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Trainierte Meta seine KI mit raubkopierten Büchern? Interne E-Mails sollen das Beweisen

Trainierte Meta seine KI mit raubkopierten Büchern? (Bildquelle Imagen3)
Trainierte Meta seine KI mit raubkopierten Büchern? (Bildquelle Imagen3)
Meta steht erneut in der Kritik: Interne E-Mails deuten darauf hin, dass CEO Zuckerberg trotz Bedenken die Nutzung der illegalen Bücher-Plattform LibGen für KI-Training genehmigte. Autoren klagen, da dies Urheberrechte verletzt und ethische Fragen im KI-Wettlauf aufwirft.

Meta, der Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, ist mal wieder ins Visier von Kritikern geraten. Interne E-Mails deuten darauf hin, dass Meta für das Training seiner Künstlichen Intelligenzen (KIs) möglicherweise raubkopierte Bücher verwendet hat. Dies hat eine Klage von Autoren und Verlagen zutage getragen. Besonders heikel ist, dass CEO Mark Zuckerberg die Verwendung des Datensatzes "LibGen", der wohl Millionen illegal kopierter Werke enthält, persönlich abgesegnet haben soll, obwohl sein eigenes KI-Team Bedenken äußerte. Dieser Vorfall wirft die Frage auf, welche Praktiken im Wettlauf um die KI-Marktführerschaft als akzeptabel gelten und wo die ethischen Grenzen liegen.

In der Klage erwähnte interne E-Mails sollen zeigen, dass Zuckerberg die Verwendung des LibGen-Datensatzes trotz Bedenken innerhalb des KI-Teams von Meta genehmigt hat. In einem Memo aus dem Dezember 2024 wird LibGen als "ein Datensatz, von dem wir wissen, dass er raubkopiert ist" bezeichnet. Diese E-Mails könnten als Beweismittel dienen und Metas Argumentation, die Nutzung von LibGen falle unter "Fair Use", untergraben. 

LibGen ist die Kurzform für "Library Genesis". Es handelt sich dabei um eine sogenannte Schattenbibliothek, die hauptsächlich über Peer-to-Peer-Netzwerke wie Torrents verteilt wird. Die Datenbank enthält Millionen von Werken, von Belletristik über Sachbücher bis hin zu akademischen Publikationen. Die genaue Größe ist schwer zu bestimmen, da sie ständig wächst. LibGen selbst steht im Zentrum von Kontroversen und rechtlichen Auseinandersetzungen. Verlage und Autoren sehen darin eine massive Verletzung ihrer Urheberrechte und eine Bedrohung für das Verlagswesen.

Torrents ermöglichen das Herunterladen von Dateien, indem sie diese in kleine Stücke zerlegen und von vielen Nutzern (Peers) gleichzeitig beziehen, anstatt von einem zentralen Server. Jeder Nutzer, der Teile einer Datei herunterlädt, stellt diese gleichzeitig auch anderen zur Verfügung, wodurch ein dezentrales und schnelles Verteilungsnetzwerk entsteht. Die .torrent-Datei ist dabei nur der "Wegweiser" zur Datei, nicht die Datei selbst. Somit hat man bei Meta nicht nur einfach urheberrechtlich geschütztes Material heruntergeladen, sondern es auch anderen zur Verfügung gestellt.

Dass Zuckerberg die Verwendung von LibGen trotz interner Bedenken genehmigt haben soll, deutet auf eine Missachtung von Urheberrechten und ethischen Erwägungen innerhalb von Meta hin. Berichten zufolge zögerte ein Meta-Ingenieur, auf LibGen-Daten zuzugreifen, weil "Torrenting von einem Firmenlaptop sich nicht richtig anfühlt". Es gab, laut einer von Autoren am Fderal Court Kalifornien eingereichten Klage, sogar Bestrebungen von Meta, den Upload der Dateien entsprechend zu verschleiern und die Daten über fremde Server umzuleiten.

Bislang hat sich Meta nicht öffentlich zu den Anschuldigungen geäußert. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf die Klage reagieren und welche Konsequenzen sich aus den Vorwürfen ergeben werden.

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Autor: Marc Herter,  9.02.2025 (Update:  9.02.2025)