
MicroSD-Express-Karten im Test: Viel Leistung und warum ein Lüfter im Kartenleser sinnvoll sein kann
Für Switch 2 und Co
Mit Nintendos Switch 2 kommt der erste große Anwendungsfall auf den SD-Express-Standard zu. Notebookcheck.com hat die ersten MicroSD-Express-Karten von Lexar und Sandisk ausführlich getestet – sowohl im Express-Mode als auch im erzwungenen UHS-Mode. Dazu vergleichen wir mit UHS-II sowie den proprietären UHS-I-Modi mit Karten von Lexar, Nextorage, Sandisk und Sony.Andreas Sebayang Veröffentlicht am
Fazit: MicroSD Express hat einen Anfang gemacht
Trotz einiger seltsamer Testergebnisse und Überraschungen: Der Anfang mit MicroSD Express ist gemacht und wir können nachvollziehen, warum sich Nintendo für diesen Standard entschieden hat. Die Leistungen des Kartenformats sind insbesondere in Relation zu der Größe beeindruckend. Die ähnlich großen UFS- und NM-Cards steckt das neue Format in die Tasche. Kein Wunder, dass Samsungs und Huaweis Kartenformate sich nicht durchsetzen konnten.
Selbiges gilt für die UHS-Karten, die aus dem regulären Handel stammen. Selbst das kaum verfügbare UHS-III schafft die Werte nicht mal in der Theorie.
Was uns allerdings störte, war die Inkonsistenz. Lexars Karte ist im SD-Express-Betrieb schneller, im UHS-I-Modus hingegen hat Sandisk deutlich die Nase vorn. Das ist durchaus wichtig, wenn man behelfsweise mal ein Lesegerät aus der Bekanntschaft nutzen muss. Leider geben die Hersteller durch die Bank nicht an, was die Karten in welchem Modus können.
Was uns bei dem Test auch störte: Das Hantieren mit den winzigen Karten nervte doch, da wir immer befürchteten, dass eine Karte verloren gehen könnte. Ob Nintendo wirklich so kleine Speicherkarten brauchte? Schließlich sind die Spielmodule immer noch recht groß. Wäre in der Switch 2 nicht auch Platz für CFExpress Typ A?
Denn aufgrund aktueller Kapazitätsbeschränkungen wird der ein oder andere Gamer wohl Karten tauschen müssen. Wenn ein Spiel schon jetzt bis zu 70 GByte fassen kann, dann wird es mit den breit verfügbaren 256-GByte-Karten, wie die von Sandisk, knapp. Immerhin zeigt Lexar, dass es einen Ausweg gibt, auch wenn die Karte mit 512 oder 1 MByte erst einmal ausverkauft gibt. Außerdem tauchen bereits erste 512-GByte-Express-Karten von Sandisk als Vorankündigung im Handel auf. Das Warten lohnt also.
Interessant wird allerdings noch, inwiefern die unterschiedlichen MicroSD-Express-Karten Auswirkungen auf die Akkulaufzeiten der Switch 2 haben. Die Unterschiede zwischen Lexar und Sandisk waren unerwartet hoch. Selbiges galt für die sehr unterschiedliche Effizienz der Lesegeräte.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die ersten MicroSD-Exoress-Karten sind schon seit einigen Wochen auf dem Markt. Sandisks MicroSD Express kostet aktuell rund 60 Euro. Die getestete Lexar Play Pro mit 512 GByte ist derzeit ausverkauft.
Inhaltsverzeichnis
- Fazit: MicroSD Express hat einen Anfang gemacht
- Das Testfeld aus zwei MicroSD-Express-Karten und vier regulären UHS-Karten
- Die MicroSD-Express-Benchmarks
- Lexar Play Pro 512 gegen Sandisk MicroSD Express 256
- Werden MicroSD-Express-Karten zu heiß?
- Sind die MicroSD-Express-Karten auch gute UHS-I-Karten?
- UHS-II-Karten im SD-Express-Reader getestet
- Kurzfazit
Zwei MicroSD-Karten mit SD-Express-Protokoll-Unterstützung hat Notebookcheck.com im Test. Sie eignen sich beide als Speichererweiterung für Nintendos Switch. Sandisks Express-Modell ist teils besser verfügbar als die offiziellen Nintendo-Karten. Lexars Play Pro kann mit mehr Kapazität bis 1 TByte punkten. Unsere Testmuster haben 256 respektive 512 GByte Speicherkapazität.
