Ein Ziel des Xbox Game Pass ist es, Spieler langfristig im Microsoft-Gaming-Ökosystem zu halten. Laut einer Newzoo-Studie, die im Game Wise-Podcast besprochen wurde, verbringen Abonnenten jedoch nicht so viele Stunden mit dem Dienst wie erwartet. Sie testen eifrig Xbox-Game-Pass-Titel an und lassen sie dann liegen – was auch potenzielle Verkäufe schmälert.
In der Diskussion ging es darum, wie sich das Spielverhalten von Xbox- und PlayStation-Nutzern unterscheidet. Selbst mit der großen Auswahl an Titeln im Game Pass zum monatlichen Festpreis begrenzen Abonnenten ihre Spielzeit. Die Spieler stöbern schnell durch den Katalog, bis sie etwas finden, das sie wirklich anspricht. Ohne eine ernsthafte Bindung sind sie jedoch weniger bereit, über mögliche Schwächen hinwegzusehen.
Außerdem untersuchte Newzoo den Einfluss von Game-Pass-Abos auf den herkömmlichen Spieleverkauf. Am Beispiel von Call of Duty: Black Ops 6 zeigte sich, dass Xbox-Fans weniger Exemplare des Shooters kauften als bei früheren Teilen der Reihe. Indie- und AA-Veröffentlichungen könnten dagegen weniger betroffen sein – viele Spieler hätten diese Projekte ohne die Präsenz im Microsoft-Dienst wahrscheinlich gar nicht entdeckt.
Die PS5 ist ein weiterer Grund, den Xbox Game Pass nicht zu nutzen
Dass so viele ehemals exklusive Xbox-Spiele nun auch auf der PS5 verfügbar sind, stärkt die Xbox-Treue nicht gerade. Das veranlasste Michael Pachter, der zuvor ein starkes Wachstum des Game Pass prognostiziert hatte, seine Einschätzung zu revidieren. Spieler zocken zwar Titel von einem der vielen Studios, die Microsoft übernommen hat – oft jedoch auf der konkurrierenden PlayStation-Konsole.
Leider mussten in letzter Zeit mehrere von Microsoft kontrollierte Entwicklerstudios schließen. Raphael Colantonio, Gründer von Arkane Studios, machte Day-One-Veröffentlichungen im Xbox Game Pass für einige verlorene Jobs mitverantwortlich. Ohne eine Phase der Exklusivität vor der Aufnahme in den Dienst gibt es für Käufer weniger Anreiz, den Vollpreis für ein Spiel zu zahlen.
Tatsächlich kam die Newzoo-Studie zu keinen allzu überraschenden Ergebnissen. Trotz gegenteiliger Aussagen von Microsoft-Gaming-CEO Phil Spencer frisst der Game Pass in gewissem Maße Verkäufe auf. Noch schlimmer für das Unternehmen: Er bindet die Spieler nicht dauerhaft an Xbox-Konsolen oder -Dienste.














