Die Beratungsgesellschaft EY liefert dazu die nackten Zahlen. Im dritten Quartal mussten die deutschen Hersteller einen Rückgang des operativen Gewinns von 76 Prozent verbuchen. Es bleiben nur noch 1,7 Milliarden Euro übrig. So niedrig war der Wert zuletzt im Krisenjahr 2009. Ein Blick in die Bücher verrät den Grund: Die Investitionen in die E-Mobilität sind riesig, treffen aber auf hohe Kosten. Das macht die Sparte aktuell zum Verlustbringer.
Investitionen ohne Rendite: Die Elektro-Falle
Constantin M. Gall von EY nennt es einen "perfekten Sturm". Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bis November 2025 belegen das Dilemma. Der Absatz reiner Elektroautos (BEV) schoss in Deutschland zwar um 41,3 Prozent nach oben. Vor allem VW drückte seine Stromer mit einem Plus von 68,7 Prozent in den Markt. Doch dieser Erfolg beim Volumen bringt keinen Gewinn. Mit 18,8 Prozent Marktanteil bleiben reine Stromer in der Minderheit. Über 80 Prozent der Neuzulassungen sind immer noch Verbrenner und Hybride. Die Hersteller erkaufen sich ihr E-Wachstum also teuer. Konkurrent Tesla stürzte im gleichen Zeitraum sogar um fast 50 Prozent ab.
China-Debakel: Technologisch abgehängt
Dazu kommt der Absturz auf dem wichtigsten Automarkt der Welt. In China boomt das Elektroauto, aber ohne deutsche Beteiligung. Der Absatz der deutschen Konzerne sank dort im dritten Quartal um neun Prozent. Der Marktanteil fiel von einst 39 auf nur noch 29 Prozent. Das Urteil der Experten ist hart: Chinesische Kunden kaufen lieber einheimische Marken wie BYD oder Geely. Die gelten vor Ort oft als günstiger und technisch fortschrittlicher. Die deutschen Hersteller investieren hierzulande noch, während die chinesische Konkurrenz Fakten schafft und den Heimatmarkt fast nach Belieben dominiert.
Rettungsanker Verbrenner?
Der Vergleich mit der Konkurrenz zeigt, wie sehr die reine Elektro-Strategie auf die Bilanz drückt. Die deutschen Hersteller kämpfen mit ihren E-Auto-Kosten, während Konzerne mit starkem Hybrid-Fokus satte Gewinne einfahren. Spitzenreiter bei der Profitabilität ist überraschend Suzuki mit einer Marge von 9,2 Prozent. Dahinter folgt Toyota mit 6,8 Prozent. Experten sind sich sicher: Geld wird aktuell fast nur mit der Verbrenner-Technologie verdient. Das rückt die Debatte in Brüssel, das Verbrenner-Verbot 2035 vielleicht zu kippen, in ein neues Licht. Ohne die Einnahmen aus Benzinern und Dieseln fehlt den Konzernen das Kapital. Sie brauchen das Geld aus der "alten Autowelt" dringend, um den teuren Wandel hin zum E-Auto überhaupt bezahlen zu können.