Mit Nintendos Switch 2 wird erstmals der Standard SD Express großflächig eingesetzt. Davor war das nur möglich, indem man sich ein Lesegerät und eine entsprechende Speicherkarte für einen Rechner kaufte. Sinnvoll war das nicht und dementsprechend rar waren SD-Express-Karten und -Leser.
Mit der Switch 2 stellt sich nun aber die Frage: Warum braucht es SD Express, hier in der Form MicroSD Express? Mit Benchmarks gehen wir dieser Frage nach, wie viel schneller die neuen Karten sind und welches Potenzial sie dadurch haben. Sind es kleine SSDs oder einfach nur schnelle Speicherkarten?
Für Nintendo ist das Format essentiell. Zwar lassen sich herkömmliche MicroSD-Karten mit UHS-Modus auch in der Switch 2 einsetzen. Doch Spiele können davon nicht gestartet werden. Es braucht MicroSD Express mit seinem auf PCI Express basierenden Transferprotokoll, das in der ersten Generation bis zu 900 MByte/s verspricht.
Das Testfeld aus zwei MicroSD-Express-Karten und vier regulären UHS-Karten
Unser Testfeld besteht dabei aus einer Mischung aus neuem Zubehör und älteren Lesegeräten und Karten aus unserem Fundus. Lexar stellte uns das Lesegerät RW540 sowie eine MicroSD-Express-Karte. Wir haben dabei das 1-TByte-Modell ausgeschlagen, das auch zur Verfügung stand, und das 512-GByte-Modell der Play-Pro-Serie beim Hersteller angefragt, da wir glauben, dass diese Karte von mehr Switch-2-Usern gekauft wird. Das RW540 kam ohne Retall-Verpackung, ist also recht früh produziert worden. Die SD-Karte kam hingegen in einer Retail-Verpackung.
Sandisk stellte uns ebenfalls einen Kartenleser, den Pro-Reader SD Express Dual, sowie die 256 GByte fassende MicroSD Express.
Aus unserem eigenen Fundus stammt ein Lexar-Mehrfach-Card-Reader (Lexar Professional Multi-Card 3-in-1), der für UHS-II-Tests geeignet ist sowie ein Exot: Lexars nCARD NM Nano Memory Card 2-in-1 kann nämlich auch Huaweis Format Nano Memory Card lesen und unterstützt offiziell die proprietären UHS-I-Erweiterungen.
SD-Karten aus unserem Fundus sind eine Full-Size Sony Tough UHS-II-Karte, eine Nextorage MicroSD mit UHS-II-Modus sowie zwei UHS-I-Karten von Lexar und Sandisk. Diese vier Karten wurden herangezogen, um eventuelle Vor- und Nachteile von UHS-I, II und proprietäres UHS-I zu entdecken.
Inkonsistenzen bei Lesegeräten durch Hitze
Alle Lesegeräte sind zudem in der Lage den proprietären UHS-I-Modus mit SD-Karten zu sprechen. Das ist insofern interessant, da uns Lexar beispielsweise sagte, dass der RW540 keine proprietären und damit schnelleren Modi unterstützt. Das ist aber der Fall. Es geht im UHS-I-Modus also bei vielen Karten jenseits der offiziellen Grenze von 104 MByte/s die die SD Association vorgibt. Allgemein ist die Dokumentation des proprietären Modus aber sehr schlecht – bei allen Herstellern.
Bei den Testergebnissen verhielten sich die Lesegeräte in ihren jeweils vergleichbaren Situationen weitestgehend konsistent im Rahmen der Messtoleranzen zueinander. Wir hatten aber auch überraschende Aussetzer, mit denen wir nicht gerechnet hatten.
So benötigt der Lexar RW540 erheblich mehr Energie als das bullige Sandisk-Gerät. Das liegt an einem Lüfter, den Lexar verbaut hat. Und das aus einem guten Grund, denn es gibt Situationen, in denen die Temperatur zu geringerer Leistung führt und damit wieder zu Unterschieden zwischen den Lesegeräten.
