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Kommentar | Das Apple iPhone 14 wird nicht gekauft, sondern abonniert – und das wird teuer für Kunden

Apple soll bald auch Hardware als monatliches Abonnement verkaufen, nicht nur Services. (Bild: Kayra Sercan)
Apple soll bald auch Hardware als monatliches Abonnement verkaufen, nicht nur Services. (Bild: Kayra Sercan)
Apple will iPhones in Zukunft als Abonnement anbieten, zusätzlich zu den gewohnten Kauf-Optionen. Durch dieses Hardware-Abonnement müssen Kunden, die sich dafür entscheiden, insgesamt deutlich mehr bezahlen, während Apple das Abo als guten Deal hinstellen kann.
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Subventionen durch Netzbetreiber haben über die vergangenen Jahre an Bedeutung verloren, die Preise von Smartphones sind im selben Zeitraum stetig gestiegen. Das führt dazu, dass Kunden ihr iPhone deutlich länger behalten als zuvor – zumindest ein Analyst schätzt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines iPhone auf beachtliche vier Jahre.

Apple will diesem Trend offenbar entgegenwirken, denn wie Bloomberg berichtet soll nach dem iPhone Upgrade-Programm auch ein "echtes" Abonnement für iPhones eingeführt werden. Anders als bei Netzbetreiber-Subventionen oder auch beim Upgrade-Programm gehört dem Kunden das iPhone niemals – dieser kann das Gerät so lange nutzen, wie er die monatliche Gebühr bezahlt, wird das Abo gekündigt, muss das iPhone an Apple zurückgeschickt werden.

Für den Kunden ist der scheinbar große Vorteil, dass dieser alle zwölf Monate ein neues iPhone erhält, ohne vorab einen vierstelligen Betrag auf den Tisch legen zu müssen. Doch tatsächlich ist dies ein Vorteil für Apple, denn der Konzern kann den Upgrade-Zyklus von Abonnenten praktisch von vier Jahren auf nur ein Jahr verkürzen – und im selben Zeitraum deutlich mehr Geld von jedem Kunden verdienen.

Würde Apple beispielsweise nur 35 Euro pro Monat für das Basismodell des iPhone 13 (ca. 840 Euro auf Amazon) und später des iPhone 14 berechnen, so würde der Konzern in drei Jahren 1.260 Euro verdienen, in vier Jahren sogar 1.680 Euro. Statt nur der 899 Euro, die derselbe Kunde im Moment über denselben Zeitraum bezahlt. Darüber hinaus erhält Apple das gebrauchte iPhone jedes Jahr zurück, um es generalüberholen und mit einem kleineren Profit verkaufen zu können.

Dadurch kann Apple einerseits für jedes iPhone doppelt kassieren, und andererseits den durchschnittlichen Umsatz, den jeder Kunde generiert, deutlich erhöhen. Am Ende sind es aber die Kunden, die deutlich mehr Geld als bisher ausgeben – und die das unter Umständen gar nicht merken. Denn wenn Apple dieses Hardware-Abonnement um Services wie Apple Care oder Apple News+ erweitert, die Kunden ansonsten unter Umständen gar nicht abonnieren würden, könnte das Abo auf dem Papier nach einem guten Deal aussehen.

Dieses Abonnement soll zum Launch des iPhone 14 und des iPhone 14 Pro bereits verfügbar sein, spätestens dann wird sich zeigen, wie tief Kunden für das Smartphone-Abonnement tatsächlich in die Tasche greifen müssen. Apples klares Ziel ist aber, den Umsatz pro Kunden zu erhöhen, sodass Nutzer besser zweimal nachrechnen sollten, ob sich ein derartiges Abo für sie tatsächlich lohnt, oder ob ein Kauf die bessere Option bleibt.

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Kommentar von Hannes Brecher
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Autor: Hannes Brecher,  4.04.2022 (Update:  4.04.2022)