Test Lenovo Flex 11 Chromebook Laptop
An ein großartiges Notebook für Schüler werden sehr spezifische Grundanforderungen gestellt: robust, zuverlässig, flink im Betrieb, grundlegende Textverarbeitungs- und Internetfunktionalität, lange Akkulaufzeit und solide Eingabegeräte. Schnickschnack wird nicht benötigt. Chromebooks versuchen schon lange diese grundlegenden Anforderungen (und etwas mehr) zu einem ultragünstigen Preis zu erfüllen, den man im Bereich des mobilen Computings selten antrifft - einmal abgesehen von jenen Wegwerf- bzw. nachträglichen Budget-Lösungen. Für diese Anforderungen sind Chromebooks in der Tat perfekt gerüstet, denn sie entbehren Kosten für Windows Lizenz oder höhere Hardwaren-Aforderungen vollwertiger Notebooks.
Heute hat Lenovo wohl den bisher zielgerichtetsten Anwärter der Chromebook Produktlinie auf den Markt gebracht. Abgesehen davon, dass der Laptop alle Basisanforderungen erfüllt, bietet er auch einige hochwertigere Business-Qualitäten, die selten bis überhaupt nicht im Budget-Segment anzutreffen sind, etwa spritzwassergeschützte Tastatur und Touchpad sowie ein robustes Äußeres, das angeblich Stürze von ein paar Fuß (einigen Dezimeter) Höhe aushält. Könnte es sich bei dem Laptop für nur 279 US-Dollar um jene Wunderlösung handeln, mit der Lenovo den Bildungsmarkt dominieren kann?
Gehäuse
Das Lenovo Flex 11 Chromebook ist vieles - jedoch eines mit Sicherheit nicht: stylisch. Sein robustes Äußeres sieht aus, als würde es aus dem Jahre 2002 stammen. Die Rahmen sind übergroß und mehrere Schattierungen grauen Polycarbonat/Acrylonitrile-Butadiene-Styrene-(ABS)-Kunststoffs säumen seine Oberflächen. Statt sauberer, kantiger Ecken gibt es stumpfe, abgerundete Kanten. Ein auffällig buntes Chrome Logo befindet sich am Bildschirmdeckel - denn das restliche Gehäuse ist so unauffällig, wie es erscheint. Ergonomisch ist es jedoch in Ordnung, obwohl es für ein Notebook seiner Größe eher schwer ist (1,35 kg).
Dafür sorgt diese Klobigkeit für Robustheit. Für ein ziemlich kleines Notebook mit Kunststoffgehäuse ist das Flex 11 recht robust. Allerdings gibt die Basiseinheit unter Druck etwas nach, wobei ein Knarren hörbar ist. Ebenso sind Verwindungen ein leichtes Problem, denn sowohl Basiseinheit als auch Bildschirmdeckel lassen sich mit mäßiger Kraftanwendung verwinden. Doch insgesamt übertrifft der Laptop die Erwartungen an ein Gerät dieser Preisklasse. Der 5-mm-Gummi-Ring entlang der Kanten des Bildschirmdeckels und der Basiseinheit dient als eine Art "Stoßdämpfer", um die Kanten bei Stürzen aus bis zu 2,4 Fuß (7,32 dm) Höhe zu schützen (laut Lenovo).
Die 360-Grad-Scharniere wurden vom Yoga übernommen. Sie ermöglichen eine Verwandlung in die üblichen Formfaktoren (Tablet, Stand, Tent und Laptop). Es ist schwierig, sich ein Szenario vorzustellen, in welchem dieses Gerät als Tablet nützlich wäre, doch unserer Meinung nach schadet es auch nicht, diese Option zur Verfügung zu haben.
Ausstattung
Auch die Schnittstellenausstattung des Flex 11 Chromebook ist eher mager: Es verfügt über nur einen USB-3.0-Port und einen USB-Type-C-Port, der auch zum Aufladen benutzt wird. Als Videoausgang gibt es nur HDMI. Es steht zwar ein SD-/MMC-Kartenleser zur Verfügung - dazu mehr im nächsten Abschnitt.
SD-Kartenleser
Das Flex 11 Chromebook besitzt einen der langsamsten Kartenleser, den wie je getestet haben. In unserem Photo-Übertragungstest schafft es nur 8 MB/s.