Nicht ganz unproblematisch war zudem die Verwendung eines MicroSD- auf SD-Adapters. Wir wissen nun, warum diese Adapter derzeit nur eine Sache für Labore sind. Die Hitzeableitung kann zu einem erheblichen Problem werden. Allgemein würden wir von einem Betrieb einer MicroSD-Express-Karte in einem Adapter eher abraten. Die Sandisk-Express-Karte ist nämlich auch im UHS-I-Modus sehr schnell und wird fühlbar heiß im Adapter. Lexars Express-Karte Play Pro wird im Adapter hingegen nur warm, ist im UHS-I-Modus aber auch langsam.
Die MicroSD-Express-Benchmarks
Als erstes lassen wir die beiden MicroSD-Express-Karten in ihrem nativen Umfeld gegeneinander antreten. Als Benchmark haben wie die Standardeinstellungen des CrystalDiskMarks in der Version 8.0.6 verwendet und beide Karten jeweils in beiden SD-Express-Lesern verwendet. Beim Sandisk-Reader im MicroSD-Express-Schacht. Zusätzlich haben wir mit AS SSD Gegentests durchgeführt, uns hier aber auf die Express-Karten beschränkt. Für Leistungsmessungen haben wir den C3-Tester von Avhzy genutzt.
Lexar Play Pro 512 gegen Sandisk MicroSD Express 256
Zuerst gehen wir auf die Leistungsaufnahmen ein, denn die beiden Karten unterscheiden sich voneinander recht deutlich. Die folgenden Zahlen beziehen sich auf den Sandisk-Reader, der selbst rund 0,5 Watt beim Einstecken (Idle) braucht. Im Standby, wenn also das Betriebssystem eine Weile nicht zugreift, sinkt der Kartenleser auf 0,4 Watt herunter, unabhängig von der Karte.
Doch wird die Karte genutzt, etwa um mit einem Dateimanager nur einmal draufzuschauen, zeigen sich deutliche Unterschiede. Während die Lexar-Karte mit 1,0 Watt (hier wie im Folgenden immer inklusive Lesegerät) schon erstaunlich viel Energie nimmt, sind es bei der Sandisk-Karte stolze 40 Prozent mehr. 1,4 Watt haben wir bei der Sichtung der Werte beobachten können.
Diese Differenz bei Aktivität bestätigte sich im Lexar-Reader RW540. Hier sind die Werte 0,4 Watt (Idle), 0,2 Watt (Standby), 0,9 Watt (Lexar eingesteckt) und 1,6 Watt (Sandisk eingesteckt).
Beim Benchmarken legen die Lesegeräte dann richtig los. Hierbei ist wichtig: Das Konzept Race-to-Idle kann große Vorteile haben, sprich, es wird kurzzeitig sehr viel Energie aufgewandt, um dann schnell wieder schlafen zu gehen. Wir lassen die Werte des Lexar RW540 hier außen vor, denn der braucht grundsätzlich ein halbes Watt extra für den erstaunlich lauten und nicht temperaturgeregelten Lüfter, Der RW540 braucht in der Spitze 3,9 Watt.
Der Sandisk-Reader ist hier genügsamer. Die beiden Seq-Tests, die besonders schnelle Datenraten zeigen, forderten aber viel Leistung an. Die Sandisk-Karte brauchte zwischen 2,2 und 2,8 Watt im Sandisk Pro-Reader. Die Lexar Play Pro brauchte mit 2,6 bis 3 Watt hier erstaunlicherweise mehr. Bei wenig Last war das noch andersherum.
Die Random-Tests von CrystalDiskMark fordern die Karten prinzipiell weniger stark. Aber auch hier braucht Sandisk unter Last erheblich weniger Leistung mit 1,5 bis 2 Watt. Lexar braucht für die Play Pro 2,2 bis 2,3 Watt.
Die beiden folgenden Benchmark-Grafiken zeigen auch warum: Im Allgemeinen ist die Lexar-Karte der Sandisk überlegen. Aber nur im SD-Express-Betrieb. Im UHS-Betrieb sieht das anders aus, wie wir später zeigen.
Werden MicroSD-Express-Karten zu heiß?
