Uwant U200 Saug- und Wischroboter im Praxistest - Macht fast alles selbst
Saugroboter werden immer besser und sie können immer mehr. Aktuelle Geräte saugen, wischen mit rotierenden Bürsten und reinigen sich selbst. Leider sind die meisten Roboter mit diesen Eigenschaften auch sehr teuer. Uwant bietet mit dem U200 einen Roboter, der sogar mit heißem Wasser wischen kann und die Wischmops selbstständig trocken föhnt für unter 600 Euro.
Der U200 kommt in einer Kombination aus dem eigentlichen Roboter und einer Station, in der geladen und gereinigt wird. Der Roboter ist auf der Oberseite glänzend schwarz, die Seiten sind silber gehalten. Die Station ist bis auf einzelne schwarze Elemente komplett in silber gehalten. Geekbuying verkauft den U200 zum Zeitpunkt des Tests für 579 Euro und gibt eine UVP von 724 Euro an.
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Details
Ausstattung und Lieferumfang - Uwant liefert Verbrauchsmaterial mit
Der U200 wird in einem großen, schweren Karton geliefert. Der Staubsauger und die Station sind darin einzeln aufbewahrt. Außerdem liefert Uwant eine Box mit Zubehör, darin sind insgesamt vier Wischmopps, eine weitere Hauptbürste für den Einsatz bei vielen Haaren, ein zusätzlicher Staubbeutel und Klebestreifen, die den Roboter vor Kratzern schützen sollen.
Am Staubsauger sind bereits eine Hauptbürste und zwei Seitenbürsten montiert. Der Staubbehälter ist herausnehmbar, darin ist ein HEPA-Filtereinsatz integriert. Die Station des U200 beherbergt zwei große Tanks für Frisch- bzw. Abwasser mit einem Volumen von jeweils vier Litern. Die Station kann den Staubbehälter des Staubsaugers automatisch leeren. In der Station gibt es allerdings keinen Behälter, sondern einen klassischen Staubbeutel.
Die Station saugt aber nicht nur den Staub ab, sie kann auch die Wischmopps des Roboters reinigen - sogar mit warmem Wasser. Laut Hersteller wird das Wasser dafür auf 60 Grad Celsius erwärmt. Mit diesem Wasser werden die Wischmopps vor dem Start der Reinigung befeuchtet und damit werden die Mopps in regelmäßigen Intervallen gesäubert. Dafür rotieren die Mopps über Abstreifer in der Bodenplatte.
Das schmutzige Wasser wird abgesaugt und im Abwassertank gelagert. Ist das Frischwasser leer oder der Abwassertank voll, zeigt das die Station per Status-LED und die Uwant-App über eine entsprechende Meldung an.
Einrichtung und Bedienung - Uwant-Roboter mit Tanks und App
Die Hauptbürste und die Seitenbürsten sind am Gerät bereits installiert. Auch die Tanks für Frisch- und Abwasser sitzen bereits passend in der Station, ebenso wie der Staubbeutel. Lediglich die Mopp-Tücher müssen noch auf die Halteplatten gesteckt und diese am Roboter angebracht werden. Die Mopps halten per Magnet an der Unterseite und sind schnell eingesetzt.
Außerdem muss der Frischwassertank mit Wasser befüllt werden. Der U200 muss außerdem mit der Uwant-App gekoppelt werden, denn über die Software wird der Roboter mit dem WLAN verbunden und eingerichtet. Der U200 ist ausschließlich mit dem 2,4 GHz-Netz kompatibel und muss sich im gleichen Netz befinden wie das Smartphone mit dem er eingerichtet wird. Eventuell ist daher eine Anpassung am Router notwendig. Nach der Einrichtung kann das Smartphone sich in einem anderen Netz befinden und den Roboter trotzdem bedienen.
Über die Uwant-App kann der Roboter mit den Sprachassistenten Amazon Alexa oder Google Assistant gekoppelt werden. Der Roboter muss dafür in der jeweiligen App angelegt werden und kann dann über Routinen oder auch per Zuruf auf Smartphone oder Smartspeaker bedient werden.
Am Roboter selbst und an der Station gibt es allerdings auch wenige Knöpfe, mit denen Funktionen ausgelöst werden können. Der Saugroboter hat drei Knöpfe an der Oberseite. Neben dem Powerknopf - der auch die Reinigung startet - gibt es eine Taste für die Rückkehr zur Station und eine Taste für die Spot-Reinigung. Damit wird der Bereich im direkten Umfeld des Roboters gereinigt. Die Basis bietet zwei Tasten zum Starten/ Stoppen der Reinigung und zur Selbstreinigung.
