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Navimow i105E im Praxis-Test: Segways preiswerter Mähroboter mäht dank EFLS 2.0 ohne Begrenzungskabel

Drahtlos. Mit dem Navimow i105E und i108E präsentiert Segway einen neuen und recht preiswerten Mähroboter, der dennoch dank EFLS 2.0 und Kamera komplett ohne Begrenzungskabel auskommt und Hindernisse KI-unterstützt erkennt. Wie gut der Navimow i105E in der Praxis funktioniert, verrät unser Testbericht.
Segway Navimow i105E Test Mähroboter ohne Begrenzungskabel

Pünktlich zur Gartensaison 2024 hat Segway mit seiner Marke Navimow nach dem Debut mit der H-Serie vor zwei Jahren seinen zweiten Mähroboter präsentiert. Wobei streng genommen sind es zwei Modelle namens Navimow i105E und Navimow i108E, die für kleinere Gärten mit Mähflächen von 500 bzw. 800 Quadratmeter ausgelegt sind.

Beide Mähroboter sind baugleich, abgesehen von der Akkukapazität und damit der Mähzeit am Stück. Im Praxis-Test haben wir das kleinere Modell Navimow i105E, also die Ausführung für bis zu 500 Quadratmeter. Getestet habe ich den Mähroboter ohne Begrenzungskabel zunächst ein einem kleinen Reihenhausgarten, um erste Erkenntnisse zu sammeln. Später darf der Navimow i105E auch noch sein Können auf einer größeren und verwinkelteren Fläche beweisen. Ich werde unseren Testbericht dann entsprechend ergänzen.

Ausstattung: Das bieten Navimow i105E und i108E

Fangen wir zunächst mit dem Lieferumfang des Navimow i105E an. Neben dem Mähroboter liegt die obligatorische Ladestation samt Netzteil und Erdschrauben zur Befestigung bei. Dazu gibt es eine GNSS-Antenne samt zweigeteiltem Stab und Erdspieß sowie Verlängerungskabel für Strom und Antenne und etwas Zubehör in Form von Ersatzklingen, Anleitungen und Co. 

Lieferumfang des Navimow i105E
Lieferumfang des Navimow i105E

Kommen wir zu den technischen Eigenschaften des Navimow i105E, die abgesehen vom Akku identisch mit dem Navimow i108E sind. Zu nennen ist hier vor allem EFLS 2.0 für die Navigation. Hierbei handelt es sich um ein KI-verbessertes GNSS-Ortungssystem, das in Kombination mit der mitgelieferten Antenne und Verbindungen zu GPS-Satelliten für die Orientierung im Garten zuständig ist.

An der Front verbaut Segway zudem eine VisionFence-Kamera. Sie hilft bei der Navigation und dient mit 140 Grad Sichtfeld auch zur Erkennung und Vermeidung von Hindernissen. Auch hier ist KI am Werk, um laut Hersteller mehr als 20 verschiedene Hindernisse automatisch zu erkennen und zu umfahren. Wie gut das in der Praxis funktioniert hat, verraten wir weiter unten in unserem Navimow i105E Testbericht.

Auf der Oberseite ist ein runder Teller, samt Drehregler über den sich die Schnitthöhe der 18 cm breiten Mähscheibe auf der Unterseite manuell zwischen 20 und 60 cm einstellen lässt. Eine automatische Anpassung wie bei der H-Serie gibt es nicht, wäre bei den für die i-Serie aufgerufenen Preisen aber auch zu viel verlangt. Dazu verbaut Navimow unter dem Teller einen LED-Ring, der über die verschiedenen Statuszustände informiert und auch aus der Ferne gut zu erkennen ist. So liefert die Farbe Informationen, ob z. B. der Roboter gerade lädt oder ob er schlechten GPS-Empfang hat.

