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Phillips Fixables - Hersteller verspricht Ersatzteile aus dem 3D-Drucker mit offiziellen Vorlagen

Phillips Fixables - Bartkammersatz aus dem 3D-Drucker (Bildquelle Notebookcheck)
Phillips Fixables - Bartkammersatz aus dem 3D-Drucker (Bildquelle Notebookcheck)
Kleinteile von Elektronikgeräten zu ersetzen, kann teuer werden, wenn das passende Teil überhaupt verfügbar ist. 3D-Drucker könnten Abhilfe schaffen, doch auch hier fehlen oft gute Vorlagen. Philips will beide Probleme anpacken. Auf Printables werden 3D-Druck-Dateien verfügbar gemacht.

Da ist man mal kurz unachtsam, und schon ist ein winziges, aber wichtiges Plastikteil vom geliebten Elektrogerät verschwunden – im Staubsaugerbeutel auf Nimmerwiedersehen verschollen oder einfach beim letzten Umzug unter die Räder gekommen. Oder es bricht eben mal was ab. Das Ergebnis ist oft dasselbe: Man steht vor der Wahl – teuer reparieren lassen oder ein Ersatzteil auftreiben, falls das Ersatzteil überhaupt noch aufzutreiben ist, oder gleich ein neues Gerät kaufen. Philips möchte diesem alltäglichen Ärgernis nun mit einem neuen Programm namens „Philips Fixables“ begegnen, das in einem YouTube-Video vorgestellt wurde. Der Plan: Man soll bestimmte Ersatzteile für Philips-Produkte einfach selbst per 3D-Druck herstellen können.

Für dieses Vorhaben arbeitet Philips mit Prusa zusammen, einem bekannten Namen in der 3D-Druck-Szene, und nutzt deren Plattform Printables.com. Auf dieser europäischen Website, die für ihre rigorose Durchsetzung von Urheberrechten bekannt ist, sollen die 3D-Druckvorlagen für die Fixables bereitgestellt werden. Das könnte für Philips den Vorteil haben, dass die Marke nicht durch qualitativ minderwertige Nachahmungen oder unpassende „Remixes“ verwässert wird. Bisher scheint die Initiative vor allem auf der tschechischen Philips-Webseite konkreter vorgestellt zu werden.

Das Versprechen ist verlockend: Statt auf oft schwer erhältliche oder kostspielige Original-Kleinteile angewiesen zu sein, könnten Maker benötigte Komponenten unkompliziert zu Hause drucken. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit, indem Geräte länger leben und nicht vorschnell auf dem Müll landen. Ein weiterer Pluspunkt könnte sein, dass Vorlagen direkt vom Hersteller tendenziell passgenauer und funktionstüchtiger sind als manche frei verfügbare Datei von Hobby-Makern. Unser erster Testdruck passt jedenfalls perfekt. Die Initiative zielt darauf ab, das Reparieren für jeden zugänglich zu machen, indem man einfach die Datei herunterlädt und auf einem beliebigen 3D-Drucker ausdruckt – sei es beispielsweise mit einem Modell wie dem kürzlich von uns getesteten Anycubic Kobra S1 Combo oder jedem anderen handelsüblichen 3D-Drucker. Beworben werden hiermit natürlich vorwiegend die 3D-Drucker von Prusa.

Auf Printables.com sind bereits erste Vorlagen für den Philips OneBlade Elektrorasierer zu finden, genauer gesagt verschiedene Trimmaufsätze. Laut der tschechischen Philips-Seite und dem Ankündigungsvideo sollen aber noch weitere Teile folgen. Philips betont dabei, dass dies eine Ergänzung zum bestehenden Angebot an Originalersatzteilen darstellt und dieses nicht ersetzen soll. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieses Projekt entwickelt und ob es tatsächlich einen spürbaren Beitrag zu mehr Reparierbarkeit und weniger Elektroschrott leisten kann.

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Autor: Marc Herter, 12.05.2025 (Update: 13.05.2025)