
Smartphone Fotovergleich: Am Mont-Saint-Michel mit zwei der besten Kamerahandys 2025
Duell in der Atlantik-Bucht.
Ein Fels, vom Meerwasser umspült, mit mittelalterlichen Häusern und einem majestätischen Kloster bebaut. Wir haben uns Motorola Edge 50 Ultra und Xiaomi 15 Ultra geschnappt und uns unter die Touristen gemischt, um zu klären: Welches Handy liefert die besseren Bilder vom Welterbe Mont-Saint-Michel?Florian Schmitt 👁 Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Bei Mont-Saint-Michel handelt es sich eigentlich um ein Dorf mit ganzen 23 Einwohnern in Nordfrankreich. Das klingt erstmal wenig spannend – Warum hat die UNESCO es also zum Weltkulturerbe ernannt und warum kommen jedes Jahr 2,3 Millionen Besucher in dieses Dörfchen?
Nun, zunächst einmal ist da die spektakuläre Lage: Der mittelalterliche Ort liegt auf einem Felsen, etwa einen Kilometer vor der Küste der Normandie. Dieser befindet sich in einer Bucht mit einem Gezeitenunterschiede, welcher zu den größten der Welt gehört, sodass man bei Ebbe auch durch das Watt zum Berg gelangen kann – das sollte man allerdings nur mit einem erfahrenen Guide tun.
Und dann ist da die ziemlich genau 1000-jährige Geschichte, welche eine mächtige Stadtmauer, mittelalterliche Häuschen und ein mächtiges Kloster auf der Spitze des Berges hervorgebracht hat. Letzteres wird übrigens immer noch von Mönchen bewohnt.
Fakten zu den Testgeräten
Unsere beiden Testkandidaten sind zwei High-End-Smartphones von Motorola und Xiaomi. Zwischen beiden gibt es einen deutlichen Preisunterschied, das Edge 50 Ultra ist aber auch schon 10 Monate länger auf dem europäischen Markt.
- Das Motorola Edge 50 Ultra ist das in Sachen Kameratechnik am besten ausgestattete Phone, welches der Hersteller im Moment im Portfolio hat. Es kommt allerdings nur mit einem Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3, also einem etwas abgespeckten High-End-SoC. Dafür gibt es eine 50-Megapixel-Hauptkamera und eine ebenso hoch auflösende Weitwinkelkamera, welche auch für Makro-Aufnahmen verwendet wird. Dazu kommt ein 64-Megapixel-Periskop-Zoomobjektiv, welches eine bis zu 3-fachen optische Vergrößerung ermöglicht. Das Phone kostet im Moment zwischen 600 und 700 Euro mit 1 TByte Speicher, etwa bei amazon.de.
- Das Xiaomi 15 Ultra besitzt den aktuellsten High-End-Prozessor von Qualcomm, den Snapdragon 8 Elite. Außerdem sind gleich drei 50-Megapixel-Objektive verbaut, neben der Hauptkamera und der Weitwinkel-/Makrolinse gibt es noch ein Teleobjektiv. Natürlich fehlt aber auch hier der Periskop-Zoom nicht, dafür ist ein 200-Megapixel-Objektiv integriert. Das Xiaomi 15 Ultra kostet zum Zeitpunkt des Arikels zwischen 1.140 und 1.280 Euro, beispielsweise bei amazon.de.
Es wird spannend zu sehen, ob sich das deutlich günstigere und auch in Sachen SoC und Kameraausstattung etwas abgespeckte Motorola Edge 50 Ultra gegen das deutlich teurere Xiaomi 15 Ultra in Sachen Fotoqualität schlägt.
Ein erster Vergleich
Seit einigen Jahren gibt es am Mont-Saint-Michel einen riesigen Parkplatz etwas abseits der Bucht, um das empfindliche Ökosystem zu schützen. Mit Shuttle-Bussen oder zu Fuß kommt man dem Mont über einen Damm und eine Brücke näher. Es ist unbedingt empfehlenswert, zu Fuß zu gehen, denn allein der Weg bietet zahlreiche wunderschöne Ausblicke auf den heiligen Berg.
Zwischen Gräsern, Sträuchern und blühenden Mohnblumen machen wir ein erstes Foto des beeindruckenden Klosterberges. Hierbei fällt auf, dass die Farbdarstellung des Xiaomi 15 Ultra vielfältiger ausfällt und den Berg plastischer wirken lässt. Auch ist das Bokeh im Vordergrund natürlicher und lässt das eigentliche Motiv so noch besser zur Geltung kommen. Auch kann man beim Reinzoomen deutlich mehr Details auf dem Foto des Xiaomi-Handys erkennen.


