Snapdragon Seamless: Endlich eine hersteller- und plattformübergreifende Alternative zu Apples Continuity
Im Apple-Garten funktioniert alles so wie es soll - das iPhone spricht mit dem iPad und dem MacBook und dank iCloud ist auch alles immer perfekt synchronisiert. AirPods und Co. profitieren ebenfalls von der gerne als Apples Geheimwaffe bezeichneten Continuity zwischen den Produkten der Kalifornier. Ein Mehrwert, den man als Apple-Fan gerne anführt, wenn die Android- und Windows-Konkurrenz mal wieder bockig ist und sich dümmer stellt als sie ist.
Im Android-Ökosystem versucht etwa Samsung es Apple gleich zu tun - mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. Solange man nur bei Samsung einkauft, kommunizieren Galaxy Phone und Galaxy Book brav miteinander aber wehe, man entscheidet sich ausnahmsweise mal für ein Lenovo-Notebook oder eine Smartwatch von Huawei - schon hat man wieder individuelle Insellösungen, die sich nicht gut verstehen. Auch andere, ähnliche Kommunikationssysteme von Huawei, Honor und Co. waren bisher meist auf die eigenen Geräte beschränkt.
Snapdragon Seamless
Das soll sich dank Snapdragon Seamless künftig ändern. Dahinter steckt der Versuch von Qualcomm, einen hersteller- und plattformübergreifenden Standard zu schaffen, der es Android- und Windows-Produkten erlaubt, besser miteinander zusammenzuarbeiten, etwa um Daten miteinander auszutauschen, Screensharing oder Audio-Switching zu erlauben und Peripheriegeräte intelligent gemeinsam zu nutzen. Das hehre Ziel wurde heute zum Snapdragon Summit 2023 offiziell vorgestellt und soll erstmal mit den vier aktuellsten Chipsätzen von Qualcomm funktionieren.
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Jeder kann teilnehmen, auch Apple
Sowohl Phones, Laptops als auch Wearables mit dem Snapdragon 8 Gen 3 oder dem Snapdragon X Elite beziehungsweise den Snapdragon Sound S7 und S7 Pro Plattformen sind bereits prinzipiell kompatibel, künftig soll Snapdragon Seamless auch mit XR-Geräten, E-Autos, IoT-Geräten funktionieren, verspricht Qualcomm. Damit das Ganze entsprechend funktioniert, muss natürlich auch die Software-Seite mitspielen, hier holte man sich Google und Microsoft ins Boot. Hardware-Hersteller wie Lenovo, Oppo, Honor und Dell sollen Snapdragon Seamless ebenfalls bereits nutzen.
Qualcomm betont, dass Snapdragon Seamless prinzipiell jedem offen steht, doch es gibt berechtigte Zweifel, ob etwa Apple, Samsung, Mediatek oder Intel mitspielen werden. Aus Sicht des Konsumenten wäre es natürlich wünschenswert, wenn industrieweit alle elektronischen Geräte intelligent miteinander kommunizieren würden. Vieles von dem was Apple - aber natürlich auch Samsung - bis dato nur in ihren jeweiligen Galaxien bieten, wäre dann Standard, unabhängig vom Hersteller des gerade genutzten Geräts. So könnten Mäuse und Tastaturen nahtlos zwischen Laptops, Smartphones und Tablets genutzt werden, Earbuds könnten je nach Priorität der Audioquelle sinnvoll umschalten oder Daten per Drag-und-Drop bequem zwischen allen Geräten im Haushalt getauscht werden. Hoffentlich nicht mehr lange eine Utopie!
Quelle(n)
Qualcomm