Während die meisten Menschen vor Weihnachten wohl eher mit Plätzchen als mit Raketenantrieben beschäftigt sind, herrschte im Vehicle Assembly Building des Kennedy Space Center in Florida bereits vor zwei Wochen festliche Aufregung. Der NASA-Ingenieur Guy Naylor tauschte seinen Arbeitskittel gegen ein außergewöhnliches, tiefblaues Samtkostüm mit silbernen Verzierungen ein. Als standesgemäßer, wenn auch farblich unkonventioneller Santa Claus, komplett mit einem riesigen, silbernen "Santa"-Gürtel und Artemis-Patches auf der Mütze, salutierte er vor der gewaltigen Kulisse des Space Launch System (SLS) und des Orion-Raumschiffs. Der Anlass für diesen weihnachtlichen Besuch ist der Fortschritt der Artemis II-Mission, deren Hardware seit der erfolgreichen Montage der Orion-Kapsel auf der Trägerrakete im Oktober 2025 nun beinahe startbereit im Hangar steht.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, da der Start für Anfang 2026 geplant ist und einen Meilenstein für die bemannte Raumfahrt markiert. Bei diesem Testflug werden erstmals Astronauten an Bord der Orion-Kapsel sein, um die komplexen Systeme in der tatsächlichen Umgebung des tiefen Weltraums auf Herz und Nieren zu prüfen. Die NASA sieht darin den Grundstein für eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond und zukünftige Expeditionen zum Mars. Der Besuch von Santa lockerte vielleicht die gespannte Atmosphäre am Kennedy Space Center und brachte etwas Feststimmung in die sonst eher funktional eingerichteten Hallen. Es bleibt zu hoffen, dass die Rentierschlitten-Technik im Vergleich zur SLS-Power keine Konkurrenz darstellt, wenn es 2026 schließlich in Richtung Mond geht.








