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Smartwatch-Vergleich: realme Watch 2 Pro vs. realme Watch S Pro

Eckig oder rund? Fast zeitgleich hatten wir kürzlich die runde realme Watch S Pro und die kantige realme Watch 2 Pro im Test. Preislich liegen die fast namensgleichen Pro-Smartwatches recht weit auseinander. Dieser Vergleich geht gezielt auf die Unterschieden ein.
Realme Watch 2 Pro
Bildschirm
1.75 Zoll, 320 x 385 Pixel 286 PPI, Full-Touchscreen, spiegelnd: ja, 30 Hz
Anschlüsse
Audio Anschlüsse: ⊖, Sensoren: 3-axis Accelerometer, Heart Rate Sensor
Netzwerk
Bluetooth 5.0, GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 12.65 x 38.9 x 46.2
Akku
390 mAh Lithium-Polymer
Sonstiges
Lautsprecher: ⊖, Tastatur: 1 Button, realme Watch 2 Pro, Charging base, User manual, realme Link, Compatibility: Android 5.0+, iOS 11.0+; 600 nits; Water resistance: IP68; , Wasserdicht
Gewicht
40 g
Preis
74 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Realme Watch S Pro
Bildschirm
1.39 Zoll, 454 x 454 Pixel 326 PPI
Anschlüsse
Helligkeitssensor, Sensoren: Accelerometer, Geomagnetic Sensor, Gyroscope, Optical heart rate sensor
Netzwerk
Bluetooth 5.0 BLE
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 13 x 46 x 46
Akku
420 mAh Lithium-Polymer
Sonstiges
realme Watch S Pro, Charging Cable, User Manual, realme Link, 12 Monate Garantie, Compatibility: Android 5.0+, iOS 11.0+; 450 nits; 5 ATM
Gewicht
44 g, Netzteil: 0 g
Preis
129 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Ausstattung – Beide mit GPS, nur eine mit Umgebungslichtsensor und Always-on-Modus

Die Watch S Pro ist eine runde Smartwatch mit skalierter Lünette, die Watch 2 Pro folgt der von Apple begründeten rechteckigen Bauform. Darüber hinaus fallen bereits beim Design weitere Unterschiede auf: Während die Watch 2 Pro nur eine Taste zum Bedienen hat, besitzt die Watch S Pro zwei, von denen die untere allerdings fest der Trainings-App zugeordnet ist. Die Bänder sind bei beiden aus Silikon, doch nur bei der Watch 2 Pro setzt realme mit dem Slogan "Dare to Leap" einen Akzent. Übersetzt bedeutet er soviel wie "Wage den Sprung"; eine Motivation, etwas Neues auszuprobieren. 

Weniger offensichtlich sind die ungleichen Materialien: Bei der Watch S Pro sind Gehäuse und Bandschließe aus einer Aluminiumlegierung. Bei der Watch 2 Pro ist beides aus Kunststoff, was realme durch eine metallene Optik kaschiert. Auf der Waage erhöht die Aluminiumlegierung das Gewicht auf 44 g (ohne Band) gegenüber 27 g bei der Watch 2 Pro. Die Dicke der beiden ist mit etwa 13 mm trotz bauartbedingter unterschiedlicher Abmessungen gleich.  

Der Schutz gegen eindringendes Wasser reicht bei der Watch S Pro mit 5 ATM zum Schwimmen aus, die Watch 2 Pro ist dagegen nur nach IP68 zertifiziert. Damit kann man die Smartwatch beim Training und beim Hände waschen tragen, sollte sie aber vor dem Duschen oder Schwimmen ablegen.

Display

Nur die Watch S Pro besitzt ein AMOLED-Display, das unter anderem für bessere Kontraste steht. Im Test überraschte allerdings auch das LCD der Watch 2 Pro mit einer guten Kontrastierung. Die Leuchtdichte von AMOLEDs lässt sich mit der von LEDs nicht direkt vergleichen. Daher sind die vom Hersteller ausgewiesenen 450 cd/m² der Watch S Pro gegenüber den 600 cd/m² bei der Watch 2 Pro nicht als Nachteil zu sehen. Praxisrelevant ist allerdings der Umgebungslichtsensor, den nur die Watch S Pro besitzt, um automatisch die Helligkeit zu regulieren.

Darüber hinaus besitzt sie zusätzlich einen Kompass und ein Gyroskop. Beide Wearables unterstützen die Lokalisierung über zwei Satellitennavigationssysteme (Dual-Frequenz-GPS). 


