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Welock Smart Lock Touch41: Smartes Türschloss mit Fingerabdrucksensor im Praxis-Test - Update

Schlüssellos. Das Smart Lock Touch41 von Welock öffnet per Fingerabdruck, RFID-Karte oder Smartphone. Das Schloss ersetzt den vorhandenen Zylinder und kommt ganz ohne Schlüssel aus. Was passiert, wenn der Strom ausfällt, wer öffnen kann und wie sich das smarte Schloss im Alltag schlägt, haben wir ausprobiert.

Welock bietet mit dem Smart Lock Touch41 ein Türschloss mit Fingerabdruckleser, RFID-Erkennung und Bluetooth. Der Hersteller hat noch weitere Modell im Programm, etwa mit Nummernpad. Das Smart Lock Touch41 gibt es auch noch mit einer externen WLAN-Box, damit kann das Schloss dann per WiFi aus der Ferne bedient werden.

Unser Testmodell ist ein Smart Lock Touch41 (nicht Mini) ohne WLAN-Box. Die UVP liegt bei 189 Euro. Im Preis ist der Schließzylinder enthalten, da dieser fest mit dem elektronischen Bauteil verbunden ist. Unser Testmodell kommt mit einem europäischen Normzylinder mit einer Länge von 55 Millimetern.

Lieferumfang - Welock Smart Lock Touch41 kommt mit RFID-Karten

Das Smart Lock Touch41 kommt in einem kompakten Karton. Darin liegt neben der montierten Schlosseinheit die bebilderte Anleitung in fünf Sprachen und eine Box mit Zubehör. Darin befinden sich drei RFID-Karten mit Bändern, um sie an einem Schlüsselbund zu befestigen. Die Karten müssen am Schloss zuerst angelegt werden, bevor sie verwendet werden können.

Außerdem liegt dem Schloss ein Kreuz-Schlitz- und ein Inbus-Schlüssel bei. Der Kreuz-Schlitz wird im Regelfall für die Schraube benötigt, die den Schließzylinder in der Türe fixiert. Der Inbus kommt an Madenschrauben am Schloss zum Einsatz, etwa zum Einsetzen der Batterien oder zur Längenverstellung.

Außerdem liegt dem Schloss eine SIM-Nadel bei. Das Smart Lock hat keine SIM-Karte, das Werkzeug wird zum Zurücksetzen benötigt. Drei AAA-Batterien, die für den Betrieb benötigt werden, liegen dem Schloss nicht bei. An dem Schloss gibt es eine kleine Funktionstaste und einen Fingerabdruckleser.

Einbau - Smartschloss ist längenverstellbar

Bei normalen Schließzylindern wird die Länge des Zylinders an die Haustüre angepasst. Von der Mitte der Türe wird die jeweilige Länge gemessen, der Zylinder entsprechend ausgesucht bzw. hergestellt. Vom Smart Lock Touch41 gibt es jedoch nur eine Länge. Um das Schloss dennoch möglichst vielseitig einsetzen zu können, setzt der Hersteller auf Verstellbereiche der beiden Drehgriffe. Diese können auf einem Vierkant verschoben werden, die passende Einstellung wird über eine Madenschraube gesichert. 

Der Knauf auf der Innenseite kann komplett abgeschoben werden für den Einbau. Die Einheit an der Außenseite ist verschiebbar, kann jedoch nicht abgenommen werden - Einbruchschutz. Damit lässt sich das Schloss an Türen mit Stärken zwischen 50 und 100 mm Einstellen. Im Test gelang das an zwei von drei Türen. Bei der dritten war jedoch nicht die Stärke das Problem, sondern eine verbaute Sicherheitsrosette vor dem Zylinder. Die soll ein Aufbohren und herausziehen des Zylinders verhindern. Durch die reduzierte Öffnung kann jedoch das Smart Lock nicht verbaut werden. 

Damit das Schloss funktioniert, müssen Batterien eingesetzt werden. Dafür wird eine per Schraube gesicherte Abdeckung abgenommen, im Anschluss werden zwei Klappen aufgeklappt. Eine wird nach der Ersteinrichtung ebenfalls mit einer Schraube gesichert. Jemand mit einem Inbus-Schlüssel kommt trotzdem an die Batterien und kann sie entfernen. Dafür hat Welock einen Mikro-USB-Port verbaut. Eine dort angeschlossene Powerbank kann das Schloss mit Strom versorgen, um es zu öffnen. Das ist auch die Lösung, wenn die Batterien einmal leer sein sollten und nicht rechtzeitig ersetzt wurden. Mit den Batterien soll das Schloss laut Hersteller 10 bis 12 Monate genutzt werden können.

Das Schloss ist nach IP65 gegen Wasser und Staub geschützt. Der Hersteller empfiehlt eine Anbringung an einer Tür unter einem Vordach.