Am Mähroboter selbst gibt es neben einem kleinen Display drei Tasten für die rudimentäre Bedienung sowie eine große, rote Stop-Taste für den Notstopp. Die Verbindung zum Smartphone mit der Navimow App erfolgt via Bluetooth und WLAN. Für große Gärten bietet Segway Navimow optional das Zubehör Navimow Access+. Das Modul erweitert für 99,99 Euro UVP den Mähroboter zum einen um 4G-Mobilfunk (für ein Jahr inbegriffen), wenn es im Garten keine vollflächige WLAN-Abdeckung gibt, sowie zum anderen um einen Diebstahlschutz (Geofencing).

Einrichten: Erst Mähroboter lenken, dann entspannen

Verkabelung der Station
Verkabelung der Station

Zunächst muss die Station im Garten platziert werden. Hier müssen nur zwei Kabel angeschlossen werden - eines für die Stromversorgung und eines für die RTK-Antenne. Für beide liegen Verlängerungskabel bei, um größere Distanzen zum gewünschten Antennenstandort sowie zu einer Steckdose zurücklegen zu können.

Anschließend muss der auf der Ladestation platzierte Mähroboter mit der Navimow App, die es kostenlos für Android und iOS gibt, verbunden werden. Hier nimmt die App den Nutzer sehr hilfreich an die Hand und führt nicht nur gut durch die erstmalige Einrichtung, sondern erklärt auch viele Dinge. Hier gibt es aus meiner Sicht keinerlei Grund für Kritik. Ein paar Impressionen von den ersten Schritten des Einrichtungsvorgangs liefern diese Screenshots.

Erstes
Erstes
Einrichten
Einrichten
der
der
App
App

Der Navimow i150E erfordert nicht das aufwendige Verlegen eines Begrenzungskabels. Das macht die erstmalige Installation deutlich einfacher und schneller. Stattdessen wird der Roboter wie ein ferngesteuertes Auto über die App einmal entlang der Grenzen gesteuert, um eine virtuelle Karte anzulegen. 

Mähroboter steuern per virtueller Joysticks, Radiergummifunktion für Korrektur
Mähroboter steuern per virtueller Joysticks, Radiergummifunktion für Korrektur

Das klappt in der Praxis eigentlich ganz gut, erfordert aber etwas Fingerspitzengefühl sowie Übung, um eine Rasenfläche bestmöglich (sprich bis an alle Ränder) abzufahren. Hier hilft die Radiergummi-Funktion, wenn man sich verfahren hat. Sie sorgt dafür, dass der Roboter eigenständig entlang der zuvor gefahrenen Route wieder ein Stück zurücksetzt. Zudem lassen sich auch jederzeit nachträglich Anpassungen vornehmen.

Zusätzlich stellt Segway auch eine neue KI-gestützte Assist-Mapping-Funktion zur Verfügung. Hierbei erkennt der Roboter selbstständig die Grenzen einer Rasenfläche, wenn diese erkennbar abgehoben sind (z. B. beim Übergang zu Gehweg- bzw. Terrassenplatten). Die KI-Hilfe kann beim Anlegen einer Karte auch nur für Teilstücke verwendet werden, was beim Testgrundstück aber nur bedingt möglich war. Mehr dazu daher später auf einem zweiten Testgelände.

Das Ergebnis als virtuelle Karte in der Navimow-App
Das Ergebnis als virtuelle Karte in der Navimow-App

Ist die zu mähende Fläche abgefahren - möglich sind hier auch mehrere separate Zonen bei einer geteilten Rasenfläche sowie gesperrte Flächen - wird die virtuelle Karte in der App gespeichert. Nun kann es schon losgehen mit dem ersten Mal Rasenmähen mit dem Navimow i105E.

Neben der Einrichtung und Bedienung bietet die App noch verschiedene Optionen und Einstellungen. Neben der Übertragung von aktuellen Firmwareversionen, wenn entsprechende Updates zur Verfügung stehen, liefert die App unter anderem eine Übersicht über die Vorgänge, die Möglichkeit des Anlegens eines Mähplans für das automatische Mähen zu vorgegebenen Zeiten sowie das Ändern von verschiedenen Einstellungen wie dem Sound oder dem Licht. Dazu gibt es Hilfevideos, eine Anleitung sowie einen Kontakt zum Kundenservice von Segway Navimow.

