Microsoft beendet am 14. Oktober 2025 den kostenlosen Support für Windows 10 - Sicherheitsupdates für das Betriebssystem werden ab diesem Zeitpunkt nur noch an zahlende Benutzer ausgeliefert. Die meisten halbwegs aktuellen Rechner (Intel Core 8000 bzw. AMD Ryzen 3000 oder höher) können auf Windows 11 umgestellt werden - ein kostenloses Upgrade dürfte in den meisten Fällen bereitstehen.
Sind weder Windows 11 noch die gebührenpflichtige Verschiebung des Supportendes (max. 3 Jahre) eine Option, bleibt zur sicheren Nutzung der Hardware nur der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem. Als Ersatz kämen die zahlreichen Linux-Distributionen (z.B. Ubuntu, Fedora, Mint, EndeavourOS, Pop!_OS) sowie ChromeOS Flex in Frage.
Linux und ChromeOS Flex - kostenlose Betriebssysteme
Die gängigen Linux-Distributionen sind als vollwertiger Windows-Ersatz anzusehen. Alle gängigen Anwendungsbereiche (z.B. Textverarbeitung, Bildbearbeitung) werden durch entsprechende Software abgedeckt. Auch Gaming stellt unter Linux kein großes Problem mehr dar. Allerdings muss man sich mit dem OS und seiner Bedienung auseinandersetzen.
Googles ChromeOS Flex stellt keinen 1:1-Ersatz für Windows 10 dar. Das auf die Nutzung cloudbasierter Dienste bzw. Anwendungen ausgelegte Betriebssystem läuft aber auch auf relativ schwacher bzw. alter Hardware recht flott. Zur Nutzung des OS werden ein Google-Konto und eine Internetverbindung benötigt. ChromeOS Flex haben wir erst kürzlich näher vorgestellt und auf einem 10 Jahre alten Lenovo ThinkPad L540 installiert, das sich einem Retrocheck stellen musste.
Während Linux auf den meisten Computern der letzten 10 bis 15 Jahre problemlos laufen dürfte, gilt dies nicht zwingend für ChromeOS Flex. Google führt eine Liste der für das OS zertifizierten Geräte, nicht aufgeführte Rechner sind nicht prinzipiell ausgeschlossen. Hier hilft nur ausprobieren.
Livesysteme laufen ohne Installation
Wer einmal die genannten Betriebssysteme ausprobieren will, muss gar nicht so weit gehen und sie installieren. Sowohl ChromeOS Flex als auch viele Linux-Distributionen können als sogenannte Livesysteme genutzt werden. Dabei wird das OS von einem USB-Stick gebootet, der normalerweise zur Installation des jeweiligen Betriebssystems dient. Die zur Erstellung eines Sticks benötigten Abbilder, der in diesem Artikel beispielhaft genutzten Betriebssysteme, finden sich hier: Ubuntu, Fedora, Linux Mint, ChromeOS Flex
Achtung: Um mögliche Probleme im Vorfeld auszuschließen, sollte die Funktion "Secure Boot" im BIOS des Rechners deaktiviert werden. Sie dürfte ansonsten in vielen Fällen den Bootvorgang verhindern.
Installationsmedium erzeugen und den Rechner booten
Das Abbild eines Betriebssystems wird mit dem kostenlosen Tool "Rufus" (erstellt bootfähige USB-Datenträger) auf einen USB-Stick (mind. 16 GB) gebracht. Einstellungen müssen nicht vorgenommen werden, Nachfragen werden einfach bestätigt. Danach den Stick an den Zielrechner stecken, diesen einschalten, das Bootmenü aufrufen und den Rechner per Stick booten. Das Bootmenü kann oftmals über die "F12"-Taste aufgerufen werden. Genauere Informationen hält die Anleitung des jeweiligen Computers bereit.