Das Welock Smart Lock gibt es nur in einer Zylinder-Länge.
Das Welock Smart Lock gibt es nur in einer Zylinder-Länge.
Mit einer Sicherheitsrosette ist das SMart Lock Touch41 nicht kompatibel
Mit einer Sicherheitsrosette ist das SMart Lock Touch41 nicht kompatibel
Die Länge des Schlosses kann über die Knäufe reguliert werden.
Die Länge des Schlosses kann über die Knäufe reguliert werden.
Auf beiden Seiten sitzt ein Knauf, einen Schlüssel gibt es nicht mehr.
Auf beiden Seiten sitzt ein Knauf, einen Schlüssel gibt es nicht mehr.
Ist das Schloss nicht entriegelt, dreht die Bedieneinheit außen frei.
Ist das Schloss nicht entriegelt, dreht die Bedieneinheit außen frei.
Der Knauf innen öffnet die Türe immer.
Der Knauf innen öffnet die Türe immer.

Einrichtung - Smart Lock Touch41 mit einem Knopf

Welock bietet eine Smartphone-App zum Schloss für Android und iOS. Das Schloss kann aber auch über die Tasten und das Display direkt am Gerät eingerichtet werden. Nach der Installation der App muss ein Nutzerkonto bei Welock angelegt werden. Im Anschluss können Geräte zur App hinzugefügt werden. Das geschieht über das Einscannen des QR-Codes auf dem Schloss. Um die Sicherheit zu erhöhen, muss im Anschluss eine Schloss-ID eingegeben werden - diese steht auf dem Schließzylinder und ist daher im eingebauten Zustand nicht zu sehen. 

Das Schloss selbst verlang nach mindestens einem Administrator. Dieser wird zu Beginn der Einrichtung angelegt bzw. sein Fingerabdruck hinterlegt. Sinnvoll ist es, gleich mehrere Fingerabdrücke zu hinterlegen, um den Zugang zum Schloss nicht zu verlieren, denn der Abdruck des Administrators wird immer benötigt, um bis zu 97 weitere Benutzer anzulegen.

Um in das Einrichtungsmenü zu gelangen, muss die Funktionstaste fünf Sekunden gedrückt werden. Im Anschluss muss ein Administrator seinen Finger auflegen. Mit der Funktionstaste kann durch das Menü navigiert werden. Dabei ist es möglich, neue Benutzer hinzuzufügen, diese müssen lediglich ihren Finger auf den Leser legen und nach Aufforderung zweimal etwas bewegen. Ebenso ist es möglich, RFID-Schließkarten anzulernen - etwa die drei beiliegenden Karten. Das gelingt im Test schnell und problemlos. Die Sprache am Display kann zwischen englisch, deutsch und mandarin gewechselt werden. 

Über das Schloss ist es auch möglich, Benutzer, Administratoren und RFID-Karten zu löschen. Auch Bluetoothfernbedienungen können angelegt werden, ebenso ist es möglich die Bluetoothfunktion zu deaktivieren. Die Bedienung mit nur einer Taste ist nicht sonderlich komfortabel, funktioniert im Test aber zuverlässig. 

App - Welock-App für Android und iOS

Mit der Welock-App können mehrere Geräte gekoppelt werden, für jedes Gerät sind eigene Einstellungen möglich. Über die Software können weitere App-Nutzer dem Schloss zugeordnet werden. Auch ist es möglich, über die App RFID-Karten zuzuordnen. Diese können - anders als am Schloss - auch zeitlich begrenzt werden. Die RFID-Karte hat dann nur für eine bestimmte Zeitspanne die Berechtigung, die Türe zu öffnen. 

Über die Software können außerdem Karten und Fingerabdrücke gelöscht werden. Das Hinzufügen von Fingerabdrücken ist nicht möglich. Außerdem kann das Smartphone, wenn es per Bluetooth gekoppelt ist, selbst als Schlüssel genutzt werden. Sollte nichts mehr helfen, kann das Schloss auch per USB-Kabel mit dem Smartphone verbunden und entsperrt werden - ohne Bluetoothverbindung. Das gibt weitere Sicherheit, allerdings benötigt man dafür ein USB-C auf Micro-USB-Kabel bzw. entsprechende Adapter.

Über die Welock-App kann außerdem eine WiFi-Box eingerichtet werden, um eine WLAN-Anbindung des Schlosses zu ermöglichen. Dann kann das Schloss auch mit Amazon Alexa gekoppelt werden. Eine Anbindung an den Google Assistant ist in Planung.

In der App gibt es außerdem die Möglichkeit, sich ein Schließprotokoll anzeigen zu lassen. Damit kann eingesehen werden, welcher Nutzer wann mit welcher Schließmethode die Türe geöffnet hat. Um alle Daten einsehen zu können, muss das Schloss allerdings per Bluetooth mit dem Smartphone synchronisiert werden. Außerdem zeigt die Software den aktuellen Akkustand des Schlosses an.

