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Test DockCase - Dockingstation und Hülle für das MacBook Pro

Anti-Dongle. Immer den richtigen Anschluss dabei. Da die aktuellen MacBook Pro Modelle mit Anschlussvielfalt geizen, sollte man immer eine kleine Docking-Station dabei haben. Das Dockcase vereint eine USB-C Dockingstation und eine schlanke Lederhülle. Im Test sehen wir uns das Vorserienmodell für das MacBook Pro 15 an und bewerten das Konzept.

Das Dockcase wird in einer relativ schlichten Verpackung geliefert, die jedoch nicht ganz an das hohe Apple Niveau heranreicht. Ein etwas geringerer Einsatz von Kunststoff wäre wünschenswert.

Das Sleve aus Leder

Das Dockcase selbst verbindet eine Kunstlederhülle mit eingebautem USB-C Dock. Somit hat man in der Theorie immer das Dock dabei und schützt die kratzempfindliche Aluminiumoberfläche des MacBook Pro.

Die Kunstlederoberfläche der Hülle sieht hochwertig aus und greift sich gut an. Die Nähte und die Verklebung zum Dock ist jedoch bei unserem Vorserien-Testgerät nicht perfekt verarbeitet. Auch das aus Aluminium gefertigte Dock ist nicht ganz so hochwertig verarbeitet wie man es von Apple Produkten z.B. gewöhnt ist. In der Funktion ist dies jedoch nur beim LAN Port etwas einschränkend, der bei unserem Testmodell sehr schwergängig ist (da zu klein gefertigt). Pfiffig ist die integrierte Aufnahme für das mitgelieferte USB-C Kabel. Weiters hat man beim magnetischen Verschluss noch die Möglichkeit in einem Fach Visitenkarten oder einen kleinen USB-Stick mitzunehmen.

Berücksichtigen muss man die Abmessungen des DockCase. Besonders beim 15-Zoll-MacBook Pro können die vergrößerten Abmessungen durch das Dock ein Problem bei kleinen Rucksäcken sein. Im Test passte das Dockcase nur in einen großen Notebookrucksack. 

Ports der Dockingstation

Die Anschlüsse des Docks funktionierten im Test einwandfrei. Besonders die Stromversorgung über USB-C war bei unseren USB-C Dockingstations von Kensington und Anker immer wieder ein Problem unter OSX. Nicht so beim Dockcase, welches aber auch genau für das MacBook Pro 15 gemacht ist. Einzig der Stromstecker muss vollständig eingesteckt sein. Falls er nur 1mm herausragt, funktioniert die Stromversorgung nicht.

Der USB-C Port ist jedoch (wie auch beschrieben) kein Thunderbolt Port und bietet nur USB 3.1 Gen.1, also USB 3.0 Geschwindigkeit. Die Sandisk Extreme 900 erreichte am Thunderbolt Port direkt am MBP15 857 MB/s lesend und 571 MB/s schreiben (Blackmagic Disk Speed Test). Am USB-C Port des Dockcase bleibt lesend weniger als die Hälfte mit 422 MB/s. Schreibend verliert man weniger Leistung (415 MB/s) und man sieht die Limitierung von USB 3.1 Gen.1. Am USB-A Port bleibt die Leseleistung im Test (427 MB/s), schreibend erreichen wir aber nur 389 MB/s. Externe Festplatten, übliche USB-Sticks und externe SSDs der Mittelklasse sollten dadurch nicht gebremst werden. Probleme gab es im Test bei den USB-Schnittstellen nur mit dem Logitech 2.4 GHz Empfänger für drahtlose Mäuse. Dieser mag jedoch auch andere Docks im Test nicht recht am MacBook Pro.

Sandisk Extreme 900 am internen Thunderbolt Port des MBP15
Sandisk Extreme 900 am internen Thunderbolt Port des MBP15
Sandisk Extreme 900 am USB-C Port
Sandisk Extreme 900 am USB-C Port
Extreme 900 am USB-A 3.0 Port
Extreme 900 am USB-A 3.0 Port
USB-C Port zum Verbinden mit dem MacBook Pro
USB-C Port zum Verbinden mit dem MacBook Pro

Der integrierte SD-Port ist für normale und Micro-SD Karten geeignet. Im Test mit einer schnellen Toshiba Exceria M401 Micro-SD schaffte das DockCase im Test 85 MB/s im Adapter und 79 MB/s direkt im MicroSD Slot. Man kann also mit etwa 80 MB/s rechnen. Ein guter Wert für die Micro-SD Karte. Im Micro-SD Slot verschwindet die Karte vollständig, normale SD Karten stehen jedoch heraus.

Der verbaute HDMI Port funktionierte ebenfalls wie beworben. Er unterstützt jedoch nur HDMI 1.4 und dadurch maximal 4K mit 30 Hertz. Weiters funktionierte im Test die Retina Skalierung nicht. Dadurch eignet er sich also hauptsächlich für 1080p Displays.

Von links nach rechts: LAN, HDMI 1.4, USB-C Stromversorgung, USB-C (3.1 Gen.1), 3x USB 3.0, Micro-SD / SD-Kartenleser
Von links nach rechts: LAN, HDMI 1.4, USB-C Stromversorgung, USB-C (3.1 Gen.1), 3x USB 3.0, Micro-SD / SD-Kartenleser

Hitzeentwicklung

Wie bei USB Peripherie üblich ist die Hitzeentwicklung erwähnenswert. Auch das passiv gekühlte Dockcase erhitzt sich bei Benutzung spürbar. Wir messen bis zu 40°C bei den Ports (37 - 40°C je nach Position). Dadurch besteht zwar keine Verbrennungsgefahr, der Kleber der Lederhülle könnte jedoch über die Nutzungsdauer leiden. 

Stromverbrauch

Ohne angeschlossenen Verbraucher benötigte das Dockcase etwa 3,5 Watt. Dies erhöht sich mit USB Maus und Tastatur auf etwa 3,9 Watt. Schließt man HDMI und LAN an messen wir 5,1 Watt. Hinzu kann noch der Verbrauch von externen HDDS und USB Sticks kommen (Bis zu 2,8 Watt z.b. bei der Samsung SSD T5). Dadurch kann das Dockcase also durchaus einen Einfluss auf die Akkulaufzeit haben.

Fazit

Das DockCase ist eine Kombination aus Ledertasche und USB-C (Gen.1) Dockingstation. Die Kombination gefällt im Test durch die einwandfreie Funktion der beworbenen Ports und das ansprechende Design. Bei der Verarbeitung gibt es bei unserem Vorseriengerät noch Raum für Verbesserungen - besonders im Vergleich zu dem hochpreisigen MacBook Pro. Die Dockingstation verzichtet auf Thunderbolt, wodurch man leider keine Möglichkeit hat einen 4K Bildschirm mit 60 Hz zu betreiben. Auch schnelle USB-SSDs wie die Sandisk Extreme 900 oder Samsung SSD T5 können nicht voll ausgenutzt werden. Das Prinzip Sleeve und Dockingstation zu kombinieren gefällt uns jedoch. Nachteilig beim 15-Zoll-Modell sind die größeren Abmessungen, wodurch das Dockcase nicht mehr in einige Notebookrucksäcke passt. Derzeit ist das DockCase für die aktuellen MacBook Pro 13 und 15 (ab 2016) direkt beim Hersteller mit Frühkäuferrabatt um 79 Dollar erhältlich und damit preislich vergleichbar mit einer Hülle und einem USB-C Dock. Der Listenpreis liegt bei 129 Dollar und damit deutlich höher. 

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Autor: Klaus Hinum, 29.08.2017 (Update:  6.07.2018)