Es hegte sich ein Verdacht: Laufen die Karten in dem kurzen Test etwa schon heiß? Lohnt es sich mit einem Lüfter auf die SD-Karten zu pusten? Um dem nachzugehen, haben wir den letzten Test (RND4K) im Sandisk-Reader nochmal einzeln wiederholt. Und siehe da, die Lexar-Karte schaffte plötzlich 20,65 MByte/s (Read) und 31,51 MByte/s. Die Sandisk-Karte kommt auf 20,93 respektive 28,26 MByte/s.
Wir können auch hier nicht ausschließen, dass die Werte in einem kälteren Raum vielleicht höher wären. Eines ist durch die Benchmarks klar geworden: MicroSD-Express-Karten haben ein Wärmeproblem. Die winzigen Kärtchen können die Wärme nicht sonderlich gut abführen, und ein paar Minuten Last auf PCI-Express-Niveau ist thermisch eine hohe Belastung.
Bei der Gegenprobe mit dem AS-SSD-Benchmark zeigten sich übrigens auch Inkonsistenzen. Beim 4K-64-Thrd-Test waren die Ergebnisse immer etwas besser, wenn der Test einzeln lief, insbesondere beim Pro-Reader. Aber auch der RW540 zeigte das Phänomen, wenn auch nicht so ausgeprägt. Allerdings hatten wir über mehrere Durchgänge mit entsprechender Abkühlzeit immer wieder Ausreißer bei den Werten. Es gelang uns hier nicht reproduzierbare Ergebnisse zu erzeugen. Die vier folgenden Screenshots zeigen den Betrieb mit offenbar überhitzter Karte im 4K-64-Thrd-Test. Dementsprechend ist dieser Wert mit Vorsicht zu genießen.
Sind die MicroSD-Express-Karten auch gute UHS-I-Karten?
Prinzipbedingt können MicroSD-Express-Karten in alten Lesegeräten nur mit UHS-I-Tempo arbeiten. UHS-II oder gar UHS-III bleibt ihnen verwehrt. Ein Umschalten der zweiten Pin-Reihe ist weder in SD-Karten noch in Lesegeräten vorgesehen – wobei sich das ändern könnte, wie auf der Computex Taipei zu vernehmen war.
Doch sind die Karten auch gute UHS-Karten? Es kommt darauf an. Eine schnelle SD-Express-Verbindung heißt noch lange nicht, dass eine Karte auch im UHS-I-Modus schnell ist. Selbiges gilt übrigens für UHS-II-Karten im erzwungenen UHS-I-Modus. Die sind dann mitunter erheblich langsamer als gute UHS-I-Karten. Um das zu testen, nutzten wir den sequentiellen Test Q8T1 mit allen Karten auf allen Lesegeräten. Teilweise haben wir auch MicroSD-Karten in den SD-Adapter gesteckt, um zu schauen, was passiert.
Im Falle der beiden SD-Express-Karten ist nur die Sandisks MicroSD Express in der Lage, hohe UHS-I-Werte zu erreichen. In beiden alten Lexar-Lesegeräten schaffte die Karte ziemlich konstant 150 MByte/s lesend und 144 MByte/s schreibend. Das ist proprietär schneller als der UHS-I-Standard erlaubt (104 MByte/s) und nirgends auf der Packung oder in der Spezifikation dokumentiert.
Lexars Play Pro hingegen schafft es nicht mal an die Grenze von UHS-I zu kommen. Es waren lesend wie schreibend nur 82 bis 83 MByte/s. Schade.
Auffällig waren übrigens die Werte im erzwungenen UHS-I-Modus per SD-Adapter. Bei Lexars Play Pro änderte sich nichts und die Karte wurde handwarm. Die Sandisk MicroSD Express sank hingegen auf etwa 115 bis 117 MByte/s und war damit beim Lesen und Schreiben fast gleich schnell. Das galt aber nur für den Lexar 3-in-1-Leser. In Sandisks Pro Reader konnten wir den proprietären Modus nicht aktivieren. Es waren nur noch 85 und 80 MByte/s lesend und schreibend.
Dabei kann das Lesegerät von Sandisk im UHS-I schnell arbeiten. Das zeigte uns die Sandisk Extreme aus unserem fundus die auf 134-135 MByte/s in der Spitze beim Lesen kam – sowohl mit als auch ohne Adapter.