SD Card Reader - average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Lenovo ThinkPad 13 Chromebook | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR | |
Lenovo Flex 11 Chromebook (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Das Flex 11 bietet einen Dual-Band 802.11 a/g/n/ac WLAN-Adapter mit integriertem Bluetooth 4.2. Obwohl wir - anders als bei unseren Windows- und MacOS-Geräten - keine harten Daten über den Netzwerkdurchsatz haben, scheint das Notebook subjektiv Netzwerkverbindungen ziemlich gut im Griff zu haben. Es liefert solide Geschwindigkeiten an allen üblichen Testorten, und auf keinem Band traten Probleme mit Verbindungen auf.
Software
Neben Apps aus dem Chrome Store wird Chrome OS bald auch Android Apps ausführen können. Und das Flex 11 Chromebook gehört (medienwirksam) zu den ersten Geräten, die mit diesem kommenden Feature kompatibel sind. Die Entwicklung dauerte ein Weile, doch die Beta-Version von Chrome OS kann dieses Meisterstück nun vollbringen. Wir haben uns zu einer Spritztour entschlossen, um herauszufinden, ob es es Wert war, darauf zu warten.
Kurzum, es funktioniert ziemlich gut. Apps, die auf Bildschirmneigung zur Steuerung (etwa viele Games) und ähnliches angewiesen sind, erweisen sich als problematisch, doch vorwiegend läuft alles wie erwartet. Dieses Merkmal hilft definitiv, die Bibliothek an für Chromebooks verfügbaren Programmen drastisch zu erweitern. Dennoch muss nicht erwähnt werden, dass es noch Meilen von dem entfernt ist, was ein Windows Gerät leisten kann.
Zubehör
Beim mitgelieferten USB-Type-C-Stromadapter handelt es sich um ein 45-Watt-Modell. Wiederum ist primär bedauerlich, dass der Type-C-Port einer von insgesamt nur zwei USB-Ports an diesem Gerät ist. Doch da es sich um ein Chromebook handelt, ist dies wiederum weniger problematisch (da die Wahrscheinlichkeit, dass viel USB-Geräte häufig verwendet werden, geringer ist).
Wartung
Das Flex 11 Chromebook lässt sich relativ einfach zerlegen: Der erste Schritt ist das Lösen von zehn Kreuzschlitzschrauben an der Unterseite. Danach wird die obere Abdeckung (Handballenablage), die mit einer Reihe kleiner Plastikhaken gesichert ist, mittels einer Kunststoffspatel vorsichtig entfernt. Es handelt sich um eine heikle Vorgehensweise, die jedoch nicht so schwierig ist wie bei vielen anderen von uns getesteten Notebooks. Leider können im Inneren nur weniger Teile ausgetauscht werden: im Detail der Akku und der WLAN-Adapter - und das war es (der eMMC-Flashspeicher sowie das RAM sind verlötet und daher permanent).
Garantie
Das Flex 11 Chromebook inkludiert eine normale 1-Jahres-Basisgarantie. Zu einem Aufpreis sind Upgrades erhältlich. Dieser umfassen Schutz vor versehentlicher Beschädigung und erweiterte Garantiebedingungen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur des Flex 11 Chromebook ist bestenfalls gut. Der Hubweg ist seicht und das Feedback schwach, was zu versehentlich verpassten Tastenanschlägen führen kann. Den Kunststofftasten fehlt die fein abgestimmte, luxuriöse Anmutung, das wir von den meisten hochwertigeren Lenovo Geräten gewohnt sind (vor allem jenen mit AccuType Tastaturen). Das ist also eine Business-Qualität, die man sich von diesem 279-US-Dollar-Kandidat nicht erwarten kann. Der Tastenabstand und das Layout sind typisch für ein Chromebook, und die Lesbarkeit ist dank dunkler Tasten mit weißer Beschriftung gut, obwohl es kein Hintergrundlicht gibt.
Unerwartet, doch willkommen ist, dass die Tastatur des Flex 11 spritzwassergeschützt ist und bis zu 300 ml (zirka eine Tasse) Flüssigkeit unbeschadet übersteht. Dies hat es einer Reihe von Kanälen unterhalb der Tastatur zu verdanken, die die Flüssigkeit von den inneren Komponenten wegleiten.