Übersicht
Übersicht
Einstellungen
Einstellungen
Mähplan anlegen
Mähplan anlegen
Empfang
Empfang
Hilfe
Hilfe

Mähen: Drahtlos und systematisch, aber übliche Probleme am Rand

Die App zeigt beim Mähen den Fortschritt
Die App zeigt beim Mähen den Fortschritt

Im Gegensatz zu den früheren Modellen bietet der Navimow i105E als Mähroboter ohne Begrenzungskabel der neuen Generation den Vorteil der intelligenten Navigation. Demnach fährt er Rasenflächen systematisch und nicht chaotisch ab. Das ist deutlich effizienter und spart somit Zeit und Energie, stellt zudem sicher, dass er überall mäht.

Im Test hat die Navigation und das Mähen in Linien hervorragend funktioniert. Der Roboter ist Bahn um Bahn über die Rasenfläche gefahren. Hierbei ändert er von Mähvorgang zu Mähvorgang die Richtung im Garten, was dem Rasen zugutekommen soll.

Beachtlich ist zudem, wie genau sich der Segway-Roboter an die virtuellen Grenzen, die bei der Einrichtung gesetzt wurden, hält. Hier gibt es maximal wenige Zentimeter Abweichung, sodass dies nach unseren Test-Eindrücken gut und zuverlässig funktioniert. Spannend bleibt abzuwarten, wie es auf größeren Flächen und damit größeren Entfernungen zur eigenen Antenne ausschaut. Auch die Steigfähigkeit von bis zu 30 Prozent sowie die dank 24,5 cm Größe besonders geländegängigen Räder ließen sich im Testareal noch nicht prüfen. Mehr dazu später in einem Update.

Navimow i105E bei der Arbeit
Navimow i105E bei der Arbeit

Geht der Rasen nahtlos in Wege, Terrassen oder andere ebene Flächen auf gleicher Höhe über, kann er direkt auf der virtuellen Grenze fahren und so randlos mähen. Das ist sehr gut, erfordert aber eben einen entsprechend eingerichteten Garten.

Entlang von emporstehenden Beeteinfassungen oder anderen Hindernissen lässt aber auch der Segway Navimow i105E einen recht großen Abstand, was vor allem an dem mittig sitzenden Mähwerk liegt. Dessen Abstand zur Außenkante des Mähroboters beträgt rund 10 cm zzgl. dem Abstand beim Vorbeifahren, sodass entlang von nicht ebenerdigen Rändern entweder sehr breite Rasenkantensteine verlegt oder regelmäßig manuell nachgearbeitet werden muss.

Dies lösen einige wenige andere Modelle mit einem zur Seite versetzten Mähwerk besser. Letztendlich tritt das Problem der Mähkanten aber auch bei nahezu allen anderen Mährobotern auf. Es ist hier z. B. nicht so einfach wie bei Saugrobotern, wo derzeit immer mehr Modelle mit einem ausfahrbaren Wischmopp oder einer herausfahrenden Seitenbürste für randloses Saugen und Wischen auf den Markt kommen. Das klappt bei Mährobotern eben nicht so einfach. Es muss der Garten entsprechend eingerichtet sein oder es muss manuell nachgearbeitet werden.

Hinderniserkennung: Segway Navimow i105E hat kein Herz für Plüsch-Igel

Neben der kabellosen und systematischen Navigation ist die Hinderniserkennung und -vermeidung eines der Aushängeschilder des Navimow i105E und i108E. Laut Hersteller erkennt der Mähroboter deutlich mehr Hindernisse als Wettbewerber. Dazu zählen demnach neben natürlichen Hindernissen wie Igel und Maulwurfshügel auch viele gängige Dinge, die in Gärten herumstehen können, z. B. Gartenzwerge, Trampoline und Fußballtore, Gartenwerkzeuge und mehr.

