Test Simvalley SPX-12 Smartphone
Pearl ist bekannt als "Hans Dampf in allen Gassen" – zumindest, was das Thema elektronische Gadgets betrifft. Und natürlich dürfen da Smartphones nicht fehlen, sind sie doch eine der am meisten nachgefragten Produktgruppen überhaupt. Pearl bietet schon seit einigen Jahren Mobiltelefone unter der Eigenmarke Simvalley an. Das entsprechende Logo ziert auch unser jüngstes Testgerät, das 5,2 Zoll große Android-Smartphone mit dem nichts sagenden Namen Simvalley SPX-12.
Mit seiner Displaygröße von immerhin gut 13 Zentimetern in der Diagonale macht das Pearl-Smartphone dem Samsung Galaxy Note 2 durchaus Konkurrenz. Dessen Bildschirm ist nur 0,9 Zentimeter größer. Die unverbindliche Preisempfehlung hingegen beträgt mehr als das Doppelte. Der Vorsprung bei der Auflösung ist da deutlich geringer: 1280 x 720 bei Samsung gegenüber 960 x 540 bei Simvalley. Letzteres bietet aber die Möglichkeit, zwei SIM-Karten parallel zu nutzen, das kann das Note 2 nicht – wie übrigens bisher kein Oberklasse-Modell der Markenhersteller.
Neben der Dual-SIM-Funktion wartet das Simvalley SPX-12 mit einer Dual-Core-CPU von MediaTek mit 1 GHz Takt, 1024 MB RAM und mageren 3 GB internem Speicher auf, per microSD-Karte erweiterbar um bis zu 32 GB. Aktuell läuft noch das leicht betagte Android 4.0 Ice Cream Sandwich auf dem Gerät. Das Display arbeitet mit IPS-Technik, verspricht also gute Ergebnisse im Labor.
270 Euro veranschlagt Pearl für sein großes Smartphone. Eine günstige Gelegenheit?
Wohlwollend könnte man das Design des großen Smartphones als schlicht bezeichnen. Böse Zungen würden es wohl langweilig oder einfallslos nennen. Es verzichtet auf jede Art von Schnörkel und kommt vollständig in Schwarz daher. Die Frontseite wird vom 5,2 Zoll großen Touchscreen dominiert. Die Rückseite, genauer gesagt der Akkudeckel, besteht aus mit Klavierlack überzogenem Plastik. Der schwarz glänzende Lack wirkt wie ein Magnet auf Fingerabdrücke und Staub. Außerdem liegt das Smartphone aufgrund der rutschigen Oberflächen nicht eben sicher in der Hand. Die Größe tut da ihr Übriges. Das Abnehmen des Deckels bedeutet akute Gefahr für die Fingernägel. Zumindest lässt er sich öffnen, ohne den Deckel zu beschädigen. Einen sonderlich stabilen Eindruck macht er nämlich nicht. Unter der Abdeckung verbergen sich ein wechselbarer Akku, ein microSD-Schacht und zwei SIM-Schächte für normal große SIM-Karten. Sie lassen sich allerdings nur bei entferntem Akku bestücken.
Nichts auszusetzen gibt es an der Stabilität des Smartphones an sich. Es lässt sich kaum verwinden, und erst bei großem Kraftaufwand konnten wir dem Simvalley SPX-12 den ein oder anderen Knarzer entlocken. Die Abmessungen fallen aufgrund des großen Displays zwar nicht gerade schlank aus. Mit 11 x 150 x 81 Millimetern ist es tatsächlich fast exakt so groß wie das Samsung Galaxy Note 2. Es misst lediglich einen Millimeter weniger in der Höhe, trägt dafür in der Dicke um gut einen Millimeter mehr auf. Die Gewichtswertung geht mit 182 gegenüber 185 Gramm knapp an das Note 2.
Während beim Samsung Galaxy Note 2 nur das Beste vom Besten – etwa ein sehr starkes Quad-Core-SoC – zum Einsatz kommt und der Preis offenbar nur eine untergeordnete Rolle spielt, muss Pearl beim Simvalley SPX-12 deutlich knapper kalkulieren. Beim Prozessor greift Pearl auf ein aus günstigen Smartphones bekanntes Modell zurück. Der MediaTek MT6577 vereint zwei Rechenkerne mit je 1 GHz Taktfrequenz und eine Grafikeinheit von Typ PowerVR SGX531. Letztere zählt klar zu den aktuell schwächsten GPUs. Insgesamt lässt sich das SoC (System-on-Chip) in der Mittelklasse einordnen. Wo genau, wird der Test zeigen.
