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Nvidia RTX 3080 Founders Edition: Nach den ersten unabhängigen Benchmarks ziehen wir Bilanz

Die RTX 3080 FE ist vielleicht nicht genau, was wir erhofft haben, aber immerhin ein großer Schritt voran fürs 4k-Gaming. (Bildquelle: Videocardz)
Die RTX 3080 FE ist vielleicht nicht genau, was wir erhofft haben, aber immerhin ein großer Schritt voran fürs 4k-Gaming. (Bildquelle: Videocardz)
Die neuen RTX-3080-FE-Karten bieten ein vernünftiges Upgrade für all diejenigen, die ihre 4k-Gaming-Leistung verbessern wollen, doch ist für niedrigere Auflösungen leider keine erhebliche Steigerung zu erwarten. Zusätzlich scheint die 10 GB VRAM-Kapazität die Leistung der neuen Raytracing-Kerne zu behindern.
Kommentar von Bogdan Solca
Kommentar-Artikel geben ausschließlich die individuelle Meinung des/der angeführten Autors/Autorin wieder.

Die Geheimhaltungsvereinbarung für Nvidia's RTX 3080 Founders' Edition-Karten wurde gestern endlich aufgehoben, und die Reaktion auf die Datenflut an Benchmark-Daten von über 70 namhaften Seiten war gelinde gesagt durchwachsen. Die RTX 3080 FE ist ohne Zweifel ein solides Produkt für Gamer, die ihre 4k-Spieleperformance aufs nächste Level wuchten wollen, doch Nvidias Angaben über die zu erwartende Leistungssteigerung während des Reveal-Events können als irreführend bezeichnet werden.

Was genau stimmte nun nicht mit der Präsentation von Nvidia-CEO Jensen Huang vor einigen Wochen? Die Behauptung, die RTX 3080 FE biete die doppelte Leistung einer RTX 2080, scheint durch die offiziellen Tests widerlegt zu sein. Theoretisch gesehen hat die RTX 3080 doppelt so viele CUDA-Kerne, so dass sie doppelt so schnell sein könnte. Die Testergebnisse zeigen jedoch, dass die RTX 3080 FE bei den Auflösungen 1080p / 1440p / 4K im Durchschnitt ~39% schneller ist als die RTX 2080 FE 8G und ~24% schneller als eine RTX 2080 Ti 10G. Nicht gemittelte Ergebnisse zeigen eine höhere Varianz. In ausgewählten Spielen erreicht die RTX 3080 tatsächlich eine um 100 % bessere Leistung als die RTX 2080, während andere Spiele nur eine Leistungssteigerung von 27 % aufweisen. Der Unterschied zwischen der RTX 3080 und der RTX 2080 Ti variiert zwischen 50 % und 17 %.

Die Digital Foundry-Ergebnisse, unmittelbar nach der Präsentation, zeigten spezifische Einzelfälle (die Battlefield V-Tests), bei denen die Raytracing-Funktion abgeschaltet war, weil RT in 4K mehr als 10 GB VRAM benötigt, was der Menge an RAM der RTX 3080-Karten entspricht. Um dieses Problem zu umgehen, zeigte Digital Foundry RTX-Off-Tests, die nur knapp über 8 GB VRAM benötigen. Ein weiteres Problem bei den RTX 3080 FE-Karten ist also, dass 10 GB VRAM für 4K-Spiele mit aktiviertem Ray-Tracing nicht ausreichen, auch wenn die GPUs für die Gesamtleistung von 4K gelobt werden. Wir sehen in den jüngsten offiziellen Tests Fälle, in denen die RT-Leistung trotz der verbesserten RT-Kerne deutlich eingeschränkt ist. Es gibt Gerüchte, dass in den nächsten Monaten eine 20 GB-Version des RTX 3080 SKU verfügbar sein wird, wobei der Preispunkt dieser Varianten sicherlich wesentlich höher liegen wird.

Einige Reviewer argumentierten, dass wir die RTX 3080 FE nicht wirklich mit der RTX 2080 Ti vergleichen sollten, da die Preispunkte bei der Markteinführung völlig unterschiedlich seien. Dies ist ein berechtigtes Anliegen, aber da es vorerst keine RTX 3080 Ti gibt, müssen wir dennoch die Spitzenmodelle vergleichen (die RTX 3090 ersetzt in diesem Fall nicht die RTX 2080 Ti, was der Preispunkt von 1.300 Euro zeigt). Ebenso müssen wir beachten, dass die RTX 3080 30% mehr Energie verbraucht, was dem durchschnittlichen Leistungsunterschied zur RTX 2080 und der RTX 2080 Ti entspricht. Dieser erhöhte Stromverbrauch wird für die Laptop-Varianten eindeutig nicht tragbar sein, was bedeutet, dass die mobilen Varianten mit Sicherheit geringere Leistungssteigerungen gegenüber der Turing-Generation aufweisen werden.

Insgesamt sieht es so aus, als könnte die RTX 3080 FE für knapp 600 Euro eine gute Investition sein, zumindest für die Leistung in Kombination mit den neuen Funktionen wie der RTX IO, und vorausgesetzt, Nvidia senkt die Preise der Turingkarten nicht zu radikal. Die Verfügbarkeit der FE-Modelle wird während der nächsten Monate jedoch stark eingschränkt sein, weswegen es vielleicht keine gute Idee ist Ihre Turing-Karte so schnell wie möglich zu verscherbeln

Für alle AIB-Modelle wird es sicherlich mehr Nachschub geben, aber sie werden mindestens 50 Dollar teurer sein als die FE-Karten, und wir haben einige Gerüchte gehört, die darauf hindeuten, dass Nvidia die besten Chips für die FE-Modelle reserviert hat, so dass die AIB-Karten unter Standard-Frequenzen etwas schlechter abschneiden könnten (die Geheimhaltungsvereinbarung für AIB-Karten wird erst heute aufgehoben - wir werden sehen, ob sich dies bewahrheitet). Außerdem bringt AMD demnächst seine Big-Navi-Karten auf den Markt, so dass es weise wäre abzuwarten, wie diese Karten abschneiden, bevor man sich zum Kauf entscheidet.

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Autor: Bogdan Solca, 18.09.2020 (Update: 30.09.2020)