Alltag - Vorsicht bei der USB-Funktion

Im Alltag hinterlässt das Welock Smart Lock Touch41 einen guten Eindruck. Fingerabdrücke werden sehr zuverlässig erkannt. Lediglich wenn die Finger nass sind, braucht es mehr als einen Versuch, um das Schloss zu öffnen. Weil das Scannen des Fingerabdrucks so schnell und zuverlässig funktioniert, werden die RFID-Karten und die Entsperrung per Smartphone nur selten genutzt. Weil das Smartphone erst eine Verbindung zum Schloss aufbauen muss, vergehen einige Sekunden, bevor die Türe geöffnet werden kann.

Zwar muss das Schloss vor dem Auflegen des Fingers erst über einen Tastendruck geweckt werden, die Bedienung ist aber dennoch sprichwörtlich kinderleicht. Ein Fünfjähriger im Testhaushalt kann das Schloss problemlos bedienen und die Türe öffnen. Für diesen Fall ist das Smart Lock Touch41 sehr praktisch, weil die Kinder keinen Schlüssel verlieren können.

Störend ist, dass das Schloss in sich leicht krumm ist. Das fällt bei der Draufsicht von der Seite auf. Der Abstand zwischen dem inneren Knauf und der Türe ist nicht immer gleich groß. Auch hat das Schloss insgesamt deutlich Spiel in der Türe, obwohl es fest verschraubt ist. Das System arbeitet problemlos, dennoch leidet der Qualitätseindruck dadurch.

Während des Tests hatten wir eine Fehlfunktion, dass Schloss war plötzlich von jedem zu öffnen, egal ob der Fingerabdruck hinterlegt war oder nicht. Wir stellten Kontakt mit dem Kundenservice her und bekamen zügig eine Antwort. Nach der Beschreibung des Problems und erfolglosem Zurücksetzen bekamen wir die Lösung. Beim Testen der Notöffnung via USB hatten wir die Stromversorgung gekappt, während das Schloss noch offen war. Dadurch blieb das Welock auf Dauer-Auf. Wir haben dann eine Powerbank an das Schloss angeschlossen, das Schloss via App entsperrt und gewartet, bis es wieder verriegelt. Danach war ein normaler Betrieb möglich. Daher ist beim Öffnen via USB Vorsicht geboten, wir vermissen einen entsprechenden Hinweis in der Anleitung. Alle Familienmitglieder kommen mit dem Welock gut zurecht. Zur Sicherheit des Türschlosses können wir nichts sagen.

Pro

 +  einfacher Einbau
 +  viele Möglichkeiten zum Öffnen
 +  zuverlässige Funktion und einfache Handhabung
 +  um WLAN-Funktion erweiterbar

Contra

 –  Testmuster hat Spiel in der Tür
 –  Verbindung mit dem Smartphone dauert etwas

Test-Fazit zum smarten Türschloss von Welock

Im Test: Welock Smart Lock Touch41. Testgerät zur Verfügung gestellt von Geekbuying.com.
Im Test: Welock Smart Lock Touch41. Testgerät zur Verfügung gestellt von Geekbuying.com.

Das Welock Smart Lock Touch41 kann uns überzeugen. Der Einbau ist einfach und schnell erledigt. Das smarte Schloss erleichtert den Alltag, denn sich aussperren ist damit unmöglich. Positiv sind die verschiedenen möglichen Varianten, um das Schloss zu öffnen. Außerdem geben sie Sicherheit, wenn doch mal eine Variante nicht funktionieren sollte.

Für besondere Fälle können auch die zeitliche Beschränkung des Zugangs und die Aufzeichnung der Öffnungen sinnvoll sein. Erweitern lässt sich der Funktionsumfang mit der WiFi-Box, dann kann das Schloss auch aus der Ferne geöffnet werden, was gerade in Verbindung mit einer Smarten Türklingel sinnvoll sein kann.

Das Welock Smart Lock Touch41 hat einen großen Funktionsumfang und arbeitet in unserem Test einwandfrei.

In jedem Fall sollte die Türe, an der das Schloss eingebaut wird, vorher geprüft werden. Neben der Stärke der Türe sollte auch ein Verbau des Zylinders geprüft werden. Außerdem sollte die Türe durch ein Vordach geschützt werden, damit das Schloss nicht auf Dauer durch eindringende Feuchtigkeit ausfällt. Leider trübt die Qualitätsanmutung an unserem Testmuster den Gesamteindruck etwas.

Preis und Verfügbarkeit

Das Welock Smart Lock Touch41 wird bei verschiedenen Händlern angeboten, etwa bei Amazon oder unserem Leihsteller Geekbuying. Welock hat aber auch einen eigenen Online-Shop. Die UVP des smarten Schlosses liegt bei 189 Euro.

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Benedikt Winkel, 17.11.2023 (Update: 25.11.2023)