Beim Arbeitsspeicher hat der Hersteller nicht gespart. 1 GB RAM ist für diese Preisklasse mehr als ordentlich. Das gilt leider nicht für den internen Speicher. Der beträgt gerade einmal spärliche 3 GB. Hinzu kommt, dass sich Apps aus dem Play Store nur installieren lassen, wenn eine microSD-Karte im System steckt. Die weitere Ausstattung ist schnell abgehandelt: eine USB-2.0-Schnittstelle, die auch zum Laden dient, WLAN, Bluetooth, GPS und zwei Kameras. Die vordere löst mit 3 Megapixel auf, die rückwärtige besitzt einen 8-Megapixel-Sensor. Bis auf den kargen internen Speicher klingt das sehr anständig.
Software
Android 4.0.4 ist auf den Gerät installiert – und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Nach Aussage von Pearl ist jedenfalls nicht mit einem Update auf Android Jelly Bean zu rechnen. Nun ist Ice Cream Sandwich sicher kein schlechtes oder veraltetes Betriebssystem. Dennoch zeichnet sich das neuere Jelly Bean durch eine noch flüssigere Bedienung – wovon gerade leistungsärmere Geräte profitieren – und durch neue Features wie Google Now aus, auf die der Käufer eines Simvalley SPX-12 dauerhaft verzichten muss.
Der Hersteller hat das Android-System sanft angepasst. Zum einen musste die Dual-SIM-Funktion samt entsprechender Einstellungen implementiert werden. Zum anderen gibt es etwa die nützliche Funktion "Ein-/Abschaltung nach Zeitplan", die exakt tut, was man dahinter vermutet. Sie schaltet das Telefon ein bzw. aus, und das zu vorgebenen Zeiten, die sich für jeden Tag individuell einstellen lassen. Am grundsätzlichen Aussehen und der Bedienung von Android 4 hat Simvalley nichts geändert.
Kommunikation & GPS
WLAN und Bluetooth zählen zu den Pflichtaufgaben eines modernen Smartphones. Beides bietet auch das Simvalley SPX-12. Dennoch gäbe es in beiden Bereichen Verbesserungsbedarf. Dass das WLAN-Modul nach n-Standard nur im 2,4-GHz-Band funkt, sei dem großen Phone angesichts der Preisklasse noch verziehen. Bluetooth 2.1 EDR ist aber mittlerweile längst überholt und mit seinem hohen Stromverbrauch nicht mehr zeitgemäß. Ein GPS-Sensor ist ebenfalls an Bord, gerade das große Display erleichtert den Einsatz des Pearl-Smartphones als mobiles Navigationssystem. Die Empfangsstärke hingegen weniger. Im Freien dauert der initiale Sat-Fix fast zwei Minuten. Die Verbindung ist zudem nicht sehr stabil. In geschlossenen Räumen verliert das Simvalley SPX-12 selbst in unmittelbarer Fensternähe den Empfang.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App macht vor allem durch die Implementierung der Dual-SIM-Funktion von sich reden. Und das hat Simvalley aus unserer Sicht recht anständig gelöst. Beim ersten Erkennen der eingelegten SIM-Karten legt das System die Karte in Schacht 1 als Hauptkarte fest, über die alle ausgehenden Telefonate geführt werden sollen. Das lässt sich aber ebenso ändern wie das Verhalten bei SMS oder der mobilen Datennutzung. Gerade im Ausland kann man sich mit einer vor Ort erworbenen SIM-Karte sehr viel Geld beim Thema UMTS-Internet sparen. Hierfür muss man lediglich die entsprechende SIM für die Datennutzung festlegen. SMS schreiben und telefonieren kann man weiterhin über die Hauptkarte, denn zumindest in der EU ist das Mobilfunkroaming mittlerweile bezahlbar. Die Unterscheidung der beiden SIM-Karten im System erfolgt über Farben. Blau ist die Hauptkarte, Grün das zweite Exemplar.
