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EnBW und ACV: Neuer Ladetarif als Antwort auf die Kostenfalle beim öffentlichen Laden

NextLevel Ladepark: In Lichtenau bei Chemnitz betreibt EnBW einen hochmodernen Schnellladepark (Bild: Endre Dulic).
NextLevel Ladepark: In Lichtenau bei Chemnitz betreibt EnBW einen hochmodernen Schnellladepark (Bild: Endre Dulic).
Der Tarifdschungel beim Laden wird dichter statt übersichtlicher. Nach dem Ende der ADAC-Kooperation holt sich EnBW den ACV als neuen Partner und kündigt ab Februar 2026 einen exklusiven Tarif mit reduzierter Grundgebühr an. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Markttrend: Öffentliches Laden ohne monatliche Fixkosten wird zunehmend zum Luxus, besonders für spontane Ladevorgänge. Doch es gibt noch echte Lichtblicke für Sparfüchse - wenn man weiß, wo.

EnBW holt sich nach dem Verlust der wichtigen ADAC-Kooperation nun den ACV als neuen Partner an die Seite. Unter dem Namen "ACV Ladetarif" können Mitglieder des Automobil-Club Verkehr ab dem 2. Februar 2026 ein speziell für sie entwickeltes Angebot im EnBW Hypernetz nutzen. Der Weg zu den Konditionen führt über einen digitalen Zwischenschritt: Zunächst muss die neue Clubleistung über die ACV-App beantragt werden, bevor sich der Tarif anschließend direkt in der EnBW mobility+ App buchen lässt.

Die Konditionen sind klar strukturiert: Für eine monatliche Grundgebühr von 3,99 Euro kostet die Kilowattstunde an den Ladesäulen des Energieversorgers einheitlich 46 Cent. Wer seine Ladekarte oder App an Säulen anderer Betreiber nutzt, landet im variablen Roamingfenster zwischen 56 und 89 Cent. Zum Start spendieren die Partner ein Startguthaben von zehn Euro, die Ladekarte selbst gibt es kostenlos dazu.

Ab dem 2. Februar 2026 können Mitglieder des ACV Automobil-Club Verkehr den neuen
Ab dem 2. Februar 2026 können Mitglieder des ACV Automobil-Club Verkehr den neuen "ACV Ladetarif", der von der EnBW angeboten wird, buchen und nutzen (Bild: EnBW).

Ein genauer Blick auf die Zahlen verrät, wo sich das Angebot im EnBW-Portfolio einsortiert. Faktisch handelt es sich um den bekannten Ladetarif M, der regulär mit 5,99 Euro zu Buche schlägt. ACV-Mitglieder sparen also dauerhaft zwei Euro bei der Grundgebühr, erhalten aber denselben Kilowattstundenpreis. Das Angebot zielt damit genau auf die Gruppe der Normalfahrer, für die sich der große L-Tarif mit seinen 39 Cent pro Kilowattstunde aufgrund der hohen Grundgebühr von knapp zwölf Euro noch nicht rechnet, die aber dennoch regelmäßig öffentlich laden müssen.

Abo-Zwang statt Preistransparenz

Diese Kooperation bestätigt die aktuelle Marktentwicklung, die sich Ende 2025 verfestigt hat. Die Zeiten der günstigen Einheitspreise ohne Bindung sind weitgehend vorbei. Wer heute spontan und ohne Vertrag an die Ladesäule fährt und direkt per Kreditkarte zahlt, wird oft mit Preisen von bis zu 79 Cent oder mehr zur Kasse gebeten. Die Anbieter drängen die Kunden massiv in Abo-Modelle. Dass solche Bindungsmodelle fast unumgänglich werden, belegen aktuelle Zahlen des ADAC. Wer spontan die Kreditkarte zückt (Ad-hoc-Laden), zahlt bei gleichen Anbietern bis zu 62 Prozent mehr als Kunden mit Ladekarte.