App - Schnelle Kartenerstellung beim U200
Die Uwant-Home-App gibt es für Android- und iOS-Geräte, sie ist über den Play- bzw. den App-Store verfügbar. Ist der U200 geladen bzw. in der Ladestation wird er automatisch erkannt und verbunden. Für die Nutzung der Software muss ein Uwant-Konto angelegt werden. Die Software ist teilweise ins Deutsche übersetzt, einige Menüs erscheinen aber in englischer Sprache.
Im Anschluss ist der U200 betriebsbereit und erstellt im nächsten Schritt eine Karte der Wohnung. Dafür reicht es dem Gerät, in ein Zimmer zu fahren und sich zu drehen. Wird eine Ecke des Zimmers nicht vom Laser erfasst, fährt der Roboter näher dorthin. Der U200 muss aber nicht jeden Raum komplett abfahren. Daher gelingt die Vermessung der Wohnung sehr zügig. Außerdem können verschiedene Karten in der Software hinterlegt werden, etwa für mehrere Stockwerke.
Die verschiedenen Räume werden farblich markiert und mit Nummern versehen. Dadurch ist es möglich, den Staubsauger auch nur in bestimmten Räumen saugen bzw. wischen zu lassen. Außerdem ist es möglich, den U200 in frei wählbaren Zonen reinigen zu lassen. Ebenso können in der App Zonen festgelegt werden, die der Roboter nicht befahren soll, etwa Teppiche oder ein Bereich, in dem sich der U200 festfahren kann.
In der Hauptansicht zeigt die App die aktuelle Karte und auch den Roboter auf der Karte. Außerdem ist der Standort der Station vermerkt. Über weiße Linien lässt sich nachvollziehen, welche Bereiche der U200 bereits gereinigt hat. Die Software zeigt außerdem den gereinigten Bereich in Quadratmetern, die vergangene Zeit und die Akkuladung in Prozent an.
Die App bietet weitere Einstellmöglichkeiten, etwa ob der Roboter alle Räume einmal oder doppelt abfahren soll, ob Teppiche umfahren werden sollen, oder in welchen Zeitabständen der Mopp gereinigt werden soll. Auch die Stärke der Saugkraft kann angepasst werden. Ebenso lässt die App die Wahl, ob das Wischwasser kalt oder gewärmt verwendet werden soll und ob die Station die Mopps zwei oder vier Stunden lang aktiv trocknen soll.
Außerdem gibt es in der App ein Planungstool für zeitlich gesteuerte Reinigung. Damit kann ausgewählt werden, an welchem Tag und zu welcher Zeit der Roboter säubern soll. Auch die Art der Reinigung und die Saugstärke kann jeweils gewählt werden. Auch ist es möglich den U200 an verschiedenen Tagen in verschiedenen Räumen putzen zu lassen.
Staubsaugen und Wischen - Rotierende Mopps am Uwant U200
Uwant gibt für den U200 eine maximale Saugkraft von 5000 Pa an. Die Saugkraft kann in vier verschiedenen Stufen angepasst werden: Leise, Standard, Stark und Extra Stark. Das Saugergebnis überzeugt in den meisten Fällen. Teilweise sind die Seitenbürsten allerdings etwas übermotiviert und schieben größere Partikel auf die Spur, die bereits gereinigt wurde. Daher kann es sinnvoll sein, den Staubsauger Räume zweimal säubern zu lassen.
Teppiche werden vom U200 erkannt. Der Roboter umfährt sie oder steigert automatisch die Saugleistung - je nach Einstellung in der App. Ein Umfahren ist vor allem mit nassen Mopps sinnvoll, wenn der Teppich nicht nass werden soll.
Auf harten Böden gefällt die Wischleistung des U200. Die Mopps rotieren mit 180 Umdrehungen pro Minute und liegen durch das Eigengewicht des Roboters satt auf. In Verbindung mit dem warmen Wasser entfernt der U200 auch Flecken am Boden. Dabei hat der Roboter keinen integrierten Wassertank, sondern befeuchtet die Wischlappen an der Station. Das Intervall zwischen zwei Reinigungen kann sechs, neun oder zwölf Minuten betragen.
Der U200 zieht einen deutlichen Film hinter sich her und findet zuverlässig an die Stelle zurück, an der er die Reinigung unterbrochen hat. Der U200 kann die Mopps allerdings nicht anheben, daher ist es nicht möglich, bestimmte Bereiche lediglich zu saugen und andere auch zu wischen. Dafür müssen die Mopps von Hand abgenommen werden. Ob die Mopps montiert sind oder nicht, erkennt der Roboter automatisch.
Probleme hat der U200 mit niedrigen und verschiebbaren Teppichen - etwa mit Spielteppichen im Kinderzimmer. Diese klappt der Roboter an den Rändern hoch und fährt sich im Anschluss regelmäßig fest. Außerdem kommt es im Test zu Problemen mit einem Schaukelstuhl, weil Roboter zwar auf die Kufe des Stuhls kommt, aber nicht mehr herunter. Diese Probleme lassen sich in der Praxis aber durch das Setzen von digitalen Mauern in der App oder der Umfahren-Funktion des Teppichs umgehen.