Kameras & Multimedia
Zwei Kameras, eine davon an der Front, eine am Heck. Bis hierhin nichts besonderes – das bieten nahezu alle aktuellen Smartphones. Dennoch verdienen die Kameras des günstigen "Riesen-Smartphones" gesondert Erwähnung. Denn im Vergleich zu Optiken in anderen günstigen Telefonen rüstet Simvalley sein Gerät mit zwei recht hoch auflösenden Sensoren aus. So erreicht die Frontkamera bereits 3 Megapixel, die rückwärtige Hauptkamera spielt mit 8 Megapixeln zumindest auf dem Papier sogar in der Oberliga. Letztlich zählt aber die Bildqualität, denn von guten technischen Daten kann man sich nichts kaufen. Von guten Bildern zwar auch nicht, aber die bereiten wenigstens Freude. Wie steht es also um die Qualität der Aufnahmen? In aller Kürze: Eine gute Digitalkamera kann auch das Simvalley SPX-12 nicht ersetzen. Zwar ist die Schärfe der Aufnahmen mit der Hauptkamera in Ordnung, und die Farben kommen nah ans Original heran. Leider saufen dunkle Bereiche früh ab, und die Bilder sind insgesamt etwas zu dunkel. Der manuelle Eingriff über Weißabgleich und Belichtung bringt aber eine kleine Verbesserung.
Videos dreht die Hauptkamera mit der normalen HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixel. Die Bildqualität ist bestenfalls ausreichend, zudem hat der Sensor große Probleme bei Hell-Dunkel-Übergängen.
Zubehör
Dieser Abschnitt lautet meist sinngemäß "Viel ist nicht drin in der Schachtel." Das stimmt auch so beim Simvalley SPX-12. Doch nicht viel bedeutet hier mehr als bei den meisten anderen. So legt der Hersteller etwa ein gedrucktes deutschsprachiges Handbuch bei – Hut ab. Daneben finden sich das obligatorische Netzteil nebst USB-Kabel, ein In-Ear-Stereo-Headset und eine CD im 8-cm-Format mit einem noch ausführlicheren Handbuch.
Garantie
Pearl gewährt auf das Simvalley SPX-12 Smartphone laut eigener Aussage 24 Monate Gewährleistung und orientiert sich damit an der gültigen Rechtssprechung. Gegenüber einer echten Garantie gilt bei der Gewährleistung die sogenannte Beweislastumkehr nach Ablauf von 6 Monaten. In dem Fall muss der Käufer dann nachweisen, dass die Ursache für einen Defekt bereits beim Kauf vorhanden war. Wie Pearl das im Einzelfall regelt, können wir an dieser Stelle nicht bewerten.
Eingabegeräte & Bedienung
Im Mittelpunkt der Bedienung steht wie bei fast jedem Smartphone der Touchscreen. Beim Simvalley-Gerät ist der mit 5,2 Zoll sehr groß ausgefallen. Natürlich beherrscht der kapazitive Screen Gesten mit mehreren Fingern, die er auch nahezu verzögerungsfrei in entsprechende Befehle umsetzt. Aufgrund der großen Anzeigefläche lässt es sich auch mit der virtuellen Tastatur gut tippen – zumindest meist. Leider ist der Akkudeckel des Gerätes zu den Seiten hin leicht gewölbt, sodass es beim Tippen an den äußeren Rändern der Tastatur zu einem Kippeln führt, was eine präzise Eingabe oftmals verhindert. Darüber hinaus haben wir am Touchscreen jedoch nichts auszusetzen. Die Finger gleiten sanft über die Oberfläche, die automatische Drehung des Displays erfolgt angenehm flink. Etwas kurios ist der Knopf in der Mitte der linken Längsseite zur Arretierung des Bildschirminhaltes. Es handelt sich dabei um einen klassischen Taster und nicht wie sonst üblich um einen Schiebeschalter. Das führt leider hin und wieder zur ungewollten Sperrung der Rotation. Wird das Gerät im Landscape-Modus gesperrt und in den Standby versetzt, lässt es sich sogar nicht mehr entsperren, da das entsprechende Symbol – der Kreis mit dem mittig platzierten Schlüssel – nicht auf dem Sperrbildschirm angezeigt wird. In diesem Fall muss zunächst die Rotationssperre "gelöst" werden, um den Inhalt wieder ins Hochformat zu drehen. Pearl will sich nach unserer Anfrage mit dem "Problem" befassen und es bei Bedarf software-seitig beheben.