Die MicroSD-Express-Karte mag also den Adapter einfach nicht, was sich im Lexar-3-in-1-Leser leicht zeigte und im Sandisk Pro-Reader sehr deutlich zeigte. Ein zuhilfegenommener Sandisk-MicroSD-auf-SD-Adapter änderte daran nichts. Die MicroSD-Express-Karte von Sandisk wird im Adapter mal mehr und mal weniger gebremst.
UHS-II-Karten im SD-Express-Reader getestet
Es deutet sich zuvor schon an: Der Pro-Reader von Sandisk und Lexars RW540 sind zumindest als UHS-I-Leser tauglich. Ergebnisse, die wir auf den alten Lesegeräten erreichten, erreichten wir in der Regel auch mit den neuen SD-Express-Kartenlesegeräten im Rahmen der Messtoleranzen.
Bei UHS-II-Karten kommt es aber zur Enttäuschung. Unsere Sony Tough (G-Serie, 128 GByte) konnten wir nur im Pro-Reader testen, da es eine Full-Size-SD-Karte ist. Die Benchmarks sind bitter. Mit höchstens 83/78 MByte/s (lesen/schreiben) ist die Sony Tough im Pro Reader teils 70 MByte/s langsamer als eine gute UHS-I-Karte. Die Lexar Silver Plus mit UHS-I schafft im Sandisk Pro-Reader stolze 150 MByte/s beim Lesen und noch 109 MByte/s beim Schreiben. Im Lexar RW540 ist sie seltsamerweise mit 133 respektive 99 MByte/s langsamer. Proprietäres UHS-I ist nicht sonderlich konsistent in unseren Tests.
Mit der Nextorage MicroSD-Karte mit UHS-II-Interface ist es ähnlich. Im Sandisk Pro Reader sind 82 und 80 MByte/s möglich. Im Lexar RW540 84 und 80 MByte/s (R/W).
In ihrer nativen Umgebung sind diese beiden UHS-II-Karten hingegen extrem schnell. Sonys Tough G schafft 304 und 234 MByte/s für das Lesen und Schreiben. Die Nextorage kommt mit 227 und 105 MByte/s auch recht hoch. Interessant hierbei: Der UHS-II-Modus braucht auch schon recht viel Energie: 1,4 Watt haben wir in der Spitze beim sonst sehr sparsamen 3-in-1-Leser von Lexar gemessen.
UHS-I-Karten brauchen wenig Energie
Wir sind bereits auf die hohen Watt-Werte der SD-Express-Karten eingegangen, was sich bei längeren Operationen durchaus lohnen kann. Doch um die 1 Watt für das Einstecken ist sehr viel. Das Einstecken einer UHS-I-Karte ist in beiden Alt-Lesern kaum messbar (0,08-0,09-Watt inklusive Lesegerät und damit außerhalb des Genauigkeitsbereichs des C3-Messgeräts). UHS-II-Karten brauchen Idle 0,35 Watt.
Es liegen also Welten zwischen den Karten-Generationen. Unter Last brauchen UHS-I-Karten selten so viel Energie wie MicroSD-Express-Karten bei simplen Operationen.
Im Pro-Reader brauchen die alten UHS-I-Karten (das schließt die gedrosselten UHS-II-Karten ein) erstaunlicherweise zwischen 1,2 und 1,3 Watt. Noch schlimmer ist es im RW540. Im Idle sind die Karten ähnlich. Aber bei Benchmarks geht es richtig los. Selbst für die extrem gebremste Nextorage genehmigt sich der RW540 2,5 Watt, zieht man ein geschätztes halbes Watt für den Lüfter ab, ist das immer noch zu viel. Der RW540 geht nicht effizient mit Energie um.
Kurzfazit
Mit MicroSD Express zeigt sich, dass die Situation komplizierter geworden ist. Winzige und dennoch schnelle Karten müssen mit hoher Leistungsaufnahme arbeiten, was Lesegeräte vor Herausforderungen stellt. Es zeigt sich zudem, dass SD-Express-Leser die älteren UHS-II- oder UHS-III-Leser nicht ersetzen können. Wer UHS-II/III-Karten hat, sollte das passende Lesegerät nutzen.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.