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Größter Windpark Deutschlands mit 913 MW fertiggestellt - doch der Strom bleibt aus

Windpark Borkum Riffgrund 3 erzeugt noch keinen Strom (Bildquelle: Ørsted)
Windpark Borkum Riffgrund 3 erzeugt noch keinen Strom (Bildquelle: Ørsted)
In Deutschlands größtem Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 mit einer Leistung von 913 Megawatt wurde jetzt die letzte Windturbine installiert. Doch Abnehmer der erneuerbaren Energie - darunter Amazon, BASF und Google - müssen noch warten. Denn bisher produziert die Windkraftanlage des Energiekonzerns Ørsted keinen Strom - und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.

Ørsted hat bekannt gegeben, dass die letzte Windturbine des Windparks Borkum Riffgrund 3 installiert wurde. Mit einer Leistung von 913 MW ist dies die größte Windkraftanlage Deutschlands. Man könnte meinen, die Fertigstellung des Baus des Windparks sei ein Grund zum Feiern, doch weit gefehlt. Denn Ørsted kann den Betrieb nicht aufnehmen, da die Infrastruktur für den Netzanschluss fehlt.

Für die Stromeinspeisung benötigt der Windpark die Netzanbindung DolWin5 des Netzbetreibers TenneT. Diese wird jedoch nach Angaben des Betreibers voraussichtlich erst im Dezember 2025 betriebsbereit sein. Während der Covid-Pandemie kam es zu Unterbrechungen in der Lieferkette, insbesondere bei den Stahl- und Schweißarbeiten an der Offshore-Plattform DolWin epsilon, was zu Verzögerungen im Zeitplan führte.

Ørsted geht nun davon aus, dass der kommerzielle Betrieb von Borkum Riffgrund 3 Anfang 2026 beginnen wird, wobei TenneT für die Verzögerungen aufkommen wird. Der Windpark basiert auf einem einzigartigen Geschäftsmodell mit langfristigen Stromabnahmeverträgen (Corporate Power Purchase Agreements, CPPAs), bei dem 786 MW der Kapazität von Unternehmen wie Amazon, BASF, Covestro und Google abgenommen werden. Dieses Modell, das zum ersten Mal für Offshore-Windenergie in Deutschland angewendet wird, bietet sowohl Ørsted als auch seinen Industriepartnern Preisstabilität.

Das Projekt wird nach Inbetriebnahme einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Industriekunden leisten – in einer Größenordnung, die so nur Windenergie auf dem Meer leisten kann. Das dafür nötige Geschäftsmodell, basierend auf langfristigen Stromabnahmeverträgen, wird in dieser Form so erstmals in Deutschland für Offshore-Wind angewandt werden.

- Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland

Der Windpark zur Erzeugung erneuerbarer Energie stellt einen wichtigen Durchbruch für die weltweite Offshore-Windindustrie dar. Es ist das erste Projekt seiner Art, das ohne staatliche Subventionen auskommt und stattdessen über langfristige Stromlieferverträge mit Unternehmen finanziert wird. Nach der Inbetriebnahme soll der Windpark Strom für 2,5 Millionen deutsche Haushalte liefern. Bis die Windkraftanlage ans Netz geht, treibt Ørsted parallel die Entwicklung des Offshore-Windparks Gode Wind 3 voran, der kurz vor der Inbetriebnahme steht.

Zusammen verdoppeln diese Projekte die Offshore-Windkapazität von Ørsted in Deutschland nahezu auf 2,5 Gigawatt (GW). Mit der Koordination von Betrieb und Wartung von Ostfriesland aus bleibt Ørsted entschlossen, seine Position als größter Betreiber von Offshore-Windenergie in Deutschland zu festigen - trotz der Herausforderungen durch Verzögerungen beim Ausbau der Netzinfrastruktur.

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Autor: Daniela Morales Soler, 20.01.2025 (Update: 20.01.2025)