Bei den Bedienelementen gibt es bis auf den bereits erwähnten Knopf zur Sperre der Display-Rotation keine Überraschungen. Der Power-Knopf sitzt oben, die Lautstärkewippe am linken Rand, zusammen mit dem jetzt fast schon berühmten Sperrknopf. Bis auf den Powerknopf, der sich sehr schwammig anfühlt, stimmt auch der Druckpunkt.
Im Alltagsbetrieb lässt es sich flüssig mit dem Simvalley SPX-12 arbeiten. Ruckler treten nur sehr selten auf. Wenn, dann bei großen Webseiten, wo viel gescrollt werden muss. Insgesamt sind wir aber mit dem Gerät sehr zufrieden.
Das Display des Simvalley SPX-12 ist in erster Linie groß. 5,2 Zoll sind selbst angesichts stetig wachsender Ausmaße bei Smartphones noch immer recht ungewöhnlich. Viele Modelle stoßen bis dato nicht in diese Regionen vor. Die bekanntesten "Smartlets" sind wohl das Samsung Galaxy Note und sein Nachfolger, das Note 2. Beide kosten mehr als das Doppelte im Vergleich zum Simvalley-Gerät, bieten aber auch eine höhere Auflösung. Das SPX-12 bietet da "nur" 960 x 540 Pixel, was aber angesichts des Preises völlig in Ordnung ist. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 212 PPI. Zum Vergleich: Das Note 2 kommt hier auf 265 PPI, das Google Nexus 4 gar auf 320 PPI. In der Praxis haben wir aber an der Schärfe des Simvalley-Displays nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Selbst kleine Schriften werden ohne Fransen oder Treppenbildung dargestellt. Einzelne Pixel sind nur mit der Lupe auszumachen.
Also ab ins Labor. Dort muss das IPS-Panel zeigen, was es kann, und es offenbart Stärken und Schwächen. Mit maximal 322 cd/m2 und im Mittel knapp 300 cd/m2 liegt die Leuchtkraft auf durchschnittlichem, aber ausreichendem Niveau. Gerade im Vergleich zu anderen "Billig-Smartphones" schneidet es sogar recht gut ab. Das gilt jedoch nicht für die Ausleuchtung, die mit 81 Prozent verbesserungswürdig ausfällt. Vor allem in der linken oberen Ecke nimmt die Helligkeit stark ab. Sensiblen Augen fällt das gerade bei hellen Inhalten auf. Wirklich störend ist es aber noch nicht. Der Schwarzwert ist mit 0,57 cd/m2 ebenfalls nicht besonders gut. Er führt zu einem mittelprächtigen Kontrast von 565:1.
|
Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 322 cd/m²
Kontrast: 565:1 (Schwarzwert: 0.57 cd/m²)
Und zur erwarteten Bilddarstellung, die insgesamt etwas blass ausfällt. Schwarz wirkt eher dunkelgrau, und helle Bereiche werden teilweise leicht überstrahlt. Die Farben dürften zudem etwas leuchtender sein.
Der Außeneinsatz ist aufgrund der mehr oder weniger stark spiegelnden Display-Oberflächen für fast alle Smartphones eine große Herausforderung. Dabei sind diese Geräte ja speziell für den mobilen Einsatz entwickelt worden. Dennoch muss sich auch das Simvalley SPX-12 der Strahlkraft der Sonne geschlagen geben. Die Kombination aus starkem Spiegeln, Fingerabdrücken und hellem Licht führt beinahe zwansgläufig dazu, dass sich das Gerät besser als großer Schminkspiegel denn als mobiles Surf- und Mail-Device einsetzen lässt. Dank der ausreichenden Helligkeit des Displays reicht aber oft schon das Abwenden von der Sonne oder ein schattiges Plätzchen, um alle Inhalte auf dem Bildschirm wieder einwandfrei erkennen zu können.
Ein IPS-Display verspricht eine hohe Blickwinkelstabilität und ist daher insbesondere bei einem mobilen Gerät sicher eine gute Wahl. Das trifft auch auf das 5,2 Zoll große Panel des Simvalley-Smartphones zu. An die besten Displays reicht es in dieser Disziplin dennoch nicht ganz heran. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen ist das IPS-typische Glowing, also ein Aufhellen schwarzer Flächen in den Randbereichen, relativ stark ausgeprägt. Zum anderen zeigt das Display bei flachen Winkeln eine stärkere Aufhellung und Kontrastverluste als so manches Konkurrenzgerät. Unterm Strich schneidet es damit aber noch gut ab.
