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Italiens Superreiche im Fokus eines KI-Betrugs - mal eben eine Million Euro überweisen

Angblicher Verteidigungsminister ruft an (Bildquelle Notebookcheck und Imagen3)
Angblicher Verteidigungsminister ruft an (Bildquelle Notebookcheck und Imagen3)
Kriminelle geben sich per KI-Stimme als Italiens Verteidigungsminister aus und fordern Geld für angebliche Geiselbefreiungen. Im Visier der Betrüger sind Millionäre. In einem Fall soll bereits eine Million Euro an die Betrüger gegangen sein. Doch auch normale Bürger sind Ziel der Betrugsmasche.

In Italien haben Betrüger anscheinend eine alte Betrugsmasche aus Frankreich zu neuem Leben erweckt. Sie gaben sich als Verteidigungsminister aus und sammelten Geld von sehr vermögenden Bürgern für eine geheime Militäroperation, bei der Geiseln befreit werden sollen. In Frankreich konnten die Betrüger 2015 und 2016 als falscher Jean-Yves Le Drian etwa 50 Millionen Euro ergaunern. Dort flog die Betrugsmasche erst relativ spät auf. 

Aktuell gibt es wohl auch in Italien eine ähnliche Betrugsmasche. Wieder werden Superreiche von angeblichen Angehörigen des Militärs oder des Verteidigungsministeriums angerufen. Sogar eine KI-Kopie des italienischen Verteidigungsministers Guido Crosetto ruft dort an. Die Story, welche die Betrüger ihren Opfern auftischen, ist in Italien zudem fast die gleiche wie vor rund 10 Jahren in Frankreich. Obwohl die Technik mit der KI-Stimme des Verteidigungsministers deutlich ausgefeilter ist, wurde die Betrugsmasche wohl recht schnell bekannt. Auf X (vormals Twitter) warnt Guido Crosetto selbst vor der Masche.

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf die römische Zeitung La Repubblica soll Massimo Moratti eines der Opfer der Betrugsmasche sein. Angeblich habe der bereitwillig eine Millionen Euro überwiesen. Im Interview mit La Repubblica gibt der Milliardär jedoch eine eher kryptische Antwort auf die Frage, ob er denn auf den Betrug hereingefallen sei.

Die Hinterleute des Betrugs gingen anscheinend recht geschickt vor. Die Kriminellen sollen mehrere geklonte Nummern für ihre Anrufe verwendet haben. Unter anderem eine mit der Vorwahl Rom, aber auch eine, die dem Stab von Minister Crosetto zugeordnet werden kann. 

Laut italienischen Medien sind jedoch nicht nur Millionäre und Milliardäre Ziel der Betrugsmasche. Auch die Banca d'Italia mahnt zur Vorsicht. In jüngster Zeit kam es zu einigen Betrugsversuchen, bei denen der Name und das Logo der Banca d'Italia missbräuchlich verwendet wurden. Auch hier geht es um Geldforderungen von Entführern im Ausland verschleppter Journalisten.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-02 > Italiens Superreiche im Fokus eines KI-Betrugs - mal eben eine Million Euro überweisen
Autor: Marc Herter,  9.02.2025 (Update:  9.02.2025)