Ein Reddit-Nutzer (u/Der6FingerJo) arbeitet seit einiger Zeit an einem tragbaren Digital Audio Player (DAP), der auf einem Raspberry Pi Zero basiert. Ziel ist es, die Einfachheit des iPod Classic mit der Flexibilität moderner Musikplayer zu vereinen. Was zunächst als klobiger 3D-gedruckter Prototyp begann, hat sich mittlerweile zur zweiten, deutlich ausgereifteren Version entwickelt – mit Click-Wheel-Steuerung, optimiertem Energiemanagement und aufgeräumter Platinenstruktur. Besonders erfreulich: Der Entwickler hat angekündigt, Hard- und Software später als Open Source bereitzustellen, sobald ein stabiler Stand erreicht ist.
Die aktuelle Version nutzt eine maßgeschneiderte Platine mit Erweiterungsmodulen für ein kleines Farbdisplay, ein Click-Wheel mit Drehencoder, einen 5V-Booster, ein Li-Po-Lademodul und einen PCM5102-DAC. Im Fokus steht die Energieeffizienz: Mit deaktiviertem WLAN, gedrosselter CPU-Leistung und gedimmtem Display benötigt das Pi-System weniger als 1 Watt. In Kombination mit einem 4.000-mAh-Akku soll das Gerät 10 bis 14 Stunden durchhalten – und kommt damit schon recht nah an die Laufzeit kommerzieller Player wie den FiiO JM21 heran (aktuell 220 Euro bei Amazon). Musik wird derzeit über dieselbe microSD-Karte geladen, die auch die System-Firmware trägt. Zukünftige Versionen könnten jedoch einen zweiten SD-Slot, USB-Transfer oder drahtloses Synchronisieren unterstützen.
Auf der Software-Seite läuft der Player derzeit mit einem schlanken Raspberry Pi OS Lite, soll aber künftig auf ein minimalistisches Linux-System wie Buildroot wechseln, um schnellere Bootzeiten zu erreichen. Die Entwicklung erfolgt hauptsächlich in Python, unterstützt durch KI-Programmier-Tools. Zunächst möchte der Entwickler eine reaktionsschnelle lokale Musikbibliothek fertigstellen, bevor Streaming-Funktionen integriert werden – vor allem, weil das WLAN des Pi Zero schwach ist und der Reiz von Offline-Wiedergabe im Vordergrund steht.
Es gibt bereits reichlich Feedback aus der Community, das laut Antwortverlauf deutlich Einfluss auf die Designentscheidungen hatte. Nutzer haben etwa haptische Navigation, bessere Anschlüsse sowie Features wie UKW-Radio oder sogar E-Ink-Displays vorgeschlagen. Positiv ist auch, dass der Entwickler weiterhin offen für neue Ideen ist und langfristigen Support durch Dokumentation und Open-Source-Freigabe im Blick behält.
Quelle(n)
u/Der6FingerJo via r/DigitalAudioPlayer subreddit