Touchpad
Wie die Tastatur ist das Touchpad des Flex 11 Chromebook allenfalls passabel. Es ist groß genug für Cursor-Steuerung am 1.366-x-768-Bildschirm, doch die integrierten Tasten sind ziemlich ungenau, und Phantom-Klicks können durch jede Art mäßigen Drucks an den Handballenablagen provoziert werden. Trägt man das Gerät im geöffneten Zustand, sollte der User also aufpassen, nicht an einem falschen Ort zu drücken. Zumindest die Reaktionsfreudigkeit ist sehr gut, wiederum dank der HID-Implementierung von ChromeOS. Man denke an ein Microsoft Precision Touchpad mit sehr wenig Verzögerung und zuverlässiger Gesteninterpretation. Wie üblich kann man auch hier nur über vergleichsweise wenige Optionen klagen.
Wie die Tastatur ist das Touchpad dank seinem versiegelten Design spritzwassergeschützt.
Touchscreen
Der Touchscreen ist beim Flex 11 Chromebook mit einer dicken Kunststoffschicht ohne beworbenen Markennamen (z. B. Gorilla Glass) bedeckt, doch sie scheint für die Aufgabe geeignet. Eine 10-Punkt-Multi-Touch-Eingabe ist reaktionsfreudig, genau und problemlos.
Display
Das Flex 11 Chromebook verfügt über einen 11,6 Zoll großen IPS-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln, was natürlich deutlich unter dem Standard der meisten aktuellen Geräte liegt. Obwohl Lenovo ihn in den offiziellen Werbematerialien als “entspiegelten” Touchscreen bezeichnet, ist an ihm wirklich nichts entspiegelt. Er ist genauso glänzend wie jeder andere Touchscreen, den wir getestet haben. Das bedeutet, dass Spiegelungen bei der Verwendung Fakt sind. Im allgemeinen ist der subjektive Eindruck vom Bildschirm weder positiv noch negativ. Er erscheint angemessen, ist jedoch absolut nichts Besonderes.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 275.1 cd/m²
Kontrast: 887:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
ΔE Color 5.2 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.28
Lenovo Flex 11 Chromebook IPS, 11.6", 1366x768 | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR AUO20D4, IPS, 10.1", 1280x800 | Lenovo ThinkPad 13 Chromebook IPS, 13.3", 1920x1080 | Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK IPS, 13.3", 1920x1080 | Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR IPS, 10.1", 1280x800 | |
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Display | |||||
Display P3 Coverage | 52.8 | 51.1 | |||
sRGB Coverage | 73 | 75.2 | |||
AdobeRGB 1998 Coverage | 53.3 | 52.7 | |||
Response Times | -21% | 3% | -28% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 33.6 ? | 37.6 ? -12% | 38 ? -13% | 31.6 ? 6% | |
Response Time Black / White * | 28 ? | 36 ? -29% | 23 ? 18% | 24.8 ? 11% | |
PWM Frequency | 20830 ? | 69.4 -100% | |||
Bildschirm | 36% | -15% | -12% | -22% | |
Helligkeit Bildmitte | 275.1 | 480.2 75% | 262.9 -4% | 192 -30% | 251.9 -8% |
Brightness | 255 | 455 78% | 261 2% | 204 -20% | 233 -9% |
Brightness Distribution | 85 | 85 0% | 92 8% | 88 4% | 83 -2% |
Schwarzwert * | 0.31 | 0.324 -5% | 0.601 -94% | 0.23 26% | 0.348 -12% |
Kontrast | 887 | 1482 67% | 437 -51% | 835 -6% | 724 -18% |
Delta E Colorchecker * | 5.2 | 3.45 34% | 4.87 6% | 6.35 -22% | |
Colorchecker dE 2000 max. * | 20.3 | 12.18 40% | 11.15 45% | ||
Delta E Graustufen * | 2.8 | 2.67 5% | 3.51 -25% | 3.99 -43% | 7.09 -153% |
Gamma | 2.28 96% | 2.34 94% | 2.17 101% | 2.45 90% | 2.02 109% |
CCT | 6861 95% | 6164 105% | 6476 100% | 6380 102% | 8590 76% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 47.28 | 52.69 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 84.38 | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 36% /
36% | -18% /
-16% | -5% /
-8% | -25% /
-24% |
* ... kleinere Werte sind besser
Unsere Messungen zeigen eine Durchschnittshelligkeit von 254,8 cd/m², was sehr nahe an Lenovos Nennwert von 250 cd/m² liegt. Der Kontrast von 887:1 ist wegen eines niedrigen Schwarzwertes von nur 0,31 cd/m² ziemlich gut. Zudem ist das Panel großteils gleichmäßig ausgeleuchtet, wie das Ergebnis von 85 % zeigt.
