Notebookcheck Logo

Marktübersicht | Switch-2-Launch: Viele SD-Express-Karten kommen und das SDXC-Speicherlimit

Hersteller bereiten sich auf den Switch-2-Launch vor. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Hersteller bereiten sich auf den Switch-2-Launch vor. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Auf der Computex zeigten zahlreiche Hersteller MicroSD-Express-Karten. Die Auswahl dürfte zum Launch der Nintendo Switch 2 recht groß sein. Außerdem erfuhren wir, wie groß perspektivisch die Karten sein werden. SDUC vs. SDXC bleiben derweil eine Unbekannte.

Wer den Kauf einer Switch 2 von Nintendo plant, der dürfte wohl auch sehr schnell eine MicroSD-Express-Karte brauchen. Denn die ersten Spiele werden teilweise im mittleren bis hohen zweistelligen Gigabyte-Berich liegen, wie wir bereits berichteten. 70 GByte sind derzeit das bekannte Maximum. Die Konsole hat allerdings nur 256 GByte auf dem Board. 

Damit empfiehlt es sich, nach dem Kauf von einigen Spielen eine Karte zu kaufen. Der Einstieg ist immerhin einigermaßen günstig. 256-GByte-Karten gibt es für  50 bis 60 Euro. Pro Gigabyte gerechnet ist das aber teuer. Die auf CFExpress basierenden Xbox Expansion Cards fangen bei 90 Euro an, dafür gibt es aber gleich 512 GByte.

Zum Start kommen zwei Karten, die von Nintendo aktiv beworben werden. Es sind rote Karten samt Mario-Logo, die Samsung und Sandisk anbieten. Sie kosten aktuell bei Saturn rund 55 respektive 60 Euro. Das Finden ist dabei allerdings schwierig. Die interne Suchmaschine von Saturn hat große Probleme mit dem Begriff MicroSD Express. Die Kategorisierung fehlt sogar komplett. Außerdem finden sich die beiden Karten nicht unter ihrem jeweiligen Hersteller. Trotz großem Samsung- und Sandisk-Logo auf der Karte muss man die Karte bei Nintendo suchen. Das Problem betrifft natürlich auch Media Markt.

Media Markt und Saturn listen außerdem derzeit keine anderen Hersteller, obwohl die Karten längst verfügbar sind. Das ist insofern problematisch, da die angebotenen 256-GByte-Karten für viele Spieler wohl zu klein sind. Lexar bietet die Karten beispielsweise auch mit 512 GByte und 1 TByte unter der Marke Play Pro an. Vor einigen Wochen waren die noch gelistet. Aktuell gibt es bei Amazon nur Lexar mit 256 GByte und Sandisk mit ebenfalls 256 GByte für 66 respektive 60 Euro. Die Preise sind zuletzt leicht gestiegen.

Probleme hat aber auch Amazon. Ärgerlicherweise mischt Amazon beim Lexar-Angebot MicroSD-Express-Karten mit regulären MicroSD-Karten. Eine Änderung der Kapazität kann bei Amazon sehr schnell zu einem Fehlkauf führen.

Adatas SD-Karten. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Adatas SD-Karten. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Zudem hat auch Amazon große Schwierigkeiten, über die Suche die korrekten Karten anzuzeigen. In der Regel bekommt der potenzielle Käufer bei der Suche nach einer MicroSD-Express-Karte zunächst reguläre MicroSD-Karten angeboten. Bei uns ist erst das fünfte Suchergebnis eine Karte, die mit der Switch 2 vollständig kompatibel ist. Ein Fehlkauf durch technisch weniger versierte Gamer ist damit sehr wahrscheinlich. Die richtigen Karten haben ein EX oder Express als Logo aufgedruckt. Darauf muss man achten

Es ist schon erstaunlich, wie schlecht sich die Händler auf den Switch-2-Start vorbereitet haben. Der Versandhändler Otto empfahl uns bei der Suche einer MicroSD-Express-Karte sogar einen USB-A-Stick. Erst das zwölfte (!) Suchergebnis passte. Klassische Computerhändler wie Alternate machen das besser. Bei unserem Test bei Alternate gab es hier nur korrekte Treffer. 

Viele Hersteller bereiten sich auf die Switch 2 vor

Die Auswahl der Kartenanbieter wird derweil wohl recht groß werden, wie ein Rundgang auf der Computex Taipei deutlich zeigte. Die Hersteller bereiten sich explizit auf den Launch der Konsole vor. Neben den bereits verfügbaren Karten von Lexar (256, 512 GByte, 1 TByte) und Sandisk (128, 256 GByte) sowie Adata (256 und 512 GByte), die seit Kurzem bei Alternate gelistet sind, waren auf der Messe Karten von Gigastone (256 GByte), Nextorage (128, 256, 512 GByte), Dato (bis 512 GByte) Patriot (256, 512 GByte, 1 TByte) und PNY (256 GByte) zu sehen oder wurden auf der Computex mit den entsprechenden Kapazitäten angekündigt.