Das gilt es natürlich im Praxis-Test zu beweisen. Und da gab es anfänglich gleich mal einen kleinen Schreckmoment bzw. eine Enttäuschung. Einen recht realistisch aussehenden Plüschigel hat der Rasenmäher-Roboter zwar wohl gesehen, zumindest hat er teils kurz gestoppt, um anschließend aber dann doch gnadenlos über das Stofftier drüberzufahren.


Eine Igel-Gartenfigur, die noch realistischer ausschaut als der Plüsch-Kumpane, wurde hingegen immer zuverlässig erkannt. Ein realer Igel hat sich nicht für einen realen Test gemeldet - und Sonic the Hedgehog hatte leider auch keine Zeit.


Auch alle anderen vor die Mähroboter-Kamera gelegten Hindernisse wie eine Harke, einen kleinen Blumentopf und mehr hat der Navimow i105E im Test erfolgreich erkannt und umfahren. Insgesamt arbeitet die Hinderniserkennung zuverlässig, wenn wir von dem kleinen Patzer bei einem Plüschtier mal absehen. 

Hat der Segway-Mäher an einer Stelle ein Hindernis erkannt, dreht er um und mäht in die entgegengesetzte Richtung weiter. Später kommt er noch einmal zu der Stelle zurück, um eine flächendeckende Abdeckung zu erreichen, falls das Hindernis mittlerweile beseitigt ist.

Pro

 +  einfache Einrichtung ohne Begrenzungskabel
 +  systematisches Mähen
 +  randloses Mähen bei ebenen Übergängen
 +  Hinderniserkennung
 +  umfangreiche und ausgereifte App
 +  optional mit 4G und Diebstahlschutz nachrüstbar
 +  geringer Preis

Contra

 –  recht breite Mähkante bei nicht ebenerdigen Übergängen
 –  kleine Zweifel bei der Igelerkennung

Fazit zum Navimow i105E Test: Intelligent, preiswert, gut

Der Segway Navimow i105E wurde vom Hersteller für den Test bereitgestellt.
Der Segway Navimow i105E wurde vom Hersteller für den Test bereitgestellt.

Unsere Eindrücke vom Navimow i105E im Praxis-Test sind überwiegend positiv. Der Mähroboter ist schnell eingerichtet, navigiert systematisch und erkennt nahezu alle Hindernisse. Dazu macht die App einen guten Eindruck und liefert z. B. beim Mähen immer den Überblick, wo der Roboter gerade ist und wo er schon gearbeitet hat.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Preis des Navimow i105E. Für 999 Euro UVP bietet Segway ein spannendes Gesamtpaket für kleinere Gärten zum überschaubaren Preis.

Probleme gibt es vor allem beim Mähen entlang von Kanten, wenn diese nicht ebenerdig sind. Das ist aber bei allen Mährobotern mehr oder weniger der Fall.

Gerade für kleinere Gärten ist der Navimow i105E (bzw. der Navimow i108E) aus unserer Sicht eine der aktuell besten Lösungen auf den Markt für alle Gartenbesitzer, die nicht aufwendig einen Begrenzungsdraht verlegen wollen. 

Preis und Verfügbarkeit des Segway Navimow i105E

Die unverbindliche Preisempfehlung für den Navimow i105E für 500 Quadratmeter von Segway beträgt 999 Euro. Die UVP für den Navimow i108E für bis zu 800 Quadratmeter liegt bei 1.299 Euro. Erhältlich ist das kleinere Modell direkt beim Hersteller, soll aber auch bald bei weiteren Händlern wie Amazon aufschlagen. Bei Obi ist der Navimow i105E bereits erhältlich. Die größere Ausführung gibt es über den Fachhandel. (Update 25.3.2024)

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Marcus Schwarten, 22.03.2024 (Update: 25.03.2024)