Die Farbgenauigkeit ist möglicherweise besser als erwartet. Mit Colorchecker und Graustufen DeltaE-Werten von nur 5,2 bzw. 2,8 kann das Panel für nicht kritische Fotobearbeitung und leichte Grafikarbeit eingesetzt werden (obwohl Chipset und SoC dafür nicht gerade ideal sind). Auch das Gesamt-Gamma von 2,28 ist sehr gut (nur 5 % von der Ideal-Marke von 2.4 entfernt), und der CCT-Durchschnitt von 6.861 ist nur ein klein wenig auf der kühlen Seite.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 11.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
33.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.8 ms steigend | |
↘ 14.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 42 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 20830 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 20830 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 20830 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Wir haben PWM bei allen Helligkeitsstufen kleiner gleich 99 Prozent entdeckt (anders gesagt, immer außer bei maximaler Helligkeit), doch durch die extrem hohe Frequenz ist das für darauf empfindliche Personen wahrscheinlich unproblematisch.
Zumindest ist es vorteilhaft (und begrüßenswert), dass Lenovo beim Flex 11 ein IPS-Panel verbaut hat, was zumindest für gute Blickwinkel sorgt (obwohl die dicke Kunststoffschicht, die den Touchscreen bedeckt, das Bild bei extremen Winkeln ziemlich verwäscht). In helleren Umgebungen sind Spiegelungen nur schwer zu vermeiden, und die Durchschnittshelligkeit von 254 cd/m² trägt wenig dazu bei, diese zu überstrahlen. Doch an schattigen oder mäßig beleuchteten Orte lässt sich der Bildschirm ganz angenehm nutzen.
Leistung
Prozessor
Das Flex 11 Chromebook verfügt über einen Mediatek MT8173C Quad-Core-SoC. Das ist ein passiv gekühlter 28-nm-Chip, den man vorwiegend in Tablets und Laptops antrifft. Der Chip verfügt über eine big.LITTLE Kernkonfiguration, welche eine bessere Energieeffizienz ermöglicht, während er bei Bedarf höhere Leistung liefert. Der SoC integriert zudem eine GPU mit 4K und H.265-Hardware-Decoding-Fähigkeiten.
Neben dem SoC gibt es 4 GB LPDDR3 RAM und den üblichen 32-GB-eMMC-Flash-Speicher.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Flex 11 Chromebook | |
Asus Transformer Book T100HA-C4-GR | |
Lenovo ThinkPad 13 Chromebook | |
Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Flex 11 Chromebook | |
Lenovo ThinkPad 13 Chromebook | |
Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Flex 11 Chromebook | |
Lenovo ThinkPad 13 Chromebook | |
Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK | |
Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Flex 11 Chromebook | |
Lenovo ThinkPad 13 Chromebook | |
Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die Leistung ist beim Flex 11 generell flüssig, was zu keinem kleinen Teil daran liegt, dass Chrome OS nur ultraleichte Anforderungen an Ressourcen und CPU stellt.
Massenspeicher
Die 32 GB eMMC-Speicher sind eine Art billige SSD (nicht annähernd so schnell oder zuverlässig, doch für diesen Zweck trotzdem mechanischen Laufwerken überlegen). Normalerweise wäre eine SD-Karte eine geeignete Erweiterung, doch ist diese Möglichkeit in der Praxis wegen des extrem langsamen Kartenlesers des Flex 11 nicht gangbar.
GPU Performance
Die PowerVR GX6250 (zirka 2014) kommt bereits in die Jahre, doch sie kommt zumindest mit hochauflösenden Videos leicht zurecht. Einfache 3D-Games sollten auch ohne Probleme laufen.
