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Solar-Kraftwerke im All: SOLARIS sucht die besten Konzepte

Licht- und Radiowellen können Energie über weite Strecken übertragen, auch aus dem Orbit. (Bild: Airbus)
Licht- und Radiowellen können Energie über weite Strecken übertragen, auch aus dem Orbit. (Bild: Airbus)
Rund um die Uhr, wetterunabhängig und ohne Flächenverbrauch könnten Solarzellen im Orbit permanent riesige Mengen Strom liefern. Jetzt geht es um die technische Realisierung und Finanzierbarkeit für Strom aus dem All. Zwei Konzepte stehen in den Startlöchern.

Keinesfalls soll es als Konkurrenz zu erneuerbaren Energien auf der Erde verstanden werden. Stattdessen will die Initiative "SOLARIS" (benannt nach dem Roman von Stanislaw Lém) dazu beitragen, dass durch eine fast immer konstante Stromerzeugung Weltall-gestützter Satelliten eine Grundlast im Stromnetz sichergestellt ist.

Bereits im November 2022 startete das Vorhaben, welches nun konkretere Züge annimmt. So sind erste Studien zur bevorzugten Technik und der allgemeinen Realisierbarkeit abgeschlossen. Und das allgemeine Ergebnis lautet: Dank günstigerer Raketenstarts, verbesserter Robotertechnik und einer damit verbundenen erleichterten Arbeit im Orbit steht der Umsetzung wenig im Weg.

Derzeit werden zwei unterschiedliche Konzepte bevorzugt und parallel vorangetrieben. Zum einen soll die geerntete Sonnenenergie in Form vom Radiowellen an Empfangstationen auf der Erde geschickt werden.

Solche Energiepakete, allerdings in winzigen Einheiten, werden bereits jetzt von Satelliten im Orbit zur Erde geschickt. Das Grundkonzept ist also vertraut und funktioniert. Zudem können Radiowellen die Atmosphäre relativ ungestört durchdringen, selbst bei bewölktem Himmel. Hier bleibt das Problem bestehen, wie sich das Ganze mit wesentlich größeren Energiemengen umsetzen lässt.

Ein zweites Vorhaben setzt auf Spiegel, die in größerer Anzahl gezielt auf bestehende Solarfarmen ausgerichtet werden können. So ließe sich dort auch bei Dunkelheit mit annähernd gleichbleibender Leistung trotzdem Strom erzeugen.

Hierbei stünde der technischen Umsetzbarkeit fast gar nichts im Wege. Die eigentliche Stromerzeugung findet in einem normalen Solarpark statt. Wird außerdem Sonnenlicht nicht verstärkt, sondern lediglich gespiegelt, ist es absolut ungefährlich - Sonnenlicht eben.

Je nach Wetterlage ließe sich das Licht gezielt auf eine von mehreren verfügbaren Anlagen richten, über der der Himmel klar ist, und die Stromerzeugung funktioniert ansonsten wie bei Tag. Die Solarzellen wären schlussendlich nur besser ausgelastet.

Welche Konzepte genau umgesetzt werden sollen, wird sich Ende 2025 zeigen. Dann wird die aktuelle Phase mit Studien zu den unterschiedlichen Technologien sowie der konkreten Umsetzbarkeit abgeschlossen sein.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > Solar-Kraftwerke im All: SOLARIS sucht die besten Konzepte
Autor: Mario Petzold, 17.04.2024 (Update: 17.04.2024)