Das neueste Projekt von Twitter-Gründer Jack Dorsey ist bitchat, eine Alternative zu Nachrichten-Apps wie WhatsApp und Telegram, die einen noch besseren Schutz der Privatsphäre sicherstellen soll. Denn während beispielsweise WhatsApp alle Direktnachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt, könnte beispielsweise eine EU-weite Chatkontrolle, wie diese von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde, eine Lockerung der Verschlüsselung und eine Überwachung sämtlicher Nachrichten erzwingen.
bitchat überträgt Nachrichten aber nicht über das Internet, sondern über ein dezentralisiertes Bluetooth Mesh-Netzwerk. Das bedeutet, dass eine Nachricht automatisch an jedes andere Smartphone mit installierter bitchat-App in einer Entfernung von bis zu 300 Metern übertragen wird, welches diese Nachricht an das nächste Smartphone weiterleitet, bis diese irgendwann den zuvor festgelegten Empfänger erreicht. Diese "Mittelsmänner" können die so übertragenen Nachrichten nicht sehen, eine AES-256-CGM-Verschlüsselung soll verhindern, dass der Inhalt von jemand anderem als dem Empfänger entschlüsselt werden kann.
Wie schnell eine Nachricht den Empfänger erreicht, dürfte vor allem auch davon abhängen, wie viele Nutzer bitchat verwenden, und wie weit die Distanz zwischen Absender und Empfänger ist. Allerdings macht es das Senden per Bluetooth beinahe unmöglich, Nachrichten zu zensieren oder gar die Kommunikation einzuschränken, indem eine Regierung etwa das Internet und den Mobilfunk großflächig abschaltet.
Die Chat-App unterstützt die üblichen Messenger-Features, inklusive Favoriten, Pings und Gruppenchats. Zum Schutz der Privatsphäre verzichtet bitchat aber auf Accounts, Telefonnummern oder andere persistente Erkennungsmerkmale von Nutzern, sodass selbst dann, wenn jemand in den Besitz von Nachrichten gelangen würde, nicht festgestellt werden könnte, von wem diese gesendet wurden. Eine Beta-Version von bitchat wird aktuell von 10.000 iPhone-Nutzern getestet, ob oder wann die App veröffentlicht wird, ist noch unklar.











