eHLF: Hamburger Feuerwehr eifert dem Miniatur Wunderland nach

Nachdem das Miniatur Wunderland vor zwei Jahren mit einem elektrischen Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (eHLF) die Hamburger Feuerwehr mit einem 1:87-Modell herausforderte, konnte die Stadt Hamburg jetzt nachziehen. Auch sie hat jetzt ein eHLF, welches das Miniatur Wunderland im zweiten Teil der 99. Folge von Gerrits Tagebuch im Detail anschauen konnte.

Zwei Jahre nach der Herausforderung von Gerrit ist das Projekt beendet. Das wurde allerdings eher im Stillen schon vorher gestartet. Laut der Hamburger Feuerwehr betrug die Entwicklungszeit rund vier Jahre, basierend auf den Entwicklungen des österreichischen Feuerwehrfahrzeugspezialisten Rosenbauer.

Verglichen mit den dieselbasierten Fahrzeugen ist das eHLF geringfügig schmaler. Das soll dem Video zufolge vor allem in den engen Straßen Hamburgs helfen. Das Fahrzeug kommt in Falschparker-Situationen besser durch die Stadt. Allerdings ist das Einhalten der Parkregeln weiter notwendig, denn die Leiterwagen brauchen den Platz weiterhin.

Das eHLF hat zudem ein Kamerasystem, das einen Blick von oben auf das Fahrzeug ermöglicht. Außerdem lässt sich das Fahrzeug absenken. Laut Hamburger Feuerwehr ein Vorteil des Fehlens der Dieselanlagen unter dem Fahrzeug. En Dieselmotor ist trotzdem an Bord, denn das Fahrzeug arbeitet dieselelektrisch, ähnlich wie viele Lokomotiven, denen allerdings üblicherweise ein Akku für einen langen autarken Betrieb fehlt.

Im Vergleich zu dem Modell des Miniatur Wunderlands setzt das echte Fahrzeug außerdem auf eine Tür, die bis unten transparent ist, damit die Feuerwehr-Crew einen besseren Blick beim Aussteigen von oben hat. Das Miniatur Wunderland plant nun, das 1:87-Modell anzupassen.

Das Fahrzeug war allerdings teuer, was auch daran liegt, dass es sich noch um einen Prototyp handelt. Gut eine Million Euro hat es gekostet, also doppelt so viel wie ein vergleichbares Dieselfahrzeug.

Konkurrenz und Flughafenfeuerwehr im Miniatur Wunderland

Der eHLF von Rosenbauer ist nicht das einzige elektrische Feuerwehrfahrzeug. Auf der CES 2025 konnte sich Notebookcheck.com das eHLF von Piercse/Oshkosh anschauen und mit dem Hersteller über den sehr unterschiedlichen Ansatz sprechen. Denn Pierce setzt zwar auch auf einen ergänzenden Dieselmotor, dieser ist aber kein Rangeextender. Außerdem betrachteten wir die typischen Einsatzszenarien, die in der Regel Fehlalarme sind – und damit ideal für einen elektrischen Antrieb.

Außerdem gibt es seit einiger Zeit Bestrebungen, auch Flughafen-Feuerwehren zu elektrifizieren. Der Knuffingen Airport des Miniatur Wunderlands hat bereits das erste Fahrzeug bekommen. Der Hamburger Flughafen hat allerdings noch keines. Die Anforderungen an Flughafen-Feuerwehren sind allerdings etwas Besonderes, denn nach Icao-Richtlinien müssen etwa Kippwinkel beachtet werden, damit das Fahrzeug im Einsatz nicht auf die Seite fällt.

Außerdem gibt es minimale Zeiten, um das Einsatzgebiet zu erreichen. Hier hat der Elektroantrieb in Kombination Vorteile. So kann der Panther 6x6 Electric innerhalb von 25 Sekunden auf 80 km/h beschleunigen. Die Dieselvariante braucht drei Sekunden länger.

Neben Rosenbauer mit dem Panther ist auch Oshkosh aktiv dabei, elektrische Flughafenfeuerwehren zu entwickeln.