Es ist selten, dass man den breiten Fußgängerweg und die Zufahrtsstraße einmal relativ leer sieht. Ständig pendeln die Shuttlebusse und große Pilger- und Besuchergruppen marschieren zur zweitmeist besuchten Attraktion Frankreichs.
Wir haben einen Moment abgepasst, in dem relativ wenige Menschen auf dem Damm zu sehen sind. Dadurch lässt sich die Weite der Landschaft und des Himmels gut erfassen, die Küste ist hier sehr flach. Zunächst wirken beide Bilder recht ähnlich, das Gras in Ufernähe beim Motorola Edge 50 Ultra sogar ein wenig detailreicher. Schaut man sich allerdings die Details auf dem Weg an, so liefert das Xiaomi 15 Ultra ein deutlich schärferes Ergebnis.


Weitere Fotos vom Weg zum Mont-Saint-Michel
Zoomstrecke auf den Berg
Natürlich bietet sich der Damm auch für eine Zoomstrecke auf den Mont-Saint-Michel an. Schon bei geringen Zoomstufen fällt die bessere Bildstabilisierung und die höhere Schärfe der Fotos aus dem Xiaomi 15 Ultra auf.
Beim 30-fachen Zoom wird der Unterschied noch deutlicher: Während man das Bild aus dem Xiaomi-Handy noch gut gebrauchen kann, wirkt das Bild aus dem Moto-Phone bereits recht grob. Die 100-fache Vergrößerung ist dann nur noch dank KI-Optimierung brauchbar. Das klappt beim Xiaomi-Handy recht gut, Motorola liefert hier ein noch erkennbares, aber recht matschiges Foto.
Motorola Edge 50 Ultra
Xiaomi 15 Ultra
Am Fuße der Mauer
Am Mont-Saint-Michel angekommen strömen die Menschenmassen durch ein schmales Tor in den Ort. Da gerade Ebbe ist, entschließen wir uns stattdessen erstmal zu einem Rundgang um den Berg. Über uns wacht dabei die goldene Statue des Erzengels Michael, nach welchem der Berg auch benannt ist. Sie befindet sich auf dem höchsten Turm des Klosters und ist so gut wie immer sichtbar.
Entlang der mächtigen Stadtmauer laufen wir durch das von zahlreichen Touristen festgetretene Watt und klettern über Felsen. Beim Blick nach oben mit beiden Kameras zeigt sich wieder, dass die Bildschärfe des Xiaomi 15 Ultra deutlich überlegen ist.


Was wir beim Fotografieren mit beiden Smartphones bemerken: Oft fällt es den Handykameras schwer, den Autofokus auf das von uns gewünschte Motiv zu lenken, selbst wenn es das Bild klar dominiert und sich in der Mitte befindet.
So zeigt sich beim Bild der Kapelle beispielsweise, dass das Xiaomi 15 Ultra die nahen Steine in den Fokus nimmt und so im Bereich der Kapelle an Schärfe verliert, obwohl wir die Kapelle mehrmals auf dem Touchscreen angetippt haben. Hier liefert nur der manuelle Fokus im Pro-Modus der Kamerasoftware bessere Ergebnisse.
So kommt es, dass bei diesem Bild das Motorola Edge 50 Ultra im Bereich der Kapelle etwas mehr und schärfere Details zeigt. Beim Fenster fällt aber auf, dass das Xiaomi-Handy besser aufhellt.


Weitere Bilder von der Umrundung der Mauer
Vergleich von RAW-Bildern
Direkt können wir RAW-Aufnahmen aus den beidem Kameras nicht für den Vergleich einbinden, das erlaubt unser Backend nicht. Sie sehen also als Vorschau die von der Kamerasoftware nachbearbeitete jpg-Version. Mit einem Klick auf das jeweilige Foto können sie allerdings die RAW-Version herunterladen.
Da hier die HDR-Funktion nicht genutzt wird, überstrahlt der Himmel bei Motorola recht stark, bei Xiaomi wirkt das Bild hingegen recht dunkel. Aus dem Himmel kann auch die automatische Nachbearbeitung von Motorolas Phone nicht mehr viel herausholen, sie hellt aber die vordergründigen Bildteile soweit auf, dass man hier noch mehr Einzelheiten erkennen kann. Xiaomi liefert insgesamt ein ausgewogeneres Ergebnis und schafft es auch, den Himmel gut sichtbar darzustellen.
Ein Labyrinth aus Stufen und Gassen
Tritt man durch das Tor in der Stadtmauer, so steht man zunächst auf der "Grande Rue". Wobei es sich auch dabei nicht um eine große Straße handelt, sondern eher eine normal breite Gasse, welche sich zwischen hohen Fachwerk- und Steinhäusern den Berg hinauf schlängelt. Seitlich gehen immer wieder Treppen ab, welche den direkten Zugang zu höher gelegenen Häusern ermöglichen.
Im düsteren Zwielicht zwischen den hohen Häusern hellt das Xiaomi 15 Ultra das Gewirr aus Schildern deutlich besser auf.


