Microsofts jüngste Umbenennungen und Preiserhöhungen für den Xbox Game Pass haben weltweit für Unmut unter Abonnenten gesorgt. In einigen Regionen haben die Preissteigerungen zu besonders schwierigen Situationen geführt. Am stärksten betroffen sind aufstrebende Märkte wie Brasilien, die Türkei, Griechenland und Südafrika.
In diesen Ländern steigen die Preise teils um mehr als 100 Prozent, während der Anstieg in den USA „nur“ rund 50 Prozent beträgt. Zudem steht in manchen dieser Regionen kein Zugang zu Xbox-Cloud-Streaming zur Verfügung.
Zur Einordnung: Am 1. Oktober 2025 stieg der Preis für Microsofts Xbox Game Pass Ultimate, der Konsole, PC und Cloud-Gaming kombiniert, in den USA von 19,99 auf 29,99 US-Dollar pro Monat. Microsoft begründete die Erhöhung mit dem erweiterten Angebot, darunter Ubisoft+ Classics, Fortnite Crew und der Zusage, künftig jährlich mindestens 75 Titel direkt zum Release aufzunehmen.
Weltweit äußern Spieler in den sozialen Medien Enttäuschung. Viele kündigten nach der Ankündigung sogar ihr Abo. Besonders hart trifft es jedoch Regionen, in denen Einkommen und Kaufkraft deutlich geringer sind. Wie Journalist Paul Tassi auf X berichtete, hat sich der Preis des Xbox Game Pass Ultimate in Brasilien faktisch verdoppelt.
Dort stieg der monatliche Preis von R$ 59,99 auf R$ 119,90 – also von etwa 11 auf 22 US-Dollar. Das entspricht rund 8 % des brasilianischen monatlichen Mindestlohns von 1.500 R$.
Auch die anderen Abostufen wurden teurer: „Essential“ (früher Core) legte um 25 Prozent auf R$ 43,90 zu, „Premium“ (früher Standard) um 33 Prozent auf R$ 59,90. Zu allem Überfluss bleiben einige von Microsoft beworbene Funktionen – etwa verbessertes Cloud-Streaming in 1440p – in Brasilien weiterhin nicht verfügbar.
Ähnlich sieht es in Griechenland aus, wo die Preisentwicklung jener in Deutschland folgt: Der Xbox Game Pass Ultimate kostet dort 26,99 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen in Deutschland ist etwa doppelt so hoch wie in Griechenland, das zu den einkommensschwächsten Ländern der EU zählt und ebenfalls keinen Zugriff auf Xbox Cloud Streaming hat.
In Südafrika stieg der Preis des Xbox Game Pass Ultimate von R200 auf R350 pro Monat – eine Erhöhung um 75 %. Angesichts des dortigen Durchschnittseinkommens ist das ein erheblicher Sprung.
Während Microsoft diese globalen Änderungen als Teil der „Weiterentwicklung“ des Game Pass darstellt, gelingt es dem Unternehmen bislang kaum, regionale Unterschiede in Kaufkraft und Feature-Verfügbarkeit angemessen zu berücksichtigen.
Dies könnte erstmals zu einem Rückgang der Gesamtzahl an Abonnenten führen – während der Profitabilitätsdruck auf die Xbox-Sparte aus Redmond wächst. Hinzu kommt, dass Microsofts Gaming-Abteilung im Jahr 2025 bereits zahlreiche Entlassungen und Projektstreichungen hinnehmen musste.
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