Schwieriger wird es bei unterschiedlichen Höhen des Fußbodens. Zwar überwindet der U200 alle Kanten im Test mühelos, wenn diese an Türen liegen (Schwellen), bleiben dort aber Schmutz liegen. Der Roboter dreht nicht, um an der Kante entlang zu säubern.
Der U200 hat keine Kamera und somit auch keine Objekterkennung. Das heißt, der Boden sollte vor der Reinigung aufgeräumt werden. Sonst fährt der Roboter dagegen - das ist in vielen Fällen nicht schlimm. Je nach Gegenstand verfängt sich der Roboter bzw. eine Bürste oder ein Rad aber in Schnürsenkeln, Kabeln etc. und der U200 bleibt stehen, um Schäden zu vermeiden. Nach der Befreiung fährt der U200 zwar weiter, dafür muss man aber in der Wohnung sein. Gerade bei einer zeitgesteuerten Reinigung kann das zum Problem werden.
Entleeren und Reinigen - U200 putzt sich großteils selbst
Die meiste Arbeit erledigt der U200 eigenständig. Die Mopps werden durch die regelmäßige Reinigung mit warmem Wasser zuverlässig gereinigt und im Anschluss mit warmer Luft getrocknet. Das funktioniert im Test wirklich gut und die Wischmopps entwickeln auch keine unangenehmen Gerüche. Sie können aber auch in der Waschmaschine gereinigt werden - durch ein zweites Paar im Lieferumfang kann die Hausreinigung dennoch nahtlos weitergehen.
Das Föhnen der Wischmopps funktioniert gut, ist allerdings deutlich hörbar und dauert mit vier Stunden lange. Das sollte beim Aufstellen der Station bedacht werden, wenn sie etwa in der Nähe des Fernsehers oder des Arbeitsplatzes steht.
Sind die Wassertanks voll bzw. leer, teilt das die Uwant-App mit und die Station zeigt ebenfalls einen Hinweis an. Der Staubbeutel soll laut Hersteller für einen Betrieb über 60 Tage reichen. Im Testzeitraum von zwei Wochen musste er nicht getauscht werden.
Von Hand müssen lediglich die Bodenplatte der Station und Teile des Roboters - wie etwa die Bürsten und Sensoren - gereinigt werden. Für eine leichtere Reinigung ist die Bodenplatte entnehmbar und Uwant legt eine große Bürste in den Lieferumfang.
Unter dem Deckel der Station gibt es ein Tool zum Reinigen der Bürsten. Sind Sensoren verstaubt, gibt es einen Hinweis über die App. Außerdem zeigt die Software empfohlene Reinigungsintervalle für die Filter, die Sensoren und die Bürsten an.
Pro
+ gute Saug- und Wischleistung
+ schnelle Kartenerstellung
+ umfangreiche App
+ Reinigungsstation mit Heißwasser-Moppreinigung
+ mehrere Stockwerke möglich
Contra
– Mopps können nicht angehoben werden
– keine Hinderniserkennung
– Probleme bei niedrigen Teppichen
– hoher Platzbedarf der Station
Fazit - U200 ist eine überzeugende Haushaltshilfe
Der Uwant U200 überzeugt im Test mit viel Ausstattung fürs Geld. Uns gefallen vor allem die schnelle Erstellung von Karten, die umfangreichen Funktionen der App und auch - das ist das Wichtigste - das Saug- und Wischergebnis. Flächen werden zuverlässig gereinigt und durch die Selbstreinigung des Roboters in der Station schmilzt der Arbeitsaufwand weiter. Keine vollen Staubbehälter, keine feuchten Wischlappen auf dem Boden.
Natürlich gibt es noch Raum für Verbesserungen. Eine Objekterkennung würde helfen, den Arbeits- bzw. Aufräumaufwand weiter zu senken. Ebenso würde eine Anhebefunktion der Mopps die Variabilität zwischen Saugen und Wischen weiter erhöhen.
Mit dem Saug- und Wischroboter Uwant U200 sinkt der Arbeitsaufwand dank der Station auf ein Minimum.
Insgesamt bietet der U200 mit seiner Station und den rotierenden Wischmopps einen deutlichen Komfortgewinn gegenüber klassischen Saugrobotern. Der Effekt der Mopps ist deutlich besser als bei Tüchern, die einfach hinterhergezogen werden. Noch dazu werden die Mopps regelmäßig gereinigt und riechen nicht unangenehm.
Preis und Verfügbarkeit
Auf der Seite des Herstellers ist der U200 aktuell ausverkauft. Das Gerät ist bei anderen Onlineshops aber erhältlich, etwa bei unserem Leihsteller Geekbuying.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.