Im Innern des Simvalley SPX-12 werkelt ein SoC, der bereits aus anderen günstigen Smartphones bekannt ist und auch in unseren Tests keine schlechte Figur gemacht hat. So kommt der MediaTek MT6577 etwa auch in den beiden China-Smartphones Amoi N821 und Jiayu G3 zum Einsatz. Beide Geräte konnten uns mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Und das will sicher auch Pearl mit dem Simvalley-Riesen. Auch hier ist der Zweikerner mit 1 GHz getaktet und integriert die Grafikeinheit PowerVR SGX531, die leistungsmäßig im unteren Drittel einzuordnen ist. Die Recheneinheit kann beim SPX-12 auf immerhin 1 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen, das ist sicher nicht Usus in diesem Preissegment. Wir halten die Ausstattung jedenfalls für angemessen. Ob das die Benchmarks bestätigen? Gleich wissen wir mehr.
Den Anfang machen die synthetischen Benchmarks GeekBench 2 und AnTuTu v3. Beide bescheinigen dem großen Phone ansprechende Performance-Werte, die auf dem zu erwartenden Niveau liegen. Mit den identisch ausgestatteten Geräten Amoi N821 und Jiayu G3 kann das Simvalley im AnTuTu-Test locker mithalten. Beim GeekBench erarbeitet es sich sogar einen nennenswerten Vorsprung. Das ungleich teurere Samsung Galaxy Note 2 packt aber noch einmal mehr als 100 Prozent obendrauf.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
AnTuTu v3 | |
Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
RAM (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
Die Grafikeinheit zählt aktuell sicher zu den schwächeren, erst recht im 3D-Bereich. Das untermauern auch die entsprechenden Benchmarks. Dennoch kann das Simvalley SPX-12 bei allen Tests mit vergleichbaren Geräten mithalten. Beim Epic Citadel Benchmark kommt es beispielsweise auf 33,9 fps in der Einstellung "High Performance" bzw. 27,8 fps bei "High Quality", womit das Game auch auf höchster Detailstufe noch akzeptabel speilbar ist. Die Offscreen-Tests der 3D-Tests GLBenchmark 2.5 und AnTuTu 3DRating zeigen dem großen Smartphone dann allerdings schnell seine Grenzen auf. Hier zeigt sich, dass die GPU eben kein echtes Rennpferd ist, sondern eher ein zuverlässiges Arbeitstier.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
AnTuTu 3DRating - 1024x2048 Off-screen (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Epic Citadel | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
Auch beim Internet-Browsing macht das Simvalley SPX-12 seine Sache sehr ordentlich. Die beiden China-Phones steckt es dabei weitgehend in die Tasche. Auch das Sony Xperia E Dual kann gegen das große Gerät nicht bestehen. Zum Vergleich haben wir auch wieder das Samsung Galaxy Note 2 herangezogen. Es spielt wiederum in einer eigenen Liga.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Amoi N821 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Simvalley SPX-12 | |
Jiayu G3 | |
Sony Xperia E dual |
* ... kleinere Werte sind besser
Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf die Leistungsfähigkeit des internen Speichers. Auch hier weiß das Simvalley SPX-12 durchaus zu überzeugen und liegt stets mindestens gleichauf mit den Vergleichsgeräten. Selbst das Samsung Flaggschiff Note 2 kann sich nicht vom günstigen Konkurrenten absetzen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass aufgrund der geringen Speichergröße des SPX-12 von nur 3 GB fast alle Daten auf einer microSD-Karte gespeichert werden. Damit ist deren Performance mindestens ebenso ausschlaggebend.