Software – Watch 2 Pro flexibler als Watch S Pro

Das App-Portfolio ist nahezu identisch. Insbesondere steuern beide auf Wunsch den Musik-Player des Smartphones und dessen Kamera. Letzteres hängt im Einzelfall allerdings vom Smartphone ab, unter Umständen unterstützt nicht jeder Hersteller das Fernsteuern seiner Smartphone-Kamera. Beide signalisieren eingehende Anrufe und zeigen Nachrichten aus den sozialen Netzwerken an, jedoch keine Emojis. Kleinere Unterschiede finden wir beispielsweise beim Wecker: Die Watch S Pro unterstützt bis zu 10 Alarme, die Watch 2 Pro maximal 5. Beide signalisieren den Alarm per Vibration, die Stärke lässt sich in drei Stufen anpassen. Auf der Watch S Pro nutzt realme den geomagnetischen Sensor für eine  Kompass-App.

Hinsichtlich der Darstellung der Apps und Widgets zeigt sich die Watch 2 Pro flexibler: Über die App realme Link ändert man bei Bedarf sowohl für die Apps als auch für die Widgets die Reihenfolge und blendet nicht benötigte aus. Zudem kann man bei der Watch 2 Pro zwischen Raster und Liste wählen, während die Watch S Pro die App-Auswahl grundsätzlich als Raster präsentiert. 

Einrichtung realme Watch S Pro
Einrichtung realme Watch S Pro
Einrichtung realme Watch 2 Pro
Einrichtung realme Watch 2 Pro

Beide nutzen natürlich dieselbe App realme Link. Im Test konnten wir beide zeitgleich mit dem iPhone koppeln. Die App verwaltet jedoch die Wearables und ihre Daten in getrennten Bereichen. Daten wie beispielsweise die Trainingsminuten konsolidiert sie daher nicht.

Gesundheits- und Aktivitäts-Tracking – Watch 2 Pro mit mehr Sportarten, Watch S Pro mit mehr Details

Beide messen regelmäßig die Herzfrequenz, die Blutsauerstoffsättigung dagegen nur manuell. Der PPG-Sensor schätzte sie bei beiden im Test vergleichsweise zuverlässig. Im Tagesverlauf zählen sie die Schritte sowie die aktiven Trainingsminuten und ermitteln daraus in Verbindung mit den persönlichen Angaben zu Alter, Körpergröße und Gewicht die verbrauchten Kalorien. 

Die App stellt die tägliche Statistik in in etwa gleich dar, Details dazu finden sich in den beiden Tests. Soweit es die Unterschiede betrifft, weist die Aktivitätsanzeige der Watch 2 Pro zusätzlich die Zahl der Trainingsminuten aus.

Training und Analyse

Wenn man die Sportfunktionen der beiden Fitness-Tracker vergleicht, hat es zunächst den Anschein, als sei die Watch 2 Pro besser zum Trainieren geeignet als die Watch S Pro: Dafür spricht unter anderem ein VO2max-Test, der aus einer Analyse von Leistung und maximaler Sauerstoffaufnahme in Verbindung mit den persönlichen Daten auf die kardiovaskuläre Fitness schließt (mehr dazu im Test der Watch 2 Pro). Bei beiden Sport-Trackern stellt die Trainings-App 15 Sportarten zur Wahl, allerdings kann man die Auswahl nur bei der Watch 2 Pro aus 90 unterschiedlichen Sportarten selbst bestimmen

Das Protokoll baut die Watch 2 Pro für die vielen verschiedenen Sportarten allerdings fast immer gleich auf. Die Watch S Pro, die der Watch 2 Pro ein Gyroskop voraus hat, ergänzt beim Schwimmen die Zahl der Schwimmzüge und den daraus resultierenden SWOLF-Wert. Zudem liefert nur die Watch S Pro zumindest am Handgelenk Details zur Herzfrequenz während des Trainings. Auf dem Smartphone fällt das Protokoll für beide karg aus, wenn man es beispielsweise mit denen der Xiaomi Mi Watch oder der Amazfit GTS 2e vergleicht.

Für Schwimmer dürfte zudem zählen, dass die Trainings-App der Watch S Pro dank ihres besseren Wasserschutzes (5ATM gegenüber IP68) Schwimmen anbietet, die Watch 2 Pro trotz ihrer insgesamt größeren Auswahl an Sportarten nicht.

