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Ein kurzer Blick auf Izhois USB-C-Kabel mit Wechseldisplay für Spannung, Watt und Ampere

Über ein halbes Watt Ungenauigkeit. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Über ein halbes Watt Ungenauigkeit. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Displaykabel sind praktisch. Doch normalerweise zeigen sie nur die Leistung in Watt an, denn der Platz auf dem Stecker ist begrenzt. Izhoi will das lösen und Notebookcheck.com hat sich das Kabel kurz angeschaut.

Wer wissen will, was über USB Typ C und das Power-Delivery-Protokoll (USB PD) geschickt wird, der braucht ein Gerät, das weitere Informationen anzeigen kann. Sei es eine Powerbank, wie die von uns getestete Anker Prime 20.000 mAh, ein Netzteil mit Display, ein Zwischenstecker oder auch ein Kabel mit Display.

Die Auswahl war bisher jedoch schwierig. Denn die simplen Kabel haben nur ein kleines Display. Kabel mit mehr Informationen, wie etwa Charger-Labs Diagnose-Kabel, das wir auch haben, sind jedoch beim Aufwickeln sehr unpraktisch.

Auf Amazon sind wir aber kürzlich auf das neue Kabel von Izhoi gestoßen, das mehr verspricht. Eine Anzeige der Spannung, der Leistung und der Stärke. Dafür wechselt das Display zwischen Volt, Watt und Ampere durch. Das machte uns so neugierig, dass wir das Kabel kurzerhand gekauft haben und ein paar Experimente durchgeführt haben.

Beim ersten Anstecken sieht man einen Bootprozess, der grob sieben Sekunden dauert. Andere Kabel zeigen sofort Daten an, das Izhoi-Kabel braucht etwas Zeit. Auswirkungen auf den Datentransfer hat das aber nicht. Im Betriebssystem ist ein Datenträger am USB-Kabel innerhalb von ein bis zwei Sekunden sichtbar. Für Datentransfers eignet sich das Kabel allerdings nicht, denn die Beschaltung entspricht nur USB 2.0.

Der Wechsel zwischen den Anzeigen startet sofort. Einen Knopf gibt es nicht. Die Watt-Anzeige wird für 10 Sekunden angezeigt, Spannung und Stärke des Stroms für jeweils fünf Sekunden. Die Anzeige selbst hat eine feste Orientierung. Das ist vor allem ärgerlich, wenn man die USB-Ports am Notebook auf der linken Seite hat. Dann ist das Display nämlich falsch rum.

Im Unterschied zu anderen Displaykabeln hat das Izhoi-Kabel eine schön geformte transparente Abdeckung über dem Display. Die ist leider sehr dick und gleichzeitig wird das Licht bei seitlichem Blick gebrochen. Das erschwert die Lesbarkeit, auch wenn das Display hell genug ist. Obendrein flimmert das Display auch noch, was aber nur beim Fotografieren Schwierigkeiten bereitete (siehe untere Fotos).

Die Genauigkeit der "Messung"

Eine interessante Frage ist, wie genau ist das Kabel eigentlich. Große Erwartungen sollte man nicht haben und das bestätigt auch der AVHzY-Zwischenstecker C-3, der als einigermaßen genau gilt.

Im niedrigen Wattbereich liegt das Kabel ordentlich daneben. Zwar wird die Spannung weitestgehend korrekt angezeigt, doch bei der Stromstärke liegt das Kabel ziemlich falsch. Während der C-3-Stecker etwa rund ein Watt anzeigte (0,2A@5V) lag das Kabel regelmäßig um ein gutes halbes Watt daneben. Teilweise haben wir Messungenauigkeiten von einem Watt und mehr gesehen. 

Diese Ungenauigkeit bleibt auch bei höheren Leistungen bestehen. Allerdings als erstaunlich konstanter Wert im Bereich von einem Watt. In Relation zu steigender Leistung wird das Kabel also genauer. Für echtes Messen ist es trotzdem nicht verwendbar.

Praktisch ist aber definitiv die Spannungsanzeige. Denn USB Power Delivery erlaubt mehrere Spannungen. Geht eine Aushandlung zwischen Netzteil und Notebook schief, ist es oft die falsche Spannung, die gewählt wurde. Bei einem Thinkpad X13s sahen wir so sofort, dass wir das Kabel noch einmal anstecken mussten, um von 5 auf 15 Volt zu wechseln. Ein Fujitsu U729, das zwingend 20 Volt braucht, funktionierte sofort. Unproblematisch war auch ein Macbook Pro 13 M1.

Das Kabel ist übrigens nur für 5A@20V zugelassen, sprich 100 Watt. Wie bei Display-Kabeln üblich ist das Izhoi-Kabel nicht von dem USB-Forum zertifiziert. Eine korrekte Beschriftung fehlt dementsprechend auch. Immerhin ist auf der Rückseite einmal 100 W aufgedruckt. 

Der Stecker ist außerdem sehr voluminös. Er ist etwa 8,1 mm dick und 12,5 mm breit. Das ist sogar mehr als die McDodo-Kabel. Bei engen Netzteilen oder Notebooks passen dementsprechend keine zwei Kabel neben- oder übereinander. Bei unserem Anker-735-Netzteil konnte das Izhoi-Kabel nur in Verbindung mit einem anderen sehr schlanken Kabeldesign genutzt werden.

Das Kabel kostet rund 12 Euro und ist bei Amazon über den McDodo als Verkäufer verfügbar.

Anzeige der Spannung. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Anzeige der Spannung. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Das Kabel am X13s zeigte nur 4 Watt an und lag damit deutlich daneben. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Das Kabel am X13s zeigte nur 4 Watt an und lag damit deutlich daneben. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Hier war die Messung sehr genau. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Hier war die Messung sehr genau. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

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Autor: Andreas Sebayang,  1.02.2024 (Update:  1.02.2024)