Spiele
Die Grafikeinheit des Simvalley SPX-12 haben wir bereits ausführlich beschrieben. Dieses Kapitel soll über die Spieletauglichkeit des Smartphones Aufschluss geben. Weniger anspruchsvolle Spiele wie etwa Angry Birds stellen das große Pearl-Telefon vor keinerlei Probleme. Doch wie sieht es mit aktuellen 3D-Games aus? Zur Überprüfung spielen wir die beiden Rennsimulationen Raging Thunder 2 und Need for Speed: Hot Pursuit. Beide Spiele laufen weitgehend flüssig. Positiv tritt der empfindliche Lagesensor in Erscheinung. Der Online-Shooter ShadowGun: DeadZone stellt deutlich höhere Anforderungen an die Grafikleistung. Die automatische gewählte Detaileinstellung "Low" macht Sinn, denn schon ab Medium treten erste Ruckler auf. Bei "Ultra High" liegt die gefühlte Framerate nur mehr zwischen 10 und 15 fps. Bei Temple Run 2 schneidet das große Smartphone etwas besser ab. Es lässt sich fast durchgehend mit angenehmen Frameraten spielen. Damit erweist sich das Simvalley SPX-12 nicht als ausgewiesenes Spiele-Smartphone. Spaß bringt es mit den richtigen Games aber durchaus.
Sprachqualität
Zugegeben – es sieht schon etwas eigenartig aus, wenn man sich ein derart großes Telefon ans Ohr hält. Aber daran gewöhnt man sich schnell, zumal die Sprachqualiät recht brauchbar ist. Der Lautsprecher lässt die Stimme des Anrufers zwar leicht blechern klingen, dafür ist sie klar und deutlich zu verstehen. Das gilt auch für die Gegenseite. Der eingebaute Lautsprecher eignet sich hingegen nur bedingt als Ersatz für eine Freisprecheinrichung. Dafür ist er einfach zu schwachbrüstig.
Temperatur
Dieses Kapitel können wir beim Simvalley SPX-12 kurz halten: Es wird nie übermäßig warm – weder das Smartphone selbst noch das Netzteil. Im Alltagsbetrieb messen wir nur an einem einzigen Punkt eine Temperatur, die die 30-Grad-Marke übersteigt. Unter Volllast gehen die Oberflächen- und Netzteiltemperatur zwar stellenweise auf bis zu 40 Grad hoch. Aber auch das gibt keinerlei Grund zur Kritik oder Sorge.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher auf der Rückseite gibt zwar recht laute Töne von sich. Dreht man die Lautstärke allerdings höher als 50 Prozent werden die Höhen derart dominant, dass sich etwa Musik mehr wie ein hochfrequentes Dröhnen denn wie Kunst anhört. Wer also laut Musik hören will, sollte zu einem guten Kopfhörer greifen. Das beigelegte Headset taugt bestenfalls für YouTube-Filmchen und zum Spielen.
Energieaufnahme
Das Simvalley SPX-12 ist groß, entsprechend viel Platz bleibt da für den Akku. Der Hersteller verbaut eine Li-Ion-Batterie mit einer Kapazität von 10 Wh und 2700 mAh. Das ist ziemlich ordentlich und verspricht gute Laufzeitwerte. Beim Netzteil leistet sich Simvalley aber einen Fauxpass. Laut Aufdruck gibt arbeitet es mit 5 Volt Spannung bei 1 Ampere Strom. Es besitzt also eine Ausgangsleistung von spärlichen 5 Watt.
Die Leistungsaufnahme hält sich hingegen in akzeptablen Grenzen. Zwar ist das große Smartphone gerade im Idle-Betrieb nicht übermäßig sparsam. Dennoch liegen die Werte auf einem guten Niveau. Mehr als 2,1 Watt sind es im Idle-Zustand nie. Jeweils 0,2 Watt im Off- und Standby-Modus sind minimal zu hoch. Unter Volllast messen wir bis zu 3,8 Watt. Im Vergleich zum ebenfalls sehr großen Samsung Galaxy Note 2 ist das geradezu verschwindend gering. Dort arbeitet aber auch ein ungleich stärkeres SoC.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 1.2 / 1.7 / 2.1 Watt |
Last |
3.5 / 3.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Unsere hohen Erwartungen hinsichtlich der Akkulaufzeit erfüllt das Simvalley SPX-12 weitgehend. Mit über 19 Stunden fällt die maximale Laufzeit bemerkenswert lang aus. Minimale Helligkeit und bis auf WLAN deaktivierte Kommunikationsmodule sind aber im Alltag eher selten der Fall. Ebenso wenig wie das Maximallast-Szenario, das wir mit der App Stability Test simulieren. Hier kommt das Smartlet von Pearl auf knapp vier Stunden – passt. Die größe Aussagekraft besitzt aber unser WLAN-Surftest. Hierbei nutzen wir den Standard-Browser und rufen ein server-seitiges Script auf, dass automatisch alle 40 Sekunden eine andere Webseite ansurft. Der Flash-Anteil liegt bei praxisnahen 20 Prozent. Auch hier schlägt sich das SPX-12 mit 09:15 Stunden beachtlich. An echte Dauerläufer wie das Samsung Note 2 oder das Apple iPhone 5 reicht es dennoch nicht heran.
