Bescheiden sind die Ziele nicht formuliert. Am Ende soll ein robustes und vor allem stör- und manipulierungssicheres Ortungssystem entstehen, welches noch dazu mehr Bandbreite und eine zehnmal höhere Genauigkeit als die aktuellen Systeme aufweisen soll.
Die entsprechenden Verträge wurde gerade unterzeichnet, um die Technologie für den praxisreifen Einsatz zu erforschen sowie die Machbarkeit für die kommenden Jahre zu untersuchen. Beteiligt sind insgesamt 33 Unternehmen aus verschiedenen ESA-Mitgliedsstaaten.
In der Führungsrolle ist die OHB-Systems AG vorgesehen. Das börsennotierte Unternehmen mit etwa 3.000 Angestellten liefert immer wieder Technik für ESA-Missionen und hat 14 der derzeit 34 Galileo-Satelliten des europäischen Navigationssystems konstruiert.
Neu gedachte Übertragung
Um das Vorhaben zu realisieren und noch dazu weitere Anwendungsmöglichkeiten zwischen autonomem Fahren, weltweiter Zeitsteuerung und mehr zu erschließen, soll die Übertragungsart der Signale geändert werden.
Weg von der klassischen Radiowelle, die bei GPS oder Galileo zwischen 1 und 1,5 Gigahertz aufweist, hin zur direkten optischen Übertragung mittels Laserstrahl. Auch bei Licht handelt es sich bekanntermaßen um eine elektromagnetische Welle, die schon längst zur Datenübertragung genutzt wird.
Der große Vorteil findet sich hier in der viel, viel höheren Frequenz. Sie liegt etwa 500.000-mal höher bei ungefähr 500 Terahertz, abhängig von der Wellenlänge des genutzten Laserlichts.
Allein dadurch ergeben sich die höheren Bandbreiten und die wesentlich bessere Genauigkeit bei der Ortung oder der Bestimmung der exakten Zeit, die für die Ortung im Grunde genauso wichtig ist. Dazu gibt es derzeit keine technischen Möglichkeiten, eine solche Übertragung großflächig zu stören.
Und auch die Entwicklung passender Laser spielt mit. Schließlich ist es bereits gelungen, diese auf einem einzelnen Chip unterzubringen. Im November 2025 soll ein Fahrplan für erste Versuche auch im Orbit vorgelegt werden.