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Patentstreit mit Nokia: Wie es mit Amazon Prime Video weitergeht

Amazon musste vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht eine Schlappe gegenüber der Nokia-Tochter Alcatel-Lucent hinnehmen (Quelle: Amazon).
Amazon musste vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht eine Schlappe gegenüber der Nokia-Tochter Alcatel-Lucent hinnehmen (Quelle: Amazon).
Im Patentstreit mit der Nokia-Tochter „Alcatel-Lucent“ musste der Versandriese Amazon vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht eine Schlappe hinnehmen. Hintergrund des Rechtsstreits ist eine Funktion der Prime-Video-App, die ein Patent der Nokia-Tochter verletzt.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmen Simon-Kucher gehört Prime Video zu den führenden Streamingdiensten – dicht gefolgt von Netflix. Entsprechend schockierend war die Nachricht, dass Prime Video in Deutschland eingestellt werden müsse, da die Prime-Video-App des Konzerns ein Patent der Nokia-Tochter Alcatel-Lucent verletzt. Was war geschehen?

Deutsche Kunden müssen künftig auf eine Besonderheit von Prime Video verzichten

Der mediale Aufschrei war groß und nicht wenige Magazine prophezeiten gar das Ende der beliebten Streamingplattform in Deutschland. Wie Amazons Pressesprecher gegenüber Reuters bestätigt, wird der Dienst selbstverständlich nicht eingestellt. Vielmehr geht es um eine technische Lösung, die der Konzern in seiner aktuellen Form nicht weiter betreiben darf.

Bei der fraglichen Funktion lassen sich Inhalte von einem Endgerät (mit Prime Video App) auf ein anderes Endgerät übertragen (Patentnummer: EP2130150). Wird beispielsweise eine Serie von einem Amazon FireTV-Stick (auf Amazon verfügbar) auf ein Xiaomi Pad 7 Pro übertragen, kommt im Hintergrund die Technik des Patents zum Einsatz.

Hohe Strafen bei Verstoß

Sobald Nokia eine Kaution in Höhe von 647 Millionen Euro hinterlegt, kann das Technikunternehmen eine sofortige Abschaltung der Funktion fordern – handelt Amazon nicht, drohen dem Versandriesen Strafen von bis 250.000 Euro oder sogar Haft. Alternativ dazu können sich beide Unternehmen auch auf eine Lizenz einigen.

In diesem Zusammenhang lobte Nokias Chief Licensing Officer das Urteil und sprach sich für eine faire Vergütung gegenüber Patentinhabern zur Entwicklung innovativer Technik aus.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass Abonnenten von Prime Video maximal mit einer Funktion weniger leben müssen (wobei fraglich ist, wie häufig diese überhaupt genutzt wird) – der Streamingdienst bleibt aber nach wie vor verfügbar.

Quelle(n)

Reuters (Englisch), Google Patents (Englisch), DWDL (Deutsch), Simon-Kucher (Englisch), Bildquelle: Amazon

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Autor: Andreas Jakobi,  8.02.2025 (Update:  8.02.2025)