreOffice statt Microsoft: Deutsche Verwaltung baut um

Manchmal noch archaisch, aber durchaus auf Augenhöhe mit der teuren Konkurrenz: Linux. (Bild: pixabay/OpenClipart-Vectors)
Manchmal noch archaisch, aber durchaus auf Augenhöhe mit der teuren Konkurrenz: Linux. (Bild: pixabay/OpenClipart-Vectors)
In ganz Deutschland? Nein, aber immerhin in Schleswig-Holstein. Und die Pläne, die von der Staatskanzlei vorgestellt wurden, klingen nicht nur vielversprechend, sondern auch sinnvoll.

Es geht um immerhin 30.000 Computer, die nicht mehr mit Microsoft Windows, sondern mit Linux betrieben werden sollen. Statt Microsoft Office soll LibreOffice zum Zug kommen.

Die Pläne, sich von geschlossenen und dementsprechend kaum einsehbaren Programmen zu lösen, gehen noch darüber hinaus. Nextcloud und Thunderbird sollen ebenfalls Einzug halten, um die weitere Software von Microsoft abzulösen.

Auch der Verzeichnisdienst und die Telefonie werden durch lizenzierte Software betrieben. Hier soll ebenfalls eine Open-Source-Lösung entwickelt werden.

Notwendig wird der Schritt aus Sicht der Landesregierung, weil die mittlerweile größtenteils cloud-basierte Software es im Grunde unmöglich macht, die Sicherheit der gespeicherten Daten zu gewährleisten.

So lassen sich die Hersteller und Betreiber der Dienste wie Microsoft und Telekom üblicherweise nicht in ihre Karten schauen oder eben in ihren Quellcode. Das erschwert Anpassungen an bestimmte Bedürfnisse. Das Schließen von Sicherheitslücken liegt nicht in der eigenen Hand, die Verantwortung aber auch nicht.

Der entscheidende Punkt ist aber wohl, die Kontrolle über die Software zu behalten. So bleibt auch der Umgang mit den gespeicherten Daten der eigenen Bevölkerung in der eigenen Hand. Und dass die Lizenzen für einen einzelnen Arbeitsplatz auf mehrere hundert Euro pro Jahr zu beziffern sind, ist ebenfalls nicht ganz unwichtig.

Man verspricht sich zudem eine Verbesserung der IT-Sicherheit, der Wirtschaftlichkeit und der Zusammenarbeit verschiedener Systeme. Weil dieser Prozess auf ein abgeschlossenes Pilotprojekt folgt, dürfte es bereits einige positive Erfahrungen geben.

Dass das nicht ganz reibungslos verlaufen wird, zeigen die Ankündigungen zu umfangreichen Schulungen. Zudem dürfte deutlich mehr IT-Fachpersonal notwendig sind, das sicherlich nicht so leicht zu finden sein wird.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass auch unter Linux viele spannende Kleinstspiele für den Zeitvertreib installiert werden können. Open Source natürlich.

Alle 7 Beträge lesen / Antworten
static version load dynamic
Loading Comments
Diesen Artikel kommentieren / Antworten
Teilen Sie diesen Artikel, um uns zu unterstützen. Jeder Link hilft!
> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > Linux und LibreOffice statt Microsoft: Deutsche Verwaltung baut um
Autor: Mario Petzold,  8.04.2024 (Update:  8.04.2024)