Dem Hamburger Miniatur Wunderland ist ein wichtiger Durchbruch beim Bau einer Miniatur-Achterbahn gelungen. Das geht aus dem 99. Gerrits Tagebuch hervor. In dem Video zeigt das Team, wie die Achterbahn bereits auf dem Halbach-Array fährt – und das überraschend zuverlässig.
Für die Bewegung "springt" die Achterbahn von Leiterbahn zu Leiterbahn. Sie überwindet dabei jeweils 0,7 mm Distanz, was bei schnelleren Bewegungen wie eine flüssige Bewegung aussieht. Da die Achterbahn nicht mit echtem Schwung fährt, der hilft nur zum Teil, wurden ursprünglich einige grundlegende Probleme befürchtet. Bei einer Fahrt durch einen Looping verliert die Bahn nämlich oben den Kontakt mit den Leiterbahnen. Doch das konnte gelöst werden, sodass auch Loopings technisch machbar sind. Zudem fährt die Achterbahn - im Maßstab - auch sehr schnell, 100 km/h sind es umgerechnet, auch wenn es nicht danach aussieht. Das soll eigentlich schon zu schnell sein, so Gerrit.
Ein paar Probleme gibt es aber noch, die eventuell ein "Schummeln" erfordern, wie es Gerrit in seinem Tagebuch beschreibt. So liegt der Schwerpunkt ungünstig für die verwendete Antriebstechnik, da das Original nicht nachgebaut werden kann. Weitere Probleme gibt es mit Phasensprüngen, wie seinerzeit bei der Formel 1 und dem Rückwärtsfahren. Das dürfte aber an dem frühen Stand des Projekts liegen, dessen Erfolgswahrscheinlichkeit nun mit 80 Prozent eingeschätzt wird.
Dazu kommt, dass der Maßstab noch zu groß ist, um die Achterbahn in der Kirmes des Miniatur Wunderlands zu positionieren. So eine Integration wäre zumindest der Wunsch der Macher, und erste Ideen zur Verkleinerung sind auch schon umgesetzt. Derzeit fährt der Prototyp im Maßstab 1:82.
Wann die Achterbahn auch für Besucher fahren wird, ist derweil unklar. Die Ur-Idee ist mehrere Jahrzehnte alt und die notwendige Perfektion für die Formel-1-Anlage hat dementsprechend viel Entwicklungszeit gekostet. Der aktuelle Prototyp zeigt aber das enorme Potenzial in der Technik, die als Grundlage offensichtlich für sehr viel mehr umsetzbar ist.