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Lenovo Flex 11 Chromebook wird passiv gekühlt und ist daher vollständig lautlos. Wir konnten weder im Netzbetrieb noch auf Akku ein elektronisches Geräusch bei Verwendung des Geräts beobachten.
Temperatur
Bei normaler Verwendung bleiben die Oberflächentemperaturen des Flex 11 mit durchschnittlich 23,2 °C an Ober- und Unterseite bei Idle-Bedingungen (Raumtemperatur: 20 °C) angenehm. Last provoziert schließlich Durchschnittstemperaturen von 30,2 °C/31,1 °C (oben/unten), wobei der obere linke Quadrant an der Unterseite spürbare 36 °C erreicht. Allerdings sind die Bedingungen nie besorgniserregend, und zudem bleiben die Handballenablagen sowie die Tastatur vorwiegend kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.1 °C).
Lautsprecher
Das Flex 11 Chromebook verfügt über Lautsprecher, die um einiges lauter sind, als man es sich erwarten würde: Wir haben 83,01 dB gemessen, was - vor allem in Anbetracht der Größe - sehr gut ist. Zudem sind Mitten und Höhen überraschend ausgewogen, doch es gibt wortwörtlich keinen nennenswerten Bass.
Lenovo Flex 11 Chromebook Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 29.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.9% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.1% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (10.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 81% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 15% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 71% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 22% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (73 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 13.2% geringer als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (5.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (13.9% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 0% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 14% vergleichbar, 86% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 14%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 35%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 14% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 83% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzvergleich (Auswahlboxen ein-/ausschaltbar!)
Graph 1: Pink Noise 100% Vol.; Graph 2: Audio off
Energieverwaltung
Stromverbrauch
Dank seiner Kombination aus ARM basiertem SoC mit big.LITTLE-Konfiguration und einem niedrigauflösenden, energieeffizienten Bildschirm zeichnet sich das Flex 11 Chromebook in puncto Stromverbrauch aus. Wir haben einen minimalen Stromverbrauch von extrem niedrigen 1,5 W gemessen. Der Durchschnittswert beträgt 5,4 W. Das liegt unter dem für das Acer Chromebook R13 (mit gleichem SoC) gemessenen 6,2 W Durchschnitt (und 3,8 W Minimum), doch über den unfassbaren 0,77 W/5,11 W des ThinkPad 13 Chromebook. Diese unglaublichen Werte werden jedoch etwas glaubhafter, wenn man die künstlich niedrige Minimum-Helligkeit des Bildschirms im ThinkPad 13 berücksichtigt - das ist der Hauptgrund, warum dieses Notebook so bemerkenswerte Idle-Werte erreicht.
Aus / Standby | 0.3 / 1.3 Watt |
Idle | 1.5 / 5.4 / 5.5 Watt |
Last |
6.3 / 7.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo Flex 11 Chromebook MT8173C, PowerVR GX6250, 32 GB eMMC Flash, IPS, 1366x768, 11.6" | Lenovo ThinkPad 13 Chromebook 6300U, HD Graphics 520, 32 GB eMMC Flash, IPS, 1920x1080, 13.3" | Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK MT8173C, PowerVR GX6250, 32 GB eMMC Flash, IPS, 1920x1080, 13.3" | Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR Z8350, HD Graphics (Cherry Trail), 64 GB eMMC Flash, IPS, 1280x800, 10.1" | |
---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -11% | -65% | -102% | |
Idle min * | 1.5 | 0.77 49% | 3.8 -153% | 5.14 -243% |
Idle avg * | 5.4 | 5.11 5% | 6.2 -15% | 7.6 -41% |
Idle max * | 5.5 | 5.88 -7% | 6.6 -20% | 8.28 -51% |
Last avg * | 6.3 | 7.43 -18% | 11 -75% | 11.33 -80% |
Last max * | 7.9 | 14.73 -86% | 12.7 -61% | 15.36 -94% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Beim Internet-Surfen mit unserem Standard-Testskript und zirka 150 cd/m² Bildschirmhelligkeit übertrifft das Flex 11 Chromebook mit ausgezeichneten 12 Stunden und 44 Minuten Gesamtlaufzeit mit Leichtigkeit Lenovos Spezifikation von "bis zu 10 Stunden". Dies hat es dem ziemlich großen internen 45-Wh-(4050 mAh)-Akku und dem zuvor erwähnten niedrigen Stromverbrauch zu verdanken. Der Wert liegt deutlich über den 8 Stunden und 56 Minuten des ThinkPad 13 Chromebook (die trotzdem gut sind).
