Unter Gamern kursiert die Vermutung, dass Microsoft aufgehört hat, neue Zahlen zu Xbox-Game-Pass-Abonnements zu veröffentlichen, weil das Wachstum nachgelassen hat. Anhänger dieser Theorie dürften sich durch neue Daten von Antenna bestätigt fühlen. Laut einem Artikel des Investmentberaters SuperJoost sind die Anmeldungen in den USA seit August 2024 schrittweise zurückgegangen. Die jüngsten Preiserhöhungen für den Tarif sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Zwar ist die Zahl neuer Game-Pass-Abos gesunken, doch Microsoft konnte zeitweise Aktivitätsspitzen verzeichnen. Wie SuperJoost anmerkt, sorgte Call of Duty: Black Ops 6 im Oktober 2024 für das größte Interesse. Auch beliebte Game-Pass-Titel wie Oblivion Remastered und Clair Obscur: Expedition 33 führten kurzzeitig zu einem Anstieg. Dennoch dürfte diese Entwicklung deutlich hinter Microsofts hohen Erwartungen zurückbleiben.
Durch den FTC-Prozess geleakte Dokumente zeigen, dass Microsoft bis 2030 rund 100 Millionen Abonnenten angestrebt hatte. Die Antenna-Zahlen beziehen sich jedoch nicht auf weltweite Mitgliederzahlen. Zudem ist unklar, wie viele Nutzer im vergangenen Jahr ihre regelmäßigen Zahlungen gekündigt haben. Damit Xbox weiterhin positiv in die Zukunft blicken kann, wäre eine starke Bindung treuer Kunden entscheidend.
Die Kundenbindung könnte nach den im September angekündigten Änderungen gelitten haben. Für Gamer in Deutschland kostet das Xbox Game Pass Ultimate – das Abo, das auch Day-One-Releases umfasst – 26,99 Euro pro Monat. Das führte zu einer Welle von Kündigungen, die zeitweise sogar die Microsoft-Website zum Absturz brachte.
Ein ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter sagte gegenüber SuperJoost, dass die wiederholten Preiserhöhungen „ein schlechtes Bild“ auf Xbox werfen. Der Analyst zeigt sich optimistischer. Er erklärt, dass die bisherige Preisstruktur nicht darauf ausgelegt war, die unterschiedlichen Spielgewohnheiten der Nutzer widerzuspiegeln.
Engagierte Spieler zahlten bereitwillig 12,99 Euro im Monat, doch die Kosten für den Betrieb des Dienstes überstiegen die Einnahmen. Power-User hätten laut Analyst auch weniger Einwände gegen einen höheren Preis. Gelegenheitsspieler hingegen könnten weiterhin von günstigeren Tarifstufen profitieren. Die Aufteilung der Vorteile auf verschiedene Abo-Stufen könnte dem Game Pass langfristig sogar zugutekommen.
Viele Gamer finden jedoch, dass der Game Pass inzwischen zu wenig Gegenwert bietet. Ohne starke hauseigene Hardware ist Microsoft zudem gezwungen, verstärkt um Nutzer auf anderen Geräten zu werben.