Sehr teure Ladepreise fürs spontane Aufladen des E-Autos: Laut ADAC ist Ad-hoc-Laden in Deutschland bis zu 62 Prozent teurer als vertragsbasiertes Laden (Quelle: ADAC).
Sehr teure Ladepreise fürs spontane Aufladen des E-Autos: Laut ADAC ist Ad-hoc-Laden in Deutschland bis zu 62 Prozent teurer als vertragsbasiertes Laden (Quelle: ADAC).

Blick ins Ausland: Deutschland ist teures Pflaster

Ein Blick über die Landesgrenzen verschärft den Eindruck der überhöhten Preise noch. Ein aktueller Vergleich zeigt, dass Deutschland neben Ländern wie Belgien oder Italien zu den teuersten Lademärkten Europas zählt. Besonders deutlich wird der Unterschied im Frankreich-Urlaub: Während hierzulande Ad-hoc-Preise von über 80 Cent an der Autobahn keine Seltenheit sind, laden E-Autofahrer beim Nachbarn oft deutlich günstiger. Das dortige Preisniveau liegt häufig spürbar unter den deutschen Tarifen, was den Druck auf die hiesigen Anbieter und den Ruf nach politischer Regulierung weiter erhöht.

Die Preisbrecher: Lidl und der Geheimtipp Citywatt

Dass man sich beim öffentlichen Laden nicht zwangsläufig "dumm und dämlich" zahlen muss, beweisen glücklicherweise noch einige wenige Vorreiter, die sich dem Hochpreis-Trend widersetzen. Allen voran Lidl: Der Discounter fungiert hierzulande als einer der letzten echten Preisbrecher. Wer über die Lidl Plus App lädt, zahlt mitunter nur 29 Cent für AC-Strom und 47 Cent am Schnelllader. Ohne diese Angebote wäre das Fahren eines E-Autos für viele E-Autofahrer, die zuhause keine PV-Anlage respektive Wallbox haben, kaum noch wirtschaftlich darstellbar.

Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging an der A93: Bei Citywatt in Weiden für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW übers Handy laden (Bild: Moovility).
Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging an der A93: Bei Citywatt in Weiden für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW übers Handy laden (Bild: Moovility).

Ein weiterer spannender Geheimtipp kommt aus dem bayerischen Ruderting: Der Betreiber Citywatt bietet an ausgewählten Ladeparks - in der App an der "Special"-Markierung auf der Karte zu erkennen, wie etwa in Weiden - ultraschnelles Hypercharging für extrem günstige 39 Cent pro Kilowattstunde an. Der Clou dabei ist die Bezahlmethode: Statt Ladekarte oder Kreditkarte läuft die Abrechnung ganz simpel über die Handyrechnung. In Kooperation mit O2, Telekom und Vodafone können Kunden mit Laufzeitvertrag den Ladevorgang einfach über die "Moovility"-App oder per QR-Code starten, ohne sich vorher registrieren zu müssen. Solche innovativen Insel-Lösungen zeigen: Es geht auch in Deutschland günstig und unkompliziert. Man muss nur wissen, welche App man zücken muss.

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eheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging übers Handy: Bei Citywatt an Special Ladeparks für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW laden (Bild: Moovility).übers Handy: Bei Citywatt an Special Ladeparks für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW laden (Bild: Moovility).
Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging übers Handy: Bei Citywatt an Special Ladeparks für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW laden (Bild: Moovility).
Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging übers Handy: Bei Citywatt an Special Ladeparks für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW laden (Bild: Moovility).
Geheimtipp für extrem günstiges und ultraschnelles Hypercharging übers Handy: Bei Citywatt an Special Ladeparks für schlanke 0,39 Cent/kWh mit bis zu 300 kW laden (Bild: Moovility).

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Autor: Ronald Matta, 16.12.2025 (Update: 16.12.2025)