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Sturm im Weltall: Exoplanet hat Wetter

Ein Exoplanet könnte genau so aussehen, vielleicht. (pixabay/Peter Schmidt)
Ein Exoplanet könnte genau so aussehen, vielleicht. (pixabay/Peter Schmidt)
Das Hubble Weltraumteleskop hat einen Zyklon auf einem fast 1.000 Lichtjahre entfernten Planeten entdeckt. Eine geradezu erstaunliche Beobachtung, wenn man sich die Dimensionen klarmacht.

WASP-121b, der weniger wissenschaftlich auch Tylos genannt wird, ist ein Gasgigant in 880 Lichtjahren Entfernung. Aus galaktischer Sicht ist er damit gleich um die Ecke, schließlich entspricht die Entfernung nur 1 Prozent des Durchmessers unserer Milchstraße.

Aber selbst die Enterprise wäre bei Höchstgeschwindigkeit über einen Monat unterwegs, auch wenn sich die Geschwindigkeitsangaben in Science Fiction nie ganz sicher verifizieren lassen.

Wäre es ein Sehtest für Weltraumteleskope, stände die Reihe mit den allerkleinsten Zahlen und Buchstaben nicht in 2 Metern Entfernung. Stattdessen liegt die Tafel auf der Mondoberfläche und es geht nicht nur darum, ein "A" zu erkennen, sondern auch leichte Veränderung an diesem "A" wahrzunehmen.

Hubble konnte jedenfalls zahlreiche Aufnahmen in unterschiedlichen Spektren, zu unterschiedlichen Zeiten und über Jahre hinweg anfertigen. Seit der Entdeckung von WASP-121b im Jahr 2015 hat sich somit ein großer Datenschatz angesammelt.

Das perfekte Objekt

Dass der Exoplanet derart gut studiert werden kann, liegt an seiner besonderen Beschaffenheit. Es ist ein Gasgigant, maßgeblich 5.000-mal größer als die Erde.

Außerdem weist er einen minimalen Abstand zu seinem Heimatstern auf, sodass er stark genug beleuchtet ist und in kürzester Zeit aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen werden kann.

Dennoch mussten für die Entdeckung von Wetter auf einem fernen Planeten alle bisherigen Datensätze gemeinsam ausgewertet werden.

Dann begann die Suche nach kleinsten Veränderungen in der Farbgebung, den Temperaturmessungen und der spektralen Signatur, die Rückschlüsse auf die vorhandenen Elemente erlaubt.

Und siehe da: Zyklische Muster deuten auf Veränderungen in der Atmosphäre hin. Nicht gerade vergleichbar mit der Erde, aber wohl mit dem Wetter auf Jupiter, jedoch mit anderen Elementen, unter anderen Bedingungen und in einem anderen Sonnensystem.

Spannend ist das, weil Forscherinnen und Wissenschaftler damit einen Leitfaden zur Hand haben, um auch auf anderen Exoplaneten, die der Erde ähnlicher sind als ein 3.000 °C heißer Gasgigant direkt vor einer Sonne, nach Wetter und damit nach einer Atmosphäre zu suchen.

Nur für eine valide Wettervorhersage reicht es noch nicht, schließlich fand der beobachtete Zyklon vor knapp 1.000 Jahren statt.

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Autor: Mario Petzold,  5.01.2024 (Update:  5.01.2024)