Die Auswahl der 256-GByte-Karten wird also recht groß werden. Ob alle Hersteller bis zum Switch-2-Launch die Karten in den Handel bekommen, ist allerdings eine andere Frage. Hier tun sich vor allem Lexar und Sandisk hervor, die schon zur Ankündigung der technischen Details der Switch 2 ihre Karten im Markt platziert hatten.

Verschiedene MicroSD-Karten auf dem Stand der SD Association. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Verschiedene MicroSD-Karten auf dem Stand der SD Association. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Bei den 128-GByte-Karten ist ebenfalls eine große Auswahl zu erwarten. Wir empfehlen den Kauf der Karten aber nicht. Zum einen spart man dabei fast kein Geld und zum anderen wird es schon mit zwei großen Spielen knapp.

Ein bisschen kleiner wird das Angebot bei den 512-GByte-Karten. Unsere Marktbeobachtung zeigt zudem, dass hier wohl der ein oder andere Switch-2-Interessent schon zugeschlagen hat. Die Karten sind zwar noch nicht komplett weg, aber durchaus knapp. Beim 1-TByte-Modell bleiben hingegen aktuell nur Lexar und Patriot als Anbieter übrig. Die Karten zu bekommen, dürfte vor allem anfangs nicht so einfach sein. Wohl dem, der sich bereits eingedeckt hat.

Aber es sind nicht alle Hersteller aktiv. OWC als Kameraspezialist interessiert sich für die Switch 2 beispielsweise gar nicht und wartet explizit auf Kameras mit SD Express, wie uns das Unternehmen auf der Computex sagte. Bei Transcend waren interessanterweise ebenfalls keine Express-Karten zu sehen, obwohl Transcend eine sehr große Auswahl hat.

Das große Angebot dürfte mittelfristig preislich einige Vorteile haben. Bei der Xbox ist der Umstand, dass nur zwei Anbieter Speicherkarten haben, ab und an ein preisliches Problem. Gerade 2-TByte-Karten für die Xbox waren zwischenzeitlich extrem teuer. Immerhin gibt es diese auf Microsofts Konsole.

Doch wo ist diese Größe bei der Switch 2? Nun, die wird es erst einmal nicht geben. Wie wir auf dem Stand der SD Association erfahren haben, gibt es aber immerhin erste 2-TByte-MicroSD-Express-Karten als Samples. Es sind also erste Muster im Umlauf, damit Hersteller von Zubehör oder auch Konsolen damit experimentieren können. Man kann wohl davon ausgehen, dass Nintendo so eine Karte schon für Tests hat.

Wann so eine Karte dann auch für die Switch 2 im Handel erscheint, bleibt dennoch unbekannt. Bei regulären MicroSD-Karten gibt es zwar bereits 2-TByte-Karten. Vor allem Sandisk ist hier aktiv. Aber wie erwähnt: Sie sind nicht für Spiele auf der Switch 2 geeignet und für andere Anwendungszwecke eher Verschwendung.

2 TByte markieren zudem das Ende des SDXC-Standards. Darüber hinaus braucht es SDUC-Karten. Die gibt es im MicroSD-Format jedoch noch nicht einmal als Muster, wie wir am Sammelstand der SD Association erfahren haben. Das dürfte aktuell durchaus ein Platzproblem in dem winzigen Micro-Format sein. Die regulären SD-Karten gibt es dem Vernehmen nach hingegen schon mit 8 TByte als Muster. Der Schritt über 2 TByte kommt also vermutlich erst bei den großen SD-Karten. Für die Einsatzzeit der Switch 2 ist das Thema dennoch von Interesse.

SDUC vs. SDXC: Kann die Switch 2 mehr als 2 TByte?

Ob die Switch 2 größere Speicherkarten jenseits der 2 TByte aufnehmen kann, ist derweil die große Unbekannte. Nintendo selbst gibt in seinem Datenblatt keine exakte Angabe zur Kapazitätsklasse an. SDHC, SDXC oder SDUC? Die Begriffe kennt Nintendo nicht. In der Kompatibilitätsangabe wird nur erwähnt, dass bei 2 TByte Schluss ist.

Über diese 2 TByte hinaus bräuchte es also MicroSDUC Express. Hier bleibt zu hoffen, dass sich die Geschichte wiederholt. Denn die Switch der ersten Generation kann trotz ihres Alters mit SDXC-Karten umgehen. Bei der erstmaligen Nutzung einer SDXC-Karte in der Switch muss bis heute ein SDXC-Update installiert werden, das nicht ein normaler Teil des Betriebssystems ist.

Wiederholt sich die Geschichte, dann kann dies auch bei der Switch 2 passieren, sobald die SDUC-Karten verfügbar sind, was – wie bereits erwähnt – noch eine Weile dauern wird. Dazu passt auch, dass die SD Association die Industrie noch einmal ermahnt hat, das Thema SDUC zu beachten und indirekt Hoffnungen machte, dass SD-Kartenleser auf SDUC aktualisiert werden können. Letztendlich hat ja auch die Switch 2 einen SD-Kartenleser.