Die nachfolgenden Screens zeigen zunächst ein Laufprotokoll der Watch 2 Pro und anschließend eines der Watch S Pro. Während sich das Ausgabe auf dem Smartphone kaum unterscheidet, fällt die Aufzeichnung auf der Watch S Pro detaillierter aus als auf der Watch 2 Pro.

realme Watch 2 Pro
realme Watch 2 Pro
realme Link
realme Link
realme Watch S Pro
realme Watch S Pro
realme Link

GPS-Genauigkeit

Beide Wearables erhöhen durch Dual-Frequenz-GPS potentiell ihre Zuverlässigkeit in Gegenden, wo hohe Gebirge oder Häuserschluchten den Empfang der Satellitensignale beeinflussen. Im Test lagen beide durch leichtes Schlingern öfters neben der Spur, die Watch 2 Pro mehr als die Watch S Pro. Insgesamt hielten sich die Abweichungen aber im Rahmen. Am Ende ermittelte die Watch S Pro eine um 100 m kürzere Distanz als die tatsächlich gelaufene Strecke, die Watch 2 Pro eine um etwa 150 m längere.

Flussufer: Watch 2 Pro
Flussufer: Watch 2 Pro
Flussufer: Watch S Pro
Flussufer: Watch S Pro
Eisenbahnbrücke: Watch 2 Pro
Eisenbahnbrücke: Watch 2 Pro
Eisenbahnbrücke: Watch S Pro
Eisenbahnbrücke: Watch S Pro
Wohngebiet: Watch 2 Pro
Wohngebiet: Watch 2 Pro
Wohngebiet: Watch S Pro
Wohngebiet: Watch S Pro

Akku und Laufzeit

Beide Wearables peilen eine Laufzeit von bis zu 14 Tagen an. Weil die Watch S Pro mit 454 x 454 px höher auflöst als die Watch 2 Pro (320 x 385 px) und das Display zu den stärksten Verbrauchern einer Smartwatch zählt, dimensioniert realme den Akku der Watch S Pro mit 420 mAh größer als bei der Watch 2 Pro (390 mAh). Aktiviert man bei der Watch S Pro das Always-on-Display, geht der Akku schneller zur Neige; allerdings kamen wir im Test selbst bei einer gezielt hohen Belastung der Ressourcen noch auf eine Ausdauer von 5 Tagen. 

Fazit

Testgeräte zur Verfügung gestellt von realme
Testgeräte zur Verfügung gestellt von realme

Bei einer deutlichen Preisdifferenz von über 50 Euro ist es verwunderlich, dass die Watch S Pro nicht auch eindeutig die bessere ist. Für sie spricht neben dem hochwertigeren Aluminiumgehäuse unter anderem das Always-on AMOLED-Display, das seine Helligkeit dank Umgebungslichtsensor selbständig reguliert.  

Die Watch 2 Pro setzt über den günstigeren Preis hinaus einen Stich mit ihrer Flexibilität bei der Auswahl und Anordnung der Apps und Widgets, die für die tägliche Nutzung durchaus praktikabel sein kann. 

Wer die realme Watch im Wasser an lassen will, sollte aufgrund des besseren Gehäuseschutzes zur teureren Watch S Pro greifen. 

Sportler, die die Smartwatch auch für ihr Training nutzen möchten, geraten unter Umständen in eine Zwickmühle: Die Watch 2 Pro punktet mit VO2max-Test und deutlich mehr Sportprofilen, die Watch S Pro hält mit umfangreicheren Analysen dagegen und besitzt einen Gyro-Sensor, der zusätzliche Tracking-Funktionen wie das Zählen der Schwimmzüge ermöglicht. Wasserratten dürfte die Entscheidung allerdings ohnehin leichter fallen, denn die Watch 2 Pro ist nur bedingt gegen Wasser geschützt und bietet Schwimmen als Sporart gar nicht erst an. 

Zusammengefasst fällt die Entscheidung zwischen einer günstigen Smartwatch mit vielen Sportprofilen und nutzerfreundlicher Personalisierung, und einer materialseitig höhenwertigen Smartwatch mit selbstregulierendem Always-on-Display und detaillierterem Sport-Tracking.

Preis und Verfügbarkeit

Der Preisunterschied ist nicht gering: Mit 74,99 Euro liegt die UVP der Watch 2 Pro weit unter der UVP für die Watch S Pro (129,99 Euro). Einige Online-Händler bieten die Watch 2 Pro um etwa 5 Euro günstiger an, schlagen die Ersparnis dann aber bei den Versandkosten wieder drauf. Man bekommt sie unter anderem bei Amazon für 75,99 EuroDer Tagespreis für die Watch S Pro schwankte im betrachteten Zeitraum. Während er gegen Testende noch etwa 12 Euro unter der Empfehlung des Herstellers lag, kletterte er zum Zeitpunkt des Vergleichs bei Amazon mit 137,90 sogar über die UVP.

Preisvergleich

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Autor: Inge Schwabe, 31.08.2021 (Update: 31.12.2022)