Steigt man ein paar Treppen nach oben und entkommt damit auch der Masse an Touristen zumindest zeitweise, so ergibt sich ein schöner Blick auf die Dächer des Dorfes und eine Aussicht auf die Bucht.
Hier macht das Motorola Edge 50 Ultra seine Sache gar nicht so schlecht: Das Foto wirkt in manchen Bereichen sogar etwas schärfer und detailreicher als beim Xiaomi 15 Ultra.


Die Möwen haben den heiligen Berg fest im Griff: Sie nisten auf den Dächern, beäugen die Touristen ganz genau und stehlen ihnen auch mal ihre Snacks, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Das Foto einer Silbermöwe zeigt, dass beide Smartphonekameras viele Details darstellen. Beim Bild des Xiaomi-Handy kann man aber noch weiter hineinzoomen und bekommt immer noch scharfe Einzelheiten, während das Foto aus dem Motorola-Smartphone hier etwas matschiger wirkt.


Weitere Fotos aus dem Gewirr der Häuser und Treppen
Das Kloster auf dem Gipfel
Wenn man all die Treppen erklommen hat, steht man vor der Abbaye du Mont-Saint-Michel, dem Kloster, welches auf dem Berg trohnt. Noch ein letztes Mal die mächtige Eingangstreppe hochsteigen und dann ist man ganz oben angekommen. Von der Westterrasse aus hat man einen grandiosen Blick auf den Atlantik und die Küste.
Wir halten das ganze in einem Video fest und zoomen am Ende noch auf die goldene Statue des Erzengels Michael, welche den Klosterturm krönt. Die Videoqualität beider Handys ist in 4K und 60 fps sehr gut: Die Bilder wirken klar und detailreich.
Beim Edge 50 Ultra sind allerdings minimale Ruckler bei schnellen Bewegungen sichtbar, welche es beim Xiaomi-Phone nicht gibt. Auch ist die Qualität des Zooms beim Xiaomi 15 Ultra deutlich höher.
Weitere Bilder aus dem Kloster
Der Mont-Saint-Michel bei Nacht
Sobald die Sonne sinkt, verlassen die Tagestouristen den Mont und es wird deutlich ruhiger. Und sobald es wirklich dunkel ist, kann es auf dem Berg richtig einsam werden. Wir spazieren durch die verlassenen Gassen vor die Stadtmauer. Vor uns zeichnet sich nun der beleuchtete Berg vor dem Nachthimmel ab. Ein spektakulärer Anblick.
Beide Smartphones fangen den Moment gut ein, inklusive Sternenhimmel und dem Scheinwerferkegel, welcher den Turm beleuchtet. Beide Fotos sind nicht perfekt, so entstehen beim Xiaomi-Phone etwa um den Turm Artefakte, während das Bild aus dem Motorola-Handy insgesamt unschärfer wirkt.


Im Ort steht eine Statue der Heiligen Johanna von Orleans, welche mit ihrem Schwert den Eingang zur Kirche bewacht. Beide Handys nehmen die schwierige Szene mit dem beleuchteten Turm im Hintergrund recht gut auf, allerdings wirkt das Foto aus dem Xiaomi 15 Ultra insgesamt plastischer.


Fazit zum Kameravergleich am Mont-Saint-Michel
Der Mont-Saint-Michel ist ein ganz besonderer Ort und trotz des Overtourism eine Reise wert. Wenn man sich ruhige Ecken abseits des Menschenstroms sucht, kann man einzigartige Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Das Motorola Edge 50 Ultra sowie das Xiaomi 15 Ultra eignen sich beide grundsätzlich, um schöne Urlaubserinnerungen aufzuzeichnen.
Bei der Bildqualität hat das Xiaomi-Smartphone deutlich die Nase vorne, allerdings muss man auch bereit sein, dafür eine Menge Geld auszugeben. Das Motorola Edge 50 Ultra bekommt man beinahe für die Hälfte und wenn man die Bilder ohnehin hauptsächlich auf dem Handy oder ausgedruckt im kleineren Format anschaut, wird man keinen großen Unterschied erkennen.
Wer aber höhere Ansprüche hat, der ist mit dem Xiaomi 15 Ultra deutlich flexibler und bekommt in den allermeisten Situationen sehr gute Bilder. Der Zoom mit zwei Fingern ist allerdings nervig langsam, hier empfiehlt sich das Zoomrad, welches man durch Streichen über die Anzeige der Zoomstufe aktivieren kann.
Insgesamt ist es also eine Frage des persönlichen Budgets und der Ansprüche, welches Handy für die eigenen Reisefotos besser geeignet ist. In Sachen Bildqualität gibt es mit dem Xiaomi 15 Ultra aber einen klaren Gewinner unseres Vergleichstests.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.































































































