Technische Daten der Karten. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Technische Daten der Karten. (Bildquelle: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Dasselbe Problem haben übrigens auch reguläre MicroSD- oder SD-Karten in ihren Ausführungen SDXC und SDUC. Der SD-Kartenstandard der SD Association ist hier ausgesprochen komplex. Derzeit sind MicroSD-Express-Reader, die es von Exacend, Lexar und Sandisk gibt, nicht in der Lage, SDUC-Karten auszulesen. Diese Problematik ist seit gut einem Jahr bekannt. Letztes Jahr hieß es noch, dass die Sandisk-Kartenleser in jedem Fall neu gekauft werden müssen. Ob das beim neuen Lexar-MicroSD-Express-Lesegerät RW540 auch der Fall ist, ist noch unbekannt.

Bei der MicroSD Express Card gilt es also aufzupassen. Dass ein massentaugliches Gerät wie die Switch 2 den Markt für den neuen Standard bereitet hat dabei nicht nur Vorteile. Nicht jeder Switch-2-Gamer wird sofort die feinen Unterschiede zwischen den MicroSD-Karten erkennen. Wir rechnen mit Fehlkäufen, auch weil so viele Händler nicht auf das Thema vorbereitet sind. Hierbei hilft natürlich, dass Nintendo passende Karten bewirbt. Leider gibt es aber auch rote Switch-Karten, die für die Ur-Switch gedacht sind.

Man darf dabei aber nicht vergessen: Der MicroSD-Karten-Standard ist mittlerweile 20 Jahre alt und noch immer lassen sich die Karten der ersten Generation auslesen. Die größere SD-Karte ist sogar noch älter und geht auf Ende der 1990er-Jahre zurück. Was heute an Speicherkapazitäten möglich ist, konnte man sich damals nicht vorstellen. Dementsprechend musste die SD Association den Standard immer wieder anpassen. Es gab zwischendurch immer wieder mal Versuche, mit der MicroSD-Karte zu konkurrieren. Doch sowohl Samsung UFS-Karte als auch Huaweis NM Card scheiterten. Letztere wird in diesem Jahr etwa von Lexar aufgegeben.

Die Markteinführung zweier Standards ist in kurzer Zeit nicht besonders günstig. MicroSD Express und SDUC kommen zu dicht hintereinander und es bleibt zu hoffen, dass die Switch 2 für zukünftige MicroSD-Express-Karten mit 4 TByte und mehr vorbereitet ist. 

MicroSD-Express-Karten mit weniger Logos

Eine weitere Auffälligkeit bei unseren Recherchen: Den MicroSD-Express-Karten fehlen oft die sonst typischen Logos. Die alte Speed Class, sowie die schnelleren Geschwindigkeitsklassifizierungen V, A und U sind nicht mehr so wichtig. Verschwunden sind sie aber nicht, obwohl manche redundant sind. Gerade im Kontext der SD-Express-Karten. Außer, die Karten werden im UHS-Kompatibilitätsmodus verwendet, wofür sie aber eigentlich zu teuer wären.

Eine SD-Karte kann in der Theorie bis zu neun Logos tragen, die beschreiben, was die Karten können. Manche Hersteller, wie Adata, schreiben sogar die SD-Versionsnummer auf die Karte. Das ist aktuell übrigens je nach Hersteller entweder SD 7.0 oder SD 7.1. Bei MicroSD fehlt dafür aber der Platz. Nimmt man die bereits genannten Logos weg, bleibt noch die Kapazität (SDXC), das Express-Interface (Express oder EX) sowie die Express-Speedclass. 

Letzteres fehlt aber allen Karten, die wir bisher gesehen haben. Aktuell gibt es vier Geschwindigkeitsklassen für SD Express: E150, E300, E450 und E600. Die Zahl gibt jeweils an, was die SD-Karte schreibend konstant aufnehmen können muss. Also im Falle von E150 wären dies 150 MByte/s garantiert.

Das schaffen die Karten derzeit entweder nicht oder die Hersteller wollen es nicht garantieren. Für den Betrieb in einer Switch 2 dürfte das nicht sonderlich relevant sein. Wir gehen hier vor allem von lesenden Operationen aus, die für den Spielbetrieb wichtig sind. Es ist trotzdem verwunderlich, dass keine Karte derzeit zumindest ein E150-Logo bietet.

Passt nur noch auf die SD-Card: Bis zu neun Logos. (Bildquelle: SD Association)
Passt nur noch auf die SD-Card: Bis zu neun Logos. (Bildquelle: SD Association)

Quelle(n)

Computex / Eigene Recherchen

Alle 3 Beträge lesen / Antworten
static version load dynamic
Loading Comments
Diesen Artikel kommentieren / Antworten
Teilen Sie diesen Artikel, um uns zu unterstützen. Jeder Link hilft!
Mail Logo
> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-05 > Switch-2-Launch: Viele SD-Express-Karten kommen und das SDXC-Speicherlimit
Autor: Andreas Sebayang, 25.05.2025 (Update: 27.05.2025)