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UFS vs. Micro SD | Samsungs Speicherkarten-Format UFS gibt es nicht mehr – ein Rückblick

Samsungs UFS-Karten mit 128 GByte Kapazität. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Samsungs UFS-Karten mit 128 GByte Kapazität. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Universal Flash Storage (UFS) im Kartenformat ist Geschichte. Die vor allem von Samsung vermarktete vielversprechende Speicherkarte gibt es nur noch als Einbaulösung und konnte sich weder gegen die Micro-SD-Karte noch gegen die NM-Card durchsetzen.

Universal Flash Storage – oder UFS – war mal ein Speicherkartenformat, welches der Micro-SD-Karte im Bereich der Größe und größeren Kartenformaten im Bereich der Geschwindigkeit Konkurrenz machen sollte. Es war ein Format, das vor allem von Samsung unterstützt wurde, auch wenn der Anfang von Herstellern wie Nokia, Micron, Sony, Spansion, STMicroelectronics und Texas Instruments geprägt war – Anno 2007.

Schon damals war klar, dass der Standard vor allem schnell werden sollte. Am Anfang noch als Variante, die in Geräten fest installiert werden sollte, sprich in aller Regel verlötet. Hunderte MByte pro Sekunden sollten es schon in der Frühzeit werden und selbst das GByte wurde in den frühen 2010er Jahren angepeilt. 

Bis die ersten Speicherkarten soweit waren, sollte es aber noch einige Jahre dauern. Erst 2016 stellte Samsung die ersten UFS-Karten im Rahmen einer Erweiterung des Standards vor. 256 GByte war das damalige vorgesehene Limit für die Karten, die ein wenig größer als Micro-SD-Karten waren.

Besondere Merkmale schon damals: eine zweite Pin-Reihe auf der Unterseite, mit der eine Interface-Geschwindigkeit von 600 MByte/s erreicht werden sollte. Dazu kam eine leicht erfühlbare Form, sodass die Karten auch blind eingesteckt werden konnten. Aus der Embedded-Speichertechnik wurde eine Konkurrenz für die Micro-SD-Karte, die den Markt der Wechseldatenträger im besonders kleinen Format beherrschte.


Retail-Verpackungen der drei Mini-Formate von NM, UFS und SD. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Retail-Verpackungen der drei Mini-Formate von NM, UFS und SD. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Lange verfügbar waren die UFS-Karten jedoch nicht. Zudem gab es regionale Unterschiede bei der Verfügbarkeit. Amazon Deutschland verkaufte beispielsweise noch 2021 UFS-Karten, ließ diese aber über Amazon USA verschicken. Insbesondere in Europa waren diese Karten sehr selten. In den USA und Südkorea waren sie hingegen besser zu haben.

Mittlerweile stellt Samsung die Karten auch nicht mehr her, wie das Unternehmen Notebookcheck.com auf Nachfrage bestätigte. Damit dürfte es allenfalls irgendwo noch Restposten der Karte geben, sofern es sie überhaupt in Ladengeschäfte geschafft hat.

Schnelle Karten ohne Logo-Invasion

Die Karten waren für den damaligen Zeitpunkt überraschend  fix unterwegs. Samsung gab etwa 500 MByte/s lesend und 200 MByte/s schreibend für die 128-GByte-Karten an, die noch 2021 im Handel zu finden waren. Schaut man sich den Markt der Micro-SD-Karten an, dann ist das auch heute noch ein Bereich, in den allenfalls High-End-Karten vordringen können. Bei SD-Karten wird die Kundschaft hingegen mit einer inflationären Anzahl von Logos genervt, die teils nicht mehr alle auf die Karte passen. Die UFS-Karten hatten dieses Problem nie.

Dafür gibt es Micro-SD-Karten in Kürze sogar mit bis zu 2 TByte Speicherkapazität, wie Kioxia es angekündigt hat. Ein Wert, der UFS-Karten verwehrt blieb. Mehr als ein TByte ist selbst heute nicht machbar. Und natürlich will die SD Association auch die SD-Karten beschleunigen, indem auf PCI Express in Kombination mit UHS-I gesetzt wird.

Im folgenden Jahr 2022 wurde es schon sehr schwierig überhaupt noch Karten des Typs UFS zu bekommen. UFS-Karten wurden ohnehin nur in geringem Maße unterstützt. Vor allem Samsung setzte nachvollziehbar auf das neue Format. Neben Smartphones gab es mit dem Galaxy Chromebook sogar ein hochwertig ausgestattetes Notebook mit UFS- und MicroSD-Kartenleser. Nur kaufen konnte man es nicht überall.

Karten sind heutzutage kaum noch zu bekommen

Selbst bei Ebay sind die Karten so ungewöhnlich, dass die interne Suchmaschine der Auktionsplattform UFS-Karten lieber zu UFC-Karten korrigiert und "passende" Ergebnisse vor allem in Form von Smartphones zeigt. Bei einer Testabfrage hat Notebookcheck nur noch Karten mit Versand aus Südkorea ausmachen können. Selbst verschwundene Formate wie die Magneto Optical Disk (MO-Disk mit K, nicht zu verwechseln mit der Minidisc mit C), die UDO, die xD-Card oder die PDD/XDCAM-Discs sind leichter zu finden als eine UFS-Karte.

UFS ist damit als Technik aber nicht Geschichte. Der Standard bleibt trotz des Misserfolgs als Kartenformat erhalten und wird derzeit einfach weiter wie zu Beginn des Standards als Embedded-Lösung direkt in Geräten verbaut. Zudem gibt es den 4.0-Standard bei der Jedec zu haben, der im August 2022 veröffentlicht wurde.

Gepusht wird der neue Standard aber nach wie vor insbesondere von Samsung. Noch vor der Veröffentlichung des Standards hat Samsung erste Chips im Mai 2022 angekündigt. UFS ist im Laufe der Jahre trotzdem weit über Samsung hinaus gewachsen. So produziert etwa auch Kioxia UFS-Speicher.

Interessanterweise hat die NM-Card (Nano Memory) von Huawei, die ebenfalls sehr ungewöhnlich ist, die UFS-Card überdauert. HP und Lexar gehören noch immer zu den Anbietern und allgemein sind die NM-Karten sehr gut verfügbar, deren Hauptmerkmal die besondere Kompaktheit ist. Die Karten findet man selbst auf Ebay in Hülle und Fülle.

Die Karten im Größenvergleich. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Die Karten im Größenvergleich. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Quelle(n)

Eigene Recherchen / Samsung

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Autor: Andreas Sebayang,  4.01.2024 (Update:  4.01.2024)