Um noch einmal auf das schwache Netzteil zurückzukommen: Unter Volllast reicht dessen Leistung nicht dazu aus, den Akku zu laden. Und selbst im Standby-Modus dauert ein voller Ladezyklus fast viereinhalb Stunden. Hier hätten ein oder zwei Euro mehr sicher nicht geschadet. Denn das ist ein nicht zu vernachlässigender Pferdefuß.
Eingangs stellten wir die Frage, ob sich das Samsung Galaxy Note 2 in der Klasse der großen Smartphones vor dem günstigen Simvalley SPX-12 fürchten muss. Die Antwort lautet: eindeutig nein. Und doch gibt es beim Pearl-Handy etwas, das man beim Note auch für Geld nicht kaufen kann: die Dual-SIM-Funktionalität. Insgesamt macht das Simvalley SPX-12 vieles richtig, leistet sich aber auch so manche Schwäche.
Beginnen wir mit der Verarbeitung. Die ist ok, bei der Materialauswahl, insbesondere am filigranen und billig wirkenden Akkudeckel konnten wir uns jedoch nicht erfreuen. Die Ausstattung fällt hingegen für ein so großes Smartphone angesichts des günstigen Preises ansprechend aus. Dual-Core-Prozessor, alle wichtigen Funktechnologien und ausreichend RAM sind an Bord. Gespart hat Pearl beim internen Speicher – ärgerlich, aber mit wenig Aufwand und Kosten mithilfe einer microSD-Karte zu beheben. Ohne geht allerdings kaum etwas.
Die Kameras – vor allem die Hauptkamera mit 8 Megapixel – versprechen auf dem Papier mehr als sie in der Realität zeigen. Reicht die Fotoqualität für Schnappschüsse noch aus, taugt der verbaute Sensor für Videos kaum.
Die Bedienung des Simvalley SPX-12 gibt keinerlei Rätsel auf. Android Ice Cream Sandwich sei Dank. Ein Update auf Jelly Bean stellt Pearl leider nicht in Aussicht. Der Touchscreen macht seine Sache gut, lediglich die leicht gewölbte Gehäuserückseite erschwert die Eingaben, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Und der Drucktaster zur Sperre der Display-Rotation ist aus unserer Sicht unglücklich, da er zu ungewollten Eingaben neigt. Gut gefallen hat uns hingegen die Integration der Dual-SIM-Funktion, die intuitiv und komfortabel zu nutzen ist.
Auffälligstes Merkmal am SPX-12 ist das 5,2 Zoll große Display. Es löst für die Preisklasse angemessen auf, und es handelt es sich um ein IPS-Panel. Das kann allerdings die Vorschusslorbeeren nicht ganz in tolle Ergebnisse ummünzen. Dennoch ist das Display mehr als brauchbar.
Die Leistung ist mit einem Wort beschrieben: mittelmäßig – und passt damit genau zur anvisierten Zielgruppe. Gegenüber Vergleichsgeräten mit ähnlicher Ausstattung schlägt sich das Pearl-Phone mehr als beachtlich, für den Alltagseinsatz und das ein oder andere Spiel steht jedenfalls genug Power zu Verfügung.
Bleibt noch die Akkulaufzeit. Die Ergebnisse hier liegen auf einem guten bis sehr guten Level. Einen ganzen Arbeitstag hält das SPX-12 locker durch. Aber beim Laden sollte man Geduld mitbringen: Das Netzteil ist – gelinde gesagt – ein Witz.
Unterm Strich überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Wer also ein großes Smartphone mit Dual-SIM-Funktion sucht, der liegt mit dem Simvalley SPX-12 absolut richtig. Der Preis ist konkurrenzlos – allein schon, weil es keine Konkurrenz gibt. Entweder ist das Display kleiner wie beim Sony Xperia E Dual, oder es fehlt der zweite SIM-Schaft wie beim Samsung Galaxy Note 2.