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Transparente Solarzellen halbieren Stromverbrauch von Gewächshäusern

Vier separate Räume mit unterschiedlichem Bedeckungsgrad mit transparenten Solarpanels kamen zum Einsatz. (Bildquelle: Murdoch University)
Vier separate Räume mit unterschiedlichem Bedeckungsgrad mit transparenten Solarpanels kamen zum Einsatz. (Bildquelle: Murdoch University)
Es wären gigantische Flächen, die genutzt werden könnten. Teile des Stroms würden direkt genutzt. Und der Einfluss auf das Wachstum hält Überraschungen bereit.

Eine umfangreiche Studie der Murdoch University in Perth, Australien, hat den Einfluss von transparenten Solarmodulen auf den Energiehaushalt von Gewächshäusern untersucht. Natürlich wurde auch das Wachstum von 18 unterschiedlichen Gemüsesorten über den Zeitraum von knapp einem Jahr dokumentiert.

Zum Einsatz kamen annähernd durchsichtige Solarzellen, die die normalen Glasdächer und -fronten der Gewächshäuser ersetzten. Dadurch verringerte sich die Intensität der Sonneneinstrahlung von 80 Prozent auf 55 Prozent im Vergleich zu Messungen im Freien.

Allerdings verteilte sich die Absorption unterschiedlich über das Spektrum des einfallenden Lichts hinweg. UV-Strahlung, die Pflanzenwachstum behindern kann, wurde durch die spezielle Verglasung fast vollständig entfernt, während sie bei gewöhnlicher Verglasung nur um etwa 86 Prozent reduziert wird. Beim für die Photosynthese entscheidenden Licht des sichtbaren Spektrums hatte das Standardgewächshaus hingegen klare Vorteile.

Das führte zu bemerkenswerten Ergebnissen: Trotz insgesamt schwächeren Lichts wuchsen etwa Paprika, Tomaten und Gartensalat in den unterschiedlichen Umgebungen gleich gut. Chilischoten wuchsen im Solar-Gewächshaus sogar besser. Knoblauch, Weizen oder Sonnenblumen wuchsen dagegen langsamer.

Riesiges Einsparpotential

Gleichzeitig konnten mit dem Solarstrom die Ventilation, Befeuchtungsanlagen, Computersteuerung, Licht et cetera betrieben werden. Die großen Einsparpotentiale dürften kaum überraschen.

So konnten die mit Solarmodulen verkleideten Gewächshäuser etwa die Hälfte ihres Strombedarfes selbst decken. Außerdem stellten die Forschenden fest, dass auch der Wasserverbrauch um fast ein Drittel geringer ausfiel.

Zu bedenken ist aber, dass die Region um Perth zu den sonnigsten Ecken der Welt zählt. Nur Los Angeles oder Kapstadt erreichen ähnliche Werte bei der einfallenden Strahlungsleistung über das Jahr hinweg. Für die Gewächshauswüsten Südspaniens zum Beispiel dürfte der Energieertrag also etwas niedriger ausfallen.

Angesichts der bemerkenswerten Ergebnisse beim Pflanzenwachstum wird es sich wohl dennoch lohnen.

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Autor: Mario Petzold, 11.02.2025 (Update: 12.02.2025)