Lenovo Flex 11 Chromebook MT8173C, PowerVR GX6250, 45 Wh | Asus Transformer Book T100HA-C4-GR Z8500, HD Graphics (Cherry Trail), 30 Wh | Lenovo ThinkPad 13 Chromebook 6300U, HD Graphics 520, 42 Wh | Acer Chromebook R13 CB5-312T-K0YK MT8173C, PowerVR GX6250, 53.9 Wh | Lenovo IdeaPad MIIX 310-10ICR Z8350, HD Graphics (Cherry Trail), 33 Wh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -29% | -30% | 1% | -16% | |
WLAN | 764 | 541 -29% | 536 -30% | 773 1% | 643 -16% |
Idle | 1460 | 1249 | |||
Last | 246 | 170 |
Pro
Contra
Fazit
Mit der Einführung des Flex 11 Chromebooks macht Lenovo im Kampf um den Bildungsmarkt Ernst. Zu seinem ultragünstigen Preis von 279 US-Dollar bietet es fast alle wesentlichen Merkmale, die man sich von einem Anwärter auf diese verführerische Krone erwartet. Es ist aus einem billigen (und absolut uneleganten) ABS/Polycarbonat-Kunststoff gefertigt, welcher Robustheit verspricht, und in einen Gummi-Stoßdämpfer gewickelt, der helfen soll, Beschädigungen durch kleine Stürze zu vermeiden. Es erhielt eine spritzwassergeschützte Tastatur und ein ebensolches Touchpad mit einem speziellen Design, das Wasser von den internen Komponenten wegleiten soll. Dank der geringen Anforderungen von Chrome OS ist der Laptop relativ schnell, doch schafft er aufgrund der Effizienz des big.LITTLE SoC und seines großen Akkus dennoch lange Akkulaufzeiten. Darüberhinaus ist der Bildschirm tatsächlich ziemlich gut (trotz erbärmlicher Auflösung), und es handelt sich zudem um einen Touchscreen.
Das Flex 11 Chromebook hält sich in seinem Versuch, den gesamten Bildungsmarkt zu übernehmen, nicht zurück. Es deckt alle Basisanforderungen ab: flotte und zuverlässige Leistung, robuste Bauweise, lange Akkulaufzeiten und einen günstigen Preis. Allerdings lassen seine Eingabegeräte und seine Ausstattung viel zu wünschen übrig, und Aussehen ist keine Stärke.
Bei unter 300 US-Dollar müssen unweigerlich Kompromisse eingegangen werden. Für Einsteiger - wir wissen, dass Sie es satt haben, dies zu hören, doch wir müssen es erwähnen - Chrome-OS wird nicht annähernd so breit unterstützt und ist bei Weitem nicht so fähig wie Windows. Support von Android Apps ist fast schon verfügbar. Doch auch wenn man dies berücksichtigt, handelt es sich um keinen voll entwickelten PC. Abgesehen davon sind die Eingabegeräte bestenfalls mittelmäßig. Die Tastatur weist einen seichten Hubweg und ein undeutliches Feedback auf, und die integrierten Tasten des Touchpads reihen sich am unteren Ende dessen ein, was wir unlängst getestet haben. Zudem handelt es sich für seine Größe von 11,6 Zoll um ein ziemlich schweres und klobiges Gerät, doch wir nehmen an, dass die meisten Kinder mit dieser Einschränkung leben können. Schließlich ist die Ausstattung mit nur insgesamt zwei USB-Ports (einer davon, der USB-C-Port, wird auch zum Laden genutzt), einem HDMI-Port für Zubehör und Video-Verbindungen äußerst elementar.
In Anbetracht seines Preises kann das Flex 11 jedoch einfach jenen empfohlen werden, die mit seiner kurzen Liste an Nachteilen zurechtkommen. Nichts ist besonders oder beeindruckend, doch das Gesamtpaket ist in Anbetracht seines Preis-Leistungse-Verhältnisses kaum zu übertreffen.
Lenovo Flex 11 Chromebook
- 26.06.2017